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Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Titel: Teufelstod: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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So etwas darfst du nicht tun. Versteh doch …« Er ließ den Kopf hängen. »Du begibst dich in Gefahr. Du redest von Dingen, die du nicht verstehst. Bitte, sei vernünftig. Ich flehe …«
    Sein Kopf fuhr hoch. Verwirrt, als hätte er erst jetzt bemerkt, nicht allein zu sein, sah er sich im Krankenzimmer um. »Wo ist Annie?«, stieß er dann hervor, womit Emily nun wirklich nicht gerechnet hätte.
    »Annie?«, hakte sie nach, doch Jophiel schien sie gar nicht zu hören. Er wirkte plötzlich wie weggetreten, als lauschte er irgendeiner inneren Stimme. Dann riss er die Augen auf.
    »Oje«, meinte Marita und lehnte sich gegen den Nachttisch neben Wills Bett, »das sieht nicht gut aus.«
    »Was ist mit Annie?«, verlangte Will zu wissen, der sich wieder im Bett aufgerichtet hatte.
    Jophiel fuhr sich mit der Hand über die Augen. »Sie begeht eine Dummheit.«

Von Mauerblümchen und Verrätern
    N eue Erkenntnis über das Menschsein: Busfahren wurde auch mit der Zeit nicht besser. Damian konnte sich einfach nicht daran gewöhnen. An diesem Tag war es besonders schlimm. Vermutlich lag das an seinem ohnehin unruhigen Magen. Er hatte heute noch nichts gegessen, er konnte einfach nicht. Er war erfüllt von Glück, wer brauchte da noch Nahrung? So lange hatte er nach dem Ort gesucht, an den er gehörte – schließlich musste doch jeder solch einen Ort haben. Jeder gehörte irgendwohin. Damian war immer überzeugt gewesen, dieser Ort wäre für ihn die Hölle. Er hatte immer gemeint, dorthin zu gehören, und um dieses Heim für ihn erträglicher zu machen, hatte er seinen Vater töten und dessen Stelle einnehmen wollen. Dann war Emily in sein Leben getreten, und er hatte gedacht, er müsste dem Himmel entgegenstreben. Doch auch da lag er falsch. Er gehörte genau hierher, in diese Zeit, in diese Welt, an Emilys Seite. Was für ein Wunder war ihm da zuteilgeworden! Jede Verwirrung war verflogen, sie hatte sich ihm geöffnet, sich ihm hingegeben, mit Leib und Seele. Sie waren eins gewesen, und mit einem Mal fühlte sich Damian durch und durch menschlich. Die Liebe – etwas so Einfaches, Banales. Und doch so großartig. Es lag nichts Übernatürliches darin, keine höheren Mächte waren damit verbunden. Es war einfach nur … menschlich. Und Damian hatte es erreicht. Er liebte und wurde wiedergeliebt. Gab es etwas Größeres?
    Die Arbeit war ihm an diesem Tag so leicht gefallen, auch wenn die Zeit nicht hatte vergehen wollen. Mit jeder Faser seines Seins hatte er sich nach ihr gesehnt, und gleich würde er endlich wieder bei ihr sein. Der Bus konnte gar nicht schnell genug fahren. Er würde sie endlich wieder küssen können, sie in seine Arme schließen. Und es würde kein unangenehmes Herantasten mehr geben. Er könnte sie küssen, wann immer ihm danach war, denn sie gehörte endlich ihm. Er konnte sie festhalten, und niemand würde ihm da hineinpfuschen. Er würde es nicht zulassen. Weder sein Vater, sein Onkel noch Will oder andere Freunde. Emily gehörte zu ihm, Damian, und keine Macht der Welt könnte daran etwas ändern. Sie hatte sich ihm zum Geschenk gemacht, und er hatte vor, dieses Geschenk zu behalten. Für immer.
    Der Bus hielt mit quietschenden Bremsen. Damian sprang auf und wartete ungeduldig auf das Öffnen der Türen. Mit dem schwungvollen Gang eines Menschen, dem das Glück nur so entgegenflog, hopste er die Stufe hinunter und sah sich unvermittelt Annie gegenüber. Er musste blinzeln, um sicherzugehen, dass sie keine seiner Halluzinationen war. Der Rotschopf passte so wenig in seine Träumereien und Fantasien, dass er nur schwer zurück in die Gegenwart fand. Annie jetzt zu sehen, zwang ihn zurückzukehren, und einen Moment hasste er sie fast dafür.
    »Was machst du hier?«, fragte er, ohne jede Begrüßung. Er wollte so schnell wie möglich weiter, zu Emily. Seine Unfreundlichkeit konnte Annie von ihm aus auf mangelnde Erfahrung als Mensch schieben oder auf einen zu langen Aufenthalt in der Hölle. Was spielte es schon für eine Rolle, dass er im Moment einfach keine Zeit mit Höflichkeiten verplempern wollte?
    Annie trat einen Schritt zur Seite, um seinen die Straße hinunterwandernden Blick auf sich zu lenken. In Gedanken war er bereits bei dem Haus am Ende der Straße.
    »Emily schickt mich«, sagte sie dann aber und hatte damit sofort seine ganze Aufmerksamkeit.
    »Emily?« Freude breitete sich wie warme Sonnenstrahlen in ihm aus. Ob es ihr genauso wie ihm ergangen war? Hatte sie ihn ebenso vermisst wie

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