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Teuflisch erwacht

Teuflisch erwacht

Titel: Teuflisch erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Olmesdahl
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der Teufel vor ihr stehen können. Vielleicht tat er das ja. Vielleicht war er der Teufel.
    »Josh«, entfuhr es ihr heiser. Sie hatte die Familie Fingerless studiert. Sie hatte recherchiert und Bilder gesammelt, kannte jeden von ihnen. Keines davon zeigte ihr wahres Gesicht. Schon Sebastian hatte ihr, auch wenn sie das nie laut zugeben würde, beim realen Aufeinandertreffen einen gehörigen Schrecken eingejagt, aber Josh übertraf den schlimmsten Albtraum. Ihr Mut startete einen kläglichen Versuch, die Führung zu übernehmen, aber er ging sang- und klanglos in den Fluten der Angst unter.
    »Wie ich sehe, ist dir mein Name geläufig. Allerdings kann ich es nicht leiden, wenn Ungeziefer es wagt, ihn in den Mund zu nehmen. Außerdem wissen die Leute für gewöhnlich, wie sie mich angemessen begrüßen.«
    Eine unglaubliche Kraft riss ihr die Schenkel weg und sie landete im Schnee. Cynthia fiel auf die Knie. Adrenalin strömte in ihren Kopf, ihr Verstand setzte aus.
    »Süß. So machst du das brav.«
    Ihr Puls hämmerte gegen die Stirn. Hatte sie sich eben noch als unerschrocken bezeichnet? Sie nahm alles zurück.
    »Steh auf«, befahl er.
    Sie zwang sich, die Knie durchzudrücken, doch ihre Glieder waren plötzlich wie Pudding. Auf zittrigen Beinen stemmte sie sich mit aller Kraft hoch. Jeder Widerstand würde ihren Tod bedeuten.
    »Ja, das wäre er sicher.« Josh griff nach ihrer Kehle und drückte zu. Wollte er sie erwürgen? Wo zur Hölle war Patrick? Warum half er ihr nicht?
    »Im Augenblick kann er sich nicht bewegen.«
    Er las ihre Gedanken. Zum Teufel, der Typ besaß mentale Fähigkeiten. Wieso wusste sie das nicht?
    »Bingo.« Er grinste wölfisch.
    Cynthia schnappte nach Luft, aber Josh drückte fester zu. Sie konnte nicht atmen. Tränen stiegen auf.
    »Wenn du leben willst, wirst du gehorchen«, flüsterte er.
    Die Umgebung verblasste, seine eisige Aura nahm sie gefangen.
    »Wirst du das?«, fragte er lauter.
    Sie weitete die Augen, um zuzustimmen, denn er hielt ihren Kopf durch seinen Griff in Schach. Sie kämpfte gegen die Ohnmacht an.
    »Ja, du wirst.« Er ließ von ihr ab.
    Cynthia japste nach Luft, die ihr brennend in die Lungen strömte, und lehnte sich gegen den Wagen. Mit letzter Kraft hielt sie sich auf den Beinen.
    »Steig ein, Hexe.«
    Um Himmels willen, er würde sie entführen. Zögerlich wandte sie sich dem Auto zu.
    »Nein, nein. Hinten bitte.« Er öffnete ihr die Wagentür.
    Mit zittrigen Knien bewegte sie sich um ihn herum und kletterte auf den Rücksitz. Die Angst jubilierte als Sieger.
    Patrick starrte nach vorn. Steif wie eine Puppe. Nicht mal sein Brustkorb hob und senkte sich. Lebte er noch?
    Wie von Zauberhand flog der Anschnallgurt über ihre Schulter und zog sich fest. Sie erschrak bis tief in die Knochen und die Gedanken zerflossen unter dem schrecklichen Schock zu Brei. Sie schloss die Augen und hörte Josh in den Wagen steigen. Sie krallte sich in das Polster, bis die Finger schmerzten. Was hatte er vor?
    Der Motor heulte auf. Der Wagen raste los, schleuderte um die eigene Achse und schoss binnen Sekunden mit voller Geschwindigkeit zurück auf die Autobahn. Übelkeit stieg auf. Sie zwang sich, die Augen zu öffnen. Niemand hielt das Lenkrad. Wer steuerte das verdammte Auto?
    »Das fährt von allein«, entgegnete Josh ihren Gedanken. »Cool, oder? Er hatte die Beine angezogen und stützte die Knie lässig gegen das Armaturenbrett.
    »Was hast du vor?«, brachte sie über die Lippen.
    »Ich begleite euch. Was sonst?«
    Eine sehr präzise Antwort.
    »Was willst du hören? Dass ihr so nett seid, mich zu der verrückten, kleinen Menschenfreundin meines Bruders zu führen, damit ich ihr das Hirn aus der Birne pusten kann? Von mir aus auch das.«
    »Ist Sebastian …?«
    »Tot? Nein. Mein Vater will ihn am Leben lassen, doch ich fürchte, dem kann ich nicht zustimmen.«
    Sie schossen an anderen Autos vorbei, überholten in einem Tempo, das der Wagen unter normalen Umständen niemals geleistet hätte, und nutzten die kleinsten Lücken, um wieder einzuscheren. Cynthia vermied es, hinauszusehen. Sie würden sterben, so oder so.
    »Das hängt von euch ab. Wenn ihr spurt, überleg ich es mir.«
    Wie sollten sie sich denn widersetzen? Patrick war durch einen Fluch gelähmt und sie war schlau genug, sich nicht mit ihm anzulegen. Aber am Ende machte das wohl kaum einen Unterschied. Die Fingerless waren nicht für ihre Großherzigkeit bekannt.
    »Ja, in der Tat. Das ist klug. Also keinen

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