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Teufelswasser

Teufelswasser

Titel: Teufelswasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Fröhling & Andreas Reuß
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gegen den Kollegen Müller.»
    Glaser übernahm. «Aber er hatte was gegen Sie in der Hand. Stichwort: falsche Abrechnungen.»
    «Das stimmt nicht. Außerdem hab ich lang nicht gewusst, dass mich der Kollege vor unserem Pfarrer schlechtgemacht hat.»
    «Also stimmt es doch! Aber das interessiert uns hier nicht, zumal keine Anzeige erstattet wurde.»
    Laubmanns Nase juckte erneut allergieverdächtig. Der Raum für die Gegenüberstellungen wurde wie der in Bad Kissingen durch eine Klimaanlage belüftet.
    Lürmann fuhr mit der Vernehmung des Mesners fort. «Ein bezüglich des Blumenschmucks versuchtes Kompensationsgeschäft mit dem Säkularinstitut kam nicht zustande. Vielleicht hatte Reinhold Müller das Institut, näherhin Margarete Müller, vor Ihren Machenschaften gewarnt. Jedenfalls hat Frau Müller nichts dergleichen zugelassen.»
    «Kenn ich nicht.»
    «Sie versehen doch hin und wieder in der Schlosskapelle Mesnerdienste.»
    «Ja.» Schaffer war kleinlaut geworden.
    «Und da wollen Sie Margarete Müller nicht gekannt haben?»
    «Nur dem Namen nach», antwortete Franz Schaffer unwillig.
    Laubmann hatte draußen zu seinem Stofftaschentuch gegriffen, weil die Nase noch immer juckte.
    Für Kommissar Glaser war anscheinend jetzt schon die Zeit gekommen, auf ein Resümee hinzuzielen. Er wollte wohl zum Mittagessen.
    «Nach meinem Dafürhalten hatten Sie die Gelegenheit, die Morde zu begehen», sagte der Kriminalhauptkommissar. «Sie haben keine Alibis, zudem sind Sie kräftig genug, um jemanden niederzuschlagen oder zu ertränken. Mit den Örtlichkeiten im Säkularinstitut sind Sie vertraut. Dass Ihr Kollege in Bad Kissingen war, wussten Sie auch; und sein Moorbadtermin war herauszufinden. Am Freitagvormittag hat sich jemand im Alten Kurbad telefonisch danach erkundigt. Das könnten Sie gewesen sein.»
    «Ich war noch nie in Bad Kissingen.»
    «In Kissingen ist bestimmt alles sehr gut beschildert», argumentierte Glaser.
    Lürmann nickte beipflichtend.
    «Kennen Sie eine Barbara Brender?» Dietmar Glaser erwähnte nun doch die verdächtige Badegehilfin, obwohl er Juliane Vogt einen Triumph nur ungern gönnte.
    Schaffer stellte sich wiederholt dumm: «Wen?»
    «Jetzt tun Sie nicht so, als wäre Ihnen die Gärtnerei Brender kein Begriff.»
    «Ach, das Töchterlein. Die treibt sich doch woanders her um.»
    «Sie wissen nicht zufällig, wo?»
    «Nein.»
    Philipp vergegenwärtigte sich, wie schon so oft, die sekundenhafte Erinnerung an den unbekannten Arzt in der Moorbadkabine. Ob das Franz Schaffer war, verkleidet? War ihm das zuzutrauen?
    Glaser wandte sich indes wieder seiner Schlussfolgerung zu. «Auf jeden Fall sehe ich folgende Motive bei Ihnen, Herr Schaffer: Sie waren neidisch auf Reinhold Müller, weil er eine feste Stelle innehatte, die Sie gerne gehabt hätten. Sie spielten als Aushilfe stets nur die zweite Geige. Und sogar nach seiner Verrentung hätte er Ihnen mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit den Arbeitsplatz noch streitig gemacht. Zudem wollten Sie sich rächen, weil er Ihnen betrügerische Machenschaften nachgewiesen hatte. Auch Margarete Müller wusste wahrscheinlich Bescheid und hat Ihnen überdies einen Ihrer Zusatzverdienste entzogen. Oder wurden Sie nach der Aufdeckung Ihrer Betrügereien noch einmal als Mesner für die Schlosskapelle angefordert?»
    «Nein.»
    «Sehen Sie.»
    «Letzten Sonntag war ich zum ersten Mal wieder da.»
    «Als Margarete nicht mehr da war.»
    Hinter dem Spiegel war Philipp Laubmann sehr unruhig geworden. Wenn er nicht mit ernsthaften Schwierigkeiten hätte rechnen müssen, hätte er das Schlussplädoyer Glasers unterbrochen. Er hatte zumindest mal vorsichtig gegen die Scheibe geklopft. Nicht dass er den Mesner für unverdächtig hielt, aber er vermisste die Beweise. Nicht einmal die Indizien waren bis jetzt überzeugend genug. Das musste Glaser doch merken.
    Und Glaser merkte es auch. Schaffer war keineswegs reif für ein Geständnis, sondern nur beklommen. Der Kommissar hatte, ehrlicherweise, von Anfang an nicht wirklich geglaubt, dass er ihn mit seiner Argumentation kleinkriegen würde. Er hatte eher im Trüben gefischt, sich zumindest weitere Aufschlüsse über ihn und über die Morde erhofft. Für eine vorläufige Festnahme oder gar einen Haftbefehl jedoch reichte die mehr als dürftige Beweislage nicht aus. Er musste den Mesner Franz Schaffer entlassen. Nicht einmal für eine Observierung gab es eine hinlängliche Begründung.
    Kriminalkommissar Lürmann erklärte die

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