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Teufelswasser

Teufelswasser

Titel: Teufelswasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Fröhling & Andreas Reuß
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war ihm neu. «‹Sant Angelo›? … aus dem ‹Teufelsloch› wird die ‹Engelsquelle›. Auf so einen Einfall würde nicht mal unser ehrenwerter Bauunternehmer aus Frankfurt kommen, und der hätte wegen der Namensgleichheit allen Grund dazu.»
    Peter Weisinger deutete auf Laubmann. «Ich bin der Ansicht, der Herr hat hier nichts verloren.»
    «Und trotzdem was zu finden – nämlich die Wahrheit», konterte Philipp.
    Dr. Walther würdigte die Prospektentwürfe kaum eines Blickes und sagte kurz und bündig: «Von einem solchen Vorhaben hat mich Peter Weisinger erst unterrichtet, als es für mich kein Zurück mehr gab.»
    «Halt gefälligst deinen Mund!» Weisinger hatte Mühe, sich zu beherrschen. «Die unnötig hochgespielte Quellen-Geschichte ist meine Angelegenheit und für dieses aufgezwungene Verhör bedeutungslos. – Die haben hier doch nichts gegen uns in der Hand; das ist nur hohles Geschwätz.»
    «Im Gegenteil», meinte Hauptkommissar Glaser, «Ihre Quellen-Geschichte ist der Dreh- und Angelpunkt. Wenn im Säkularinstitut etwas von Ihren, nennen wir's, sektiererischen Absichten bekannt geworden wäre, dann wäre für Sie jegliche Chance vertan gewesen, die Immobilie zu erwerben. Die Frauen wollen ihre Religiosität und ihre Kirchlichkeit authentisch leben, und sie hätten nie gegen ihr Gewissen gehandelt.»
    «Gewissen ist was für Leute, die es sich leisten können.»
    «Wär's auch was für Betrüger, müssten wir uns hier nicht mit solchen Subjekten herumplagen», schimpfte Lürmann gutbürgerlich.
    Glaser ermahnte ihn: «Gemach, gemach, Herr Kollege», und die Oberkommissarin schaute ärgerlich drein. Schließlich lief das Aufnahmegerät.
    Philipp Laubmann wollte die Situation für Lürmann retten und wandte sich Weisinger zu. «Sie haben mit oder ohne Wissen Ihres Kompagnons das Säkularinstitut ausspioniert und sogar den Gärtner des Hauses, Heinrich Kornfeld, auf lausige Art bestochen. Sie wollten partout mehr über die Frauen in Erfahrung bringen, also über ihre Gewohnheiten und gegebenenfalls ihre Schwachpunkte, um die eine oder andere bei der Entscheidung für oder gegen den Verkauf mit Nachdruck auf Ihre Seite zu ziehen. Dabei kam Ihnen die zufällig aufgedeckte Inkorrektheit Reinhold Müllers, unrechtmäßig erworbene Edelsteine anzubieten, durchaus zupass.»
    Juliane Vogt unterbrach die Ausführungen Laubmanns, als dieser Luft holte. «Herr Weisinger, Sie haben versucht, Reinhold Müller und ebenso Margarete Müller zu erpressen, und haben beide damit in einen Gewissenskonflikt gestürzt. Frau Müller hatte deshalb vor, sich jemandem anzuvertrauen. Das beweist ihr Tagebuch und das beweist ihr Ersuchen um ein Gespräch mit Frau Schauberg.» Die Kommissarin wurde ein wenig sarkastisch: «Das allein bereits wäre ein ausreichendes Motiv für einen Mord.»
    Gabriela Schauberg nickte zustimmend. Sie hatte sich von Beginn an Sorgen um Margarete gemacht und noch an jenem Mittwochabend, als sich der erste Mord ereignete, gehofft, sie würde sich wenigstens telefonisch bei ihr in Bad Kissingen melden. Sie hatte sich sogar an der Hotelrezeption erkundigt, ob eine Nachricht für sie hinterlassen worden sei.
    Peter Weisinger blieb hartnäckig. «Ich habe schon mal klargestellt, dass ich Herrn Müller und seine Zwillingsschwester nicht erpresst habe. Ich habe ihm gegenüber lediglich eine Bitte formuliert.»
    Kommissarin Vogt blieb beim Sarkasmus. «Sie war gar nicht seine Zwillingsschwester. Das ist Ihnen bei all Ihrem Bespitzeln und Aushorchen wohl entgangen. Schlechte Arbeit.»
    Walther und Weisinger waren bass erstaunt, denn selbst Walther hatte das bei seiner zehnjährigen Tätigkeit als Hausarzt des Instituts nicht in Erfahrung gebracht. Sie mochten es gar nicht glauben.
    Weisinger ging bei seiner Antwort auch nicht darauf ein. «Was heißt ‹aushorchen›? Denken Sie bloß nicht, dass unsere Konkurrenten nicht ähnliche Mittel einsetzen.»
    Dr. Walther hingegen zeigte Schwäche: «Ich war immer gegen eine illegale Vorgehensweise.»
    Sein Geschäftspartner schüttelte genervt den Kopf und warf einen Blick zur Decke.
    «Sie brauchen nicht so zu tun, Herr Weisinger, als würde Sie das nicht betreffen», sagte Glaser. «Wir haben bei Ihnen eine Festschrift des Säkularinstituts sichergestellt. Darin ist unter anderem Frau Schauberg abgebildet. Zudem wird ihr Lebensweg beschrieben. Die Seite ist markiert. Das bedeutet, Sie haben sie wiedererkannt. – Sie haben sich folglich erinnert, dass sie vor

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