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Teuflisch erwacht

Teuflisch erwacht

Titel: Teuflisch erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Olmesdahl
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hier.«
    Salim grinste. »Seid morgen pünktlich um zwölf hier.«
    Marla kniete sich noch einmal neben Waltraud. »Bring mir ein Kissen, Salim.«
    »Euer Blut ist in guten Händen. Ich werde sie betten, wenn ihr aus meinem Haus verschwunden seid.«
    »Wenn du sie anrührst …«, begann Marla, bevor sie zur Tür trat.
    Salim hob die Arme. »Nichts läge mir ferner, gute Marla.«
    »Lass uns gehen, Anna.« Marla verließ eilig die Wohnung und Anna folgte ihr. Ihr Magen rebellierte bei dem Gedanken, die alte Frau zurückzulassen. Aber was blieb für eine Wahl? Keine, denn sonst läge sie vermutlich noch im sicheren Krankenhaus.
    Sie gingen zurück zum Wagen und stiegen wortlos ein. Marla seufzte, ordnete ihre Locken und fuhr sich über die Stirn. Die Sterntätowierung hatte in den vergangenen Wochen ein paar zusätzliche Falten erhalten.
    »Möchtest du darüber reden?«
    Sie nahm die Hand vom Kopf. »Nein, ich will nicht mehr reden. Wir haben genug geredet und nichts getan. Es wird Zeit, dem ganzen Pack das Handwerk zu legen. Koste es, was es wolle.«
    Anna wandte sich dem Fenster zu. Manches blieb besser ungesagt.
    »Du weißt, warum er das alles auf morgen verschoben hat?«
    »Nein.« Es war ihr auch völlig egal.
    »Dein achtzehnter Geburtstag.«
    Der erwartete Schauder versiegte in den Poren, bevor er über die Haut laufen konnte. »Das spielt auch keine Rolle mehr. Hast du geglaubt, ich wollte den Tag feiern?«
    »Anna! Nein, das hab ich sicher nicht geglaubt. Aber ich möchte auch nicht, dass du in Zukunft an deinem Geburtstag in solchen Erinnerungen schwelgst.«
    »Du glaubst es wirklich, oder? Du denkst, dass ich meinen Kopf noch aus der Schlinge ziehen kann?«
    »Natürlich glaub ich das. Du wirst leben. Der Engel wird dir helfen, denn ihm ist die Loa nicht gewachsen.«
    Was für eine utopische Weltanschauung Marla doch an den Tag legte.
    »Ich weiß gar nicht, ob ich das will.«
    Marlas Miene gefror zu Stein. Sie starrte sie aus großen Augen an. »Ob du was willst?«, flüsterte sie.
    »Leben«, antwortete Anna und zuckte die Schultern.
    Marla schlug die Hände vors Gesicht und fing an zu schluchzen. Ihre hart trainierte Fassade zerfiel zu Staub.
    Anna besaß nicht die Kraft, sie zu trösten. Es stimmte. Alles, was sie wollte, war, dass Marla und Jenny, Paps und Sally, ihre Mutter und Sebastian ein glückliches Leben führen konnten. Ihr Leben war vorbei. Weder mit der Schuld noch all diesen Erinnerungen wollte sie alt werden. Im Jenseits war es schön. Sie würde bei Eva sein und auf der Lichtung den Rehen beim Äsen zusehen. In dem Moment, als sie den Pakt geschlossen hatte, hatte sie es glasklar vor sich gesehen. Manchmal musste man Opfer bringen, um ein höheres Gut zu schützen. Deshalb musste Waltraud sterben, damit andere leben konnten. Deswegen musste der Engel eine ganze Rasse auslöschen, obwohl es vielleicht noch mehr unter ihnen gab, die, wie Sebastian, liebenswert waren. Und aus diesem Grund musste auch sie abtreten, bevor ihre Seele noch größeren Schaden nahm. Alles, was sie wollte, war, ihn noch einmal zu sehen. Vielleicht bekam sie die Chance, möglicherweise auch nicht. Aber es spielte keine Rolle. Denn in dem schrecklich dunklen Universum schimmerte ihr Licht nicht mal wie ein glühender Funke. Sie wusste, wie unwichtig sie war und wie egal es sein musste, was von nun an passierte.
     
    *
     
    Cynthia rieb sich den Nacken und ging im Hotelzimmer auf und ab. Sie nagte an ihrer Unterlippe und schmeckte schon das metallische Blut auf ihrer Zunge. Eine blöde Angewohnheit. »Etwas stimmt nicht.«
    »Warten wir noch. Er ist noch nicht lang genug fort.«
    Patrick sah zum Fenster hinaus und spähte die Straße entlang.
    Sie sprang zu ihm aufs Bett und tat es ihm gleich. Der dumpfe Druck in ihrer Magengegend bedeutete meist nichts Gutes. »Nein, ich spüre, dass etwas nicht in Ordnung ist. Sebastian traut uns nicht über den Weg. Wenn alles glatt gelaufen wäre, hätte er sich längst gemeldet, um sicherzugehen, dass wir nicht die Bude der del Rossis stürmen.«
    Patrick erblasste. »Das hast du nicht wirklich vor, oder?«
    Himmel, so ein Weichei. Cynthia schnaubte. »Natürlich nicht. Bin ich lebensmüde? Wenn etwas schief gegangen ist, müssen wir damit rechnen, auf die Fingerless zu stoßen. Und zwei Magierfamilien an der Backe? Ich bin zwar größenwahnsinnig, aber ich besitze noch einen Funken Verstand.« Sie wandte sich ab, sprang vom Bett und trat an ihre Reisetasche.
    »Kannst du mich

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