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Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Titel: Teufelstod: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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ihr Puls langsam wieder beruhigte. »Dann sind Sie von …« Sie deutete etwas unsicher nach oben, und Jophiel nickte lächelnd.
    »Vom Himmel«, bestätigte er ihr, und sie atmete erleichtert auf. Ein alter Freund hätte schließlich auch von der anderen Seite kommen können. Damian hatte ja nicht unbedingt viel Zeit im Himmel verbracht, und auf Höllenbesuch hatte sie nun wirklich keine Lust.
    »Können wir die Vorstellungsrunde vielleicht verschieben?«, mischte sich Damian ungeduldig ein. »Es wird Zeit, von hier zu verschwinden.«
    Emily kniff die Augen zusammen. »Wieso?«
    »Weil es so aussieht, als wären ein paar Haustiere meines Vaters hinter dir her.«
    Ihr Mund öffnete sich, und erneut wurde ihr Körper von einer Gänsehaut überzogen. Das wurde ja immer besser. »Hinter mir ?«, piepste sie, und als beide Männer sie besorgt ansahen, wusste sie, dass alles noch viel schlimmer kommen würde.
    ***
    Sie trafen sich bei Will. Jophiel hatte ein Auto, einen alten, nicht besonders vertrauenerweckend aussehenden Geländewagen, mit dem er sie durch den Wald zu Emilys bestem Freund kutschierte. Der schien über den Besuch ziemlich überrascht zu sein. Annie war auch da, und so saßen sie nun alle im Wohnzimmer am brennenden Kamin und starrten den einstigen Erzengel an, als hätte er die Apokalypse verkündet. Wobei, so weit hergeholt war das auch wieder nicht.
    »Höllenhunde«, wiederholte Will gedehnt und ohne jeden Spott. Keiner in der Runde reagierte mit einem »Das ist doch unmöglich!« oder »So etwas gibt es nicht!«.
    Annie sprach als Erste aus, was alle dachten: »Was kann man gegen sie unternehmen?« Zu Emilys Überraschung redete sie ebenfalls völlig nüchtern, ohne jeden Schrecken in der Stimme.
    Jophiel fuhr sich mit der Hand durch die blonden Locken, während Damians düsterer Blick auf Emily fiel.
    »Nichts«, antwortete dieser mit rauer Stimme und erhob sich von seinem Schlafplatz, der Couch. Ein paarmal tigerte er vor dem Kamin hin und her, ehe er innehielt und sich ihnen wieder zuwandte. »Die Höllenhunde«, begann er seine Erklärung, »bewegen sich im Zwielicht, sind also nicht direkt in dieser Ebene, aber in derselben Dimension.«
    »Das klingt kompliziert«, bemerkte Emily und schloss ihre Hände noch etwas fester um die warme Teetasse. »Wie ist es dann möglich, sie zu sehen, wenn sie nicht in dieser Dim… Ebene sind? Marita hat doch gesagt, sie hätte die Augen eines Wolfs gesehen.«
    »Das hat sie auch«, antwortete Jophiel, bevor Damian etwas sagen konnte. Er hatte es sich auf einem Drehstuhl am Computertisch gegenüber des Kamins gemütlich gemacht und schien jede Bewegung, jede Geste, jedes Augenzwinkern von Damian zu beobachten. »Die Ebenen einer Dimension sind nur durch einen dünnen Schleier voneinander getrennt, deshalb ist es euch auch möglich im Schlaf in die Ebene des Unterbewusstseins zu gelangen. Wenn man also genau hinsieht, kann man die goldenen Augen der Biester durch den Schleier der Ebenen hindurchscheinen sehen. Und auch auf den Körper kann man einen Blick erhaschen, doch sind die Konturen verschwommen, fast transparent und noch dazu bewegen sie sich viel zu schnell.«
    »Und wie können sie uns dann etwas anhaben, wenn sie nicht in dieser Ebene sind?«, wollte Will wissen.
    »Das können sie nicht«, antwortete Damian. »Nicht wirklich zumindest. Erst wenn wir sterben, werden sie so richtig gefährlich. Sie entreißen die für den Himmel bestimmten Seelen und zerren sie in die Hölle.«
    »Juhu«, warf Emily trocken ein und nahm einen Schluck von ihrem Tee.
    »Ganz genau«, sagte Jophiel. »Die Höllenhunde sind bestimmt nicht nur hinter Damian her. Sie wollen dich, Emily, denn wenn deine Seele erst mal in der Hölle ist, wird Damian dir folgen und somit zu seinem Vater in die Unterwelt zurückkehren. So erreicht Luzifer, was er will.«
    »Juhu!«, wiederholte Emily tonlos. Die Nachricht, dass die Höllenhunde es ausgerechnet auf sie abgesehen hatten, war die Spitze des ohnehin nicht gerade kleinen Berges an Problemen und Sorgen. Eigentlich hatte jeder damit gerechnet, Luzifer würde Damian irgendwelche Gemeinheiten hinterherschicken, ihm persönlich auflauern und vielleicht sogar versuchen ihn umzubringen, doch da hatten sie sich wohl getäuscht. Luzifers Plan war also, Emily von den Höllenhunden in die Unterwelt entführen zu lassen, sodass Damian freiwillig dorthin zurückkehrte und mit seinen Versuchen aufhörte, sich von seinem Vater loszusagen. Wirklich

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