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Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Titel: Teufelstod: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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bis dahin selbst kreieren. Nur der vage Plot stand: Will, der Schutzengel, sollte auf die böse Seite gezogen werden. Während die guten Charaktere, jene aus dem Himmel, versuchten, ihn zu schützen und seine Seele zu retten, versuchten die bösen, jene aus der Hölle, ihn auf die dunkle Seite zu ziehen. Dazu sollte sich jeder Charakter gemeinsam mit seinen Mitspielern Strategien und Szenen ausdenken, Dialoge erschaffen und diese zu Papier bringen. Jeden Montag wollte Marita sich mit der Theatergruppe treffen und das Stück langsam entstehen lassen. Die böse Seite sollte sich etwas ausdenken, um an Will heranzukommen, und die gute Seite dachte sich in der danach folgenden Woche eine Reaktion darauf aus. Intrigen sollten gesponnen werden. So könnte es durchaus vorkommen, dass die böse Seite auf einen speziellen Charakter der guten Seite zuging und ihn für ihre Sache zu gewinnen versuchte. Solche geheimen Machenschaften sollten zu Papier gebracht und in die Schutzengelbox geworfen werden. Nur offene Plots würden an den Montagen besprochen werden, während die geheimen bis zum Schulende weiterlaufen und erst beim finalen Erstellen des Theaterstücks offenbart werden sollten. Und am Ende würde sich zeigen, wer gewann: das Gute oder das Böse.
    Die Schüler und Lehrer waren begeistert. Auch Emily fand die Idee großartig, auch wenn sie nicht sicher war, ob dieses Theaterstück Gott tatsächlich beeindrucken würde. Doch einen Versuch war es wert.
    Die Rollen wurden eingeteilt. Will war also der Schutzengel, der auf die böse Seite gezogen werden sollte. Marita selbst machte sich zur Anführerin der Bösen, zu Luzifers Braut. Wills bester Kumpel Matt wurde zum Anführer der Guten, zu Gott, erkoren. Jedoch machte Marita aus ihm einen Gott, der zum Erreichen seines Ziels – nämlich Will auf der guten Seite zu behalten – auch nicht vor dunklen Machenschaften zurückschreckte. Wie passend. Annie wurde zu einem Engel der guten Seite, mit der Tendenz zur bösen abzudriften. Dies sollte ein Hinweis sein, dass mit ihr womöglich Intrigen gesponnen werden konnten. Ob das ein Zufall war? Was dachte Marita sich bei der Schaffung der Charaktere wirklich? Und Emily? Wie könnte es anders sein? Emily wurde ein Vampir! Jedoch war sie geläutert und kämpfte mittlerweile für die gute Seite. Nur leider ernährte sie sich von Wills Blut und war kurz davor, ihm all sein Leben auszusaugen. Was sollte das nun wieder?
    Die Lehrer wurden hauptsächlich auf die Höllenseite verfrachtet, nur einige wenige dienten dem Himmel. Die einstigen Cheerleader standen natürlich weiterhin in Maritas Diensten und somit ebenfalls auf der dunklen Seite. Gemeinsam würden sie sich bestimmt den einen oder anderen Trick ausdenken, um Will auf ihre Seite zu bekommen.
    Marita war gerade dabei, das Basketballteam aufzuteilen, da ging plötzlich die Tür zur Turnhalle auf und ein hochgewachsener Engel kam mit weit ausholenden Schritten hereingeschneit. Das eben besprochene Thema zusammen mit Jophiels imposanter Erscheinung ließ die gesamte Versammlung wie erstarrt gaffen. Emily spürte, wie sich ihr Herzschlag beschleunigte. Was hatte das zu bedeuten? Was machte Jophiel in der Schule?
    »Oh, oh«, sagte Annie nur, während Emily gebannt zwischen Marita und Jophiel hin- und herblickte. Marita schien nicht im Geringsten beunruhigt und lächelte dem einstigen Engel mit ihrer perfektionierten Unschuldsmiene entgegen.
    »Aber hallo!«, rief sie fröhlich. »Was führt dich denn hierher?«
    Jophiel erwiderte etwas, doch so leise, dass keiner der sensationslüsternen Schüler und Lehrer es verstand. Marita lachte. Dann wandte sie sich an die Theatergruppe.
    »Also gut.« Sie klatschte in die Hände. »Ihr wisst jetzt alle, was zu tun ist. Wir treffen uns in einer Woche wieder. Lasst euch was einfallen!«
    Die Versammlung begann sich aufzulösen. Alle redeten aufgeregt durcheinander, wobei einige Jophiel neugierige Blicke zuwarfen. Ein paar Lehrer sprachen noch mit Marita oder musterten Jophiel, der sich wohl als irgendein Verwandter oder Bekannter ausgab, und schließlich leerte sich die Turnhalle. Emily bemerkte, wie Jophiel Marita beiseiteziehen wollte. Sie wollte gerade zu ihnen gehen, da stand Annie abrupt auf. »So ein Unsinn«, murmelte das Mädchen vor sich hin. »Das wird niemals funktionieren. Wir verplempern nur unsere Zeit. In dieser Minute könnte Will erneut … angegriffen werden.«
    Emily wandte sich ihr zu. »Hast du vielleicht eine bessere Idee?

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