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Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Titel: Teufelstod: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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Zuhause. Immer klarer wurde ihm, dass er nicht ewig bei Will bleiben konnte. Am besten würde er sich bald nach einer eigenen Wohnung umsehen.
    Sein Blick wanderte die Straße hinauf zu den fernen Einfamilienhäusern auf dem Hügel, deren Lichter wie goldene Augen die Nacht erhellten. Beinahe schien die Anordnung der Leuchtpunkte wie ein Gesicht – eine dämonische Fratze.
    Damian schnappte nach Luft und wandte den Blick ab. In diesem Moment kreuzte ein junger Mann seinen Weg, die Haut verwest und die Augen blutunterlaufen. Nein! Nicht schon wieder! Keuchend drehte er sich um, sah sich jedoch einem Mädchen mit teuflischem Grinsen gegenüber. Das ist nicht echt! Immer wieder sagte er sich diese Worte, doch es half nichts. Die Höllenbilder verschwanden nicht, und obwohl er sich schon längst daran hätte gewöhnen müssen, erfüllten sie sein Herz immer noch mit Panik. Es war etwas anderes, Dämonen und Todesengeln in der Hölle zu begegnen, als hier auf der Erde solche Fratzen in den Gesichtern von Menschen zu sehen. In Luzifers Reich hatte er sich nicht gefürchtet, er war einer von ihnen gewesen, doch jetzt stellten sie eine Bedrohung dar. Denn sie waren nicht echt, sondern entstammten seiner Seele, und diese Wahrheit ängstigte ihn beinahe zu Tode. Es war der Spiegel seines Ichs, dem er hier überall ins Auge blickte und keine fremde Macht.
    Seine Hand fand an einem frostig kalten Metallgeländer Halt, und ohne wirklich zu wissen, wohin er eigentlich ging, torkelte er eine Treppe hinab. Sein einziger Wunsch war, all den Menschen auszuweichen. Musik drang dumpf an seine Ohren, der dröhnende Bass vermischte sich mit seinem rasenden Herzschlag. Das Schimpfen von Passanten, dämonisch verzerrt. Der Drang, die Augen zu schließen und die Hände an die Ohren zu pressen, wurde beinahe übermächtig. Er hätte nicht hierherkommen sollen. Er hätte nicht auf Annie hören dürfen.
    Er stolperte gegen Menschen, es waren so viele – natürlich, es war Samstagabend und in dieser Stadt gab es nicht viele Orte, wo die jungen Leute feiern konnten. Jemand schubste ihn, er stieß gegen einen anderen. Eine Schimpftirade folgte, Damian murmelte eine Entschuldigung, taumelte weiter. Die Gesichter wollten nicht zu ihrer normalen Form zurückkehren, jeder schien ihn anzustarren.
    Rückwärts bewegte er sich von ihnen fort, stolperte über eine Stufe, und sein Rücken prallte gegen etwas Hartes, das sofort nachgab. Damian fiel nach hinten, bemerkte, dass er gegen eine Tür gelaufen war, die nach innen aufschwang, und konnte nur mit Mühe das Gleichgewicht halten, als ihn gleich darauf diffuses Licht, Zigarettenrauch und lärmende Musik einhüllten.
    Jemand packte ihn an den Schultern, richtete ihn auf. »He, Alter. Schon ein paar zu viel gehabt, was?«
    Eilig drängte sich jemand an ihm vorbei nach draußen, sodass er ihn nicht erkennen konnte. Seine Augen begannen zu tränen, der Rauch brannte und kratzte in der Kehle. Doch die Menschen hier drinnen sahen vollkommen normal aus! Sie standen an runden Tischen beisammen, hatten sich in dunkle Sitzecken verkrochen oder lümmelten an der Bar herum. Es war warm hier drin, und um nichts auf der Welt wäre Damian zurück in die eisige Hölle gegangen. Erst einmal musste er sich beruhigen, runterkommen. Er sollte etwas trinken. Mit klammen Fingern zog er die zerknitterten Geldscheine aus seiner Jackeninnentasche und zählte sie. Zufrieden stellte er fest, dass er eine Weile hierbleiben könnte, ehe er zurück zum Haus ging. Wenn er Glück hatte, schlief Will bis dahin bereits.
    »Ein Wasser«, rief er, als er auf den Barhocker glitt und sich aus der Jacke schälte. Er mochte Wasser. Wasser kühlte, befreite den Verstand, belebte den Körper. Doch der Barkeeper sah ihn an, als litte auch er unter Halluzinationen.
    »Wie war das?«, fragte er, und Damian bemerkte, dass einige der Gäste ihn anstarrten oder grinsten. Was hatte er falsch gemacht? Im Mondschein Café hatte ihn niemand ausgelacht, als er ein Wasser bestellte. Womöglich gab es hier kein Wasser?
    »Oder …« Er räusperte sich. »Was anderes vielleicht?« Noch ein Räuspern. Der Rauch hier drinnen war wirklich unerträglich. »Geben Sie mir irgendwas.«
    Der Barkeeper musterte ihn noch einen Augenblick lang, dann stellte er ein kurzes, klobiges Glas mit weiter Öffnung vor ihn hin und schüttete eine bernsteinfarbene Flüssigkeit auf die Eiswürfel. »Du siehst aus, als hättest du einen harten Tag hinter dir«, meinte er

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