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Teufelswasser

Teufelswasser

Titel: Teufelswasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Fröhling & Andreas Reuß
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Stockwerk. Dass sie eine von Ihnen war, konnte ich nicht riechen.»
    «Herr Weisinger, Sie waren nicht zufällig im Gradierwerk, was im Übrigen die schwarze Wollmütze mit den ausgeschnittenen Augenschlitzen beweist.»
    «Mir war einfach nur kalt; außerdem habe ich Probleme mit den Nebenhöhlen. Deswegen war ich im Gradierwerk; und wegen der herabgezogenen Wollmütze, die mal ein Faschingsscherz war, nachts, damit niemand erschrickt. Ich habe keine andere.»
    «Diesen ‹Faschingsscherz› hatten Sie sich auch in der Nacht vom 20. auf den 21. April übergestülpt, als Sie die Messerattacke auf Frau Schauberg ausgeführt haben. Der Erkennungsdienst hat Fasern, die von dieser Mütze herrühren, an einem in Ihrem Container aufgefundenen schwarzen Umhang sichergestellt. Am Kragen, um genau zu sein.» Vogt sah Weisinger zornig an.
    «Nichts als ein Schauermärchen Ihrerseits.»
    Kommissar Glaser ließ sich von diesem Einwand nicht im Geringsten beeinflussen. «Sie beide stecken in erheblichen geschäftlichen Schwierigkeiten, was Ihr ‹Projekt Bruderwald› anbelangt. Sie haben bei verschiedenen Banken Konten eröffnet und Sie haben Investoren angelockt. Die Investoren haben bereits Zahlungen geleistet, und das nicht zu knapp, wie die Auszüge Ihrer Konten und Ihrer Depots, die wir vorliegen haben, beweisen. Sie selbst haben in Festgeld investiert sowie in Aktien, sogar in sehr riskante Anlageformen, und nicht überall sind Gewinne zu verzeichnen. Sie spekulieren also mit dem Kapital anderer. Darüber hinaus sind wir in Ihrem Firmensitz, Herr Weisinger, hinter einer Wandverkleidung auf etliche Geldbündel gestoßen, die eindeutig auf Schwarzgeldzahlungen hinweisen, sowie auf eine Liste, auf der Namen und Beträge erfasst sind. Unsere Fachleute werden den Schwarzgeldverdacht prüfen.»
    «Ein dummes Versteck!», sagte Dr. Walther vorwurfsvoll, ohne sich zu seinem Kompagnon umzudrehen.
    «Deine Pingeligkeit ist mir immer zuwider gewesen», gab's ihm dieser in gleicher Weise zurück.
    Juliane Vogt zeigte sich ebenso unbeeindruckt von dieser Auseinandersetzung. «Herr Dr. Walther, seit wann sind Sie der Hausarzt des Säkularinstituts?»
    Walther klang unkonzentriert: «Das habe ich nicht so genau im Kopf …» Er zuckte mit den Achseln. «Seit zehn Jahren etwa.»
    «Sie hatten also hinlänglich Gelegenheit, die Entwicklung des Instituts zu verfolgen, und Sie hatten eine solche Vertrauensposition inne, dass Sie über die finanziellen Schwierigkeiten unterrichtet waren. Als sich schließlich Ihr Jugendfreund, Herr Weisinger, bei Ihnen gemeldet hat, haben Sie ihm davon erzählt.»
    «Ich habe meine ärztliche Schweigepflicht niemals verletzt.»
    «Lenken Sie nicht ab.» Die Kommissarin konnte ebenfalls stur und eigenwillig sein. Das musste sie auch, als einzige Frau im Vernehmungsraum. Sie war sowieso erstaunt, dass sich der übergenaue Lürmann und sein vorwitziger Theologe bisher gänzlich ruhig verhielten. «Uns geht es um Ihre Position, Herr Dr. Walther, die Sie bezüglich des ‹Bruderwald-Projekts› einnehmen. Ein unter anderem wegen Scheckkartenbetrugs Vorbestrafter wie Herr Weisinger ist schließlich keine Empfehlung bei Geldgeschäften, oder? – Warum haben Sie ihn überhaupt einbezogen?»
    «Ich wollte ihm eine Chance geben.»
    «Red' keinen sozialen Unsinn!» Weisinger blickte Walther zum ersten Mal an. « Ich hab die Idee gehabt, die Quelle im Wald zu nutzen und ein Sanatorium aufzumachen.» Er schaute zur Kommissarin. «Die Idee lass ich mir doch nicht klauen!»
    «Trotzdem hat Dr. Walther Sie nicht gerade in den Vordergrund gerückt», widersprach Juliane Vogt. «Die Geschäftskonten laufen ausnahmslos unter seinem Namen, und bei der Anwerbung von zahlungswilligen Investoren oder bei notariell zu beglaubigenden Verträgen war seine Reputation als Arzt bestimmt zuträglicher.»
    «Geschenkt.» Weisinger ließ seine Hände mit den silbrigen Handschellen daran ein wenig zu ungestüm auf den Tisch fallen, sodass das Metall laut aufschlug.
    Glaser hielt den Werbeprospekt hoch, den Laubmann schon früher aus dem Säkularinstitut mitgebracht hatte. «Ich halte fest fürs Protokoll: Beim ‹Projekt Bruderwald› wird Dr. Walther als alleinig Verantwortlicher genannt.» Der Kommissar legte den Prospekt zur Seite und zeigte stattdessen, indem er sich dem Arzt zuwandte, ein einseitig bedrucktes Blatt Papier, das von der bei Walther durchgeführten Hausdurchsuchung stammte. «Sie haben für die Teufelsloch-Quelle eine

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