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Teuflisch erwacht

Teuflisch erwacht

Titel: Teuflisch erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Olmesdahl
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Blödsinn machen.« Er drehte sich zu ihr um und grinste.
    Die Übelkeit schlug Wellen durch ihren Magen. »Wir müssen tanken«, sagte sie, um ihn nicht länger ansehen zu müssen. Schon seit Kilometern hatte ihr Patrick damit in den Ohren gelegen und nun kam es ihr total gelegen, nur ein paar Sekunden von ihm befreit zu sein.
    Josh blickte auf die Tankanzeige und fluchte. »Dann werden wir das. Hättet ihr besser vorher erledigt, denn es passt mir nicht sonderlich in den Kram.«
    Vielleicht war das ihre Chance. Wenn er den Tank füllte oder einen von ihnen zum Bezahlen schickte …
    »Ganz schlechte Idee.«
    Verdammt, dieser Bastard las jedes Wort aus ihrem Kopf. Es blieb hoffnungslos.
    Josh zog den Wagen mit einer Handbewegung auf den rechten Streifen. Beinahe wären sie mit einem LKW kollidiert.
    Es gab keine Steigerung der Panik, die durch ihren Körper fegte, also keuchte sie bloß, als der Fahrer erzürnt die Hupe betätigte und wild in seinem Fahrerhäuschen gestikulierte.
    »Uups.« Josh zuckte die Schultern.
    Sie nahmen die nächste Ausfahrt zur Raststätte. Mit über hundert Sachen schossen sie auf die Tankstelle zu. Cynthia schlug die Hände vor die Augen. Ihr Herz machte dem Wagen ernsthafte Konkurrenz. Vielleicht starb sie ja an einem Infarkt, bevor er ihr Leben auslöschte.
    In letzter Sekunde bremste Josh scharf ab, die Reifen quietschten und drehten durch. »Augen auf.«
    Cynthia nahm die Hände runter und sah, dass sie an der Zapfsäule standen.
    Josh rempelte Patrick an, stieß ihm den Ellbogen fest ins Fleisch und erweckte ihn damit zum Leben. »Du gehst, Kasper.«
    Patrick wimmerte los.
    Gott sei Dank brauchte sie sein Gesicht nicht ansehen. Nur ihretwegen saß er in dem Wagen. Cynthia biss sich auf die Lippe, um nicht loszuheulen.
    »Geh«, zischte Josh bedrohlich.
    Patrick zuckte, seine Schultern bebten und mitten in der Bewegung, die Tür zu öffnen, übergab er sich auf das Lenkrad.
    »Komm schon, das ist jetzt nicht wahr.« Josh rieb sich die Schläfen und verzog angewidert das Gesicht.
    Cynthia würgte. Sie konnte kein Erbrochenes riechen, ohne dass ihr schlecht wurde, und die Übelkeit hatte ohnehin nur auf den passenden Augenblick gewartet.
    »Wag es dich. Du nicht auch noch.«
    Sie schluckte gegen den bitteren Geschmack an und schaffte es, ihn zurück in den Magen zu befördern.
    »Du gehst trotzdem, Flachpfeife. Ein falscher Schritt und sie ist tot. Nur tanken.«
    Die Fahrertür flog auf und Josh trat Patrick ins Freie. Er knallte auf den Beton, aber rappelte sich schnell auf die Füße. Während er um den Wagen taumelte, sah er sie an. Sein Gesicht zuckte nervös und der blanke Wahnsinn stand ihm auf der Stirn geschrieben.
    Wieso musste sie auch ständig ihren Kopf durchsetzen? Hätte sie einmal auf ihn gehört und wären sie doch bloß nie nach Italien gefahren. Warum gab er immer klein bei?
    Patrick tankte und schlurfte zurück zur Fahrertür. Er starrte auf sein Erbrochenes.
    »Setz dich.«
    Er gehorchte und ließ sich, ohne mit der Wimper zu zucken, in seiner Lache nieder.
    Cynthia atmete erleichtert auf. Er durfte Josh nicht widersprechen. Wer wusste, was sonst geschah?
    »Müssen wir nicht bezahlen?«, fragte sie, als Josh den Wagen mit einem Fingerschnippen startete.
    »Zu umständlich«, antwortete er und der Wagen schoss vorwärts.
    Super, wahrscheinlich hatten sie gleich auch noch die Polizei an den Hacken.
    »Wirst du dich benehmen, oder muss ich dich wieder verfluchen?«
    Die Frage galt wohl Patrick. Er japste etwas, aber es kam weder einem Ja noch einem Nein nahe.
    »Bist du imstande zu sprechen, Kasperle?«
    Ein Weinkrampf schüttelte Patrick. Er presste ein paar Silben hervor, aber sie gingen im Schluchzen unter.
    Josh wandte sich Cynthia zu, rollte die Augen und raufte sich die Locken. »Ist der immer so?«
    Sie biss die Zähne zusammen. Sollte er sich doch einen anderen Gesprächspartner suchen. Lieber war Patrick so als nur ansatzweise wie dieser Widerling.
    Josh schnaubte. »Gut, wenn du mich nicht unterhältst, bespaße ich mich selbst.« Er verzog die Lippen zum Anflug eines Lächelns und klatschte in die Hände. Ein ohrenbetäubender Knall ertönte hinter ihnen und eine Druckwelle ließ den Wagen ins Schleudern geraten. Autos bremsten quietschend, eine dunkle Wolke holte sie ein. Etwas flog durch die Gegend und mit einem Schlag wurde es heiß im Wagen.
    Patrick schrie.
    Cynthias Gehirn wollte die Information, die Joshs kalte Augen verrieten, nicht verarbeiten.

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