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Teuflisch erwacht

Teuflisch erwacht

Titel: Teuflisch erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Olmesdahl
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gewesen.
    »Du steigst erst aus, wenn ich dir die Tür öffne, und bleibst brav hinter mir. Dann improvisieren wir einfach.«
    Ein gutes Konzept, das sie sicher dem Untergang einen schnellen Schritt näher bringen würde. Aber ihr fiel auch nichts Besseres ein.
    Josh bog in die helle Auffahrt. Das riesige Tor stand offen. Langsam lenkte er den Wagen vor das Haus mit den bodentiefen Fenstern. Die Hütte war kein Vergleich zu Salims Bruchbude. Wie unterschiedlich die Bösen doch hausten.
    Josh vertuschte ein Lachen hinter einem gespielten Hüsteln. Die Bösen. Klar gefiel ihm das.
    Anna atmete tief durch. Jetzt ging es um die Wurst.
    Josh warf ihr einen strengen Blick zu, der wohl heißen sollte, dass sie noch sitzen bleiben musste, und stieg aus. Ihr blieb keine Zeit, sich zu sammeln. Er ging um das Auto herum und war noch nicht ganz auf der Beifahrerseite angelangt, als jemand die Haustür öffnete. Blitzschnell sprang er um die Motorhaube herum, riss die Tür auf und zerrte sie aus dem Wagen.
    Sein Griff tat weh. Anna stolperte ins Freie und hielt augenblicklich die Luft an. Nicht die Angst verschlug ihr den Atem. Eine Frau trat aus der Villa. Josh war schön, Sebastian der Schönste, doch diese Frau verkörperte ein Wunder. Ihre langen, glatten schwarzen Haare glänzten in der Sonne und ihre dunklen Augen blitzten auf. Die Ähnlichkeit mit Kira stach deutlich hervor.
    »Du hast es geschafft«, sagte sie kühl und kam näher.
    Anna krallte sich in Joshs Jacke. Die Temperaturen und das flaue Gefühl im Magen trieben den Schweiß auf ihre Stirn.
    »Keinen Schritt weiter, Gia«, knurrte Josh.
    Sie hob die Augenbrauen. »Anweisung deines Vaters?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, meine.«
    Ihre vollen Lippen verzogen sich zu einem schmalen Strich. »Und du glaubst, ich befolge Befehle von Küken?«
    »Es wäre besser. Du weißt, du hast mir nichts entgegenzusetzen.«
    Sie bleckte die Zähne.
    Himmel. Anna dachte, dies wäre Tieren vorbehalten. Sie behielt die Fassung. Vermutlich war sie schon vor einiger Zeit eine Symbiose mit der Angst eingegangen.
    »Hör mir zu«, begann Josh, doch er wurde jäh unterbrochen.
    Ein Junge, etwas jünger als Anna, sprang die Eingangsstufen hinunter. Seine endlosen Wimpern klimperten aufgeregt, als er sie erblickte, doch dann erstarrten seine durchaus sanften Gesichtszüge zu Stein. »Ist das die Mörderin meiner Schwester?«
    Annas Knie wurden weich. Genau so schlimm hatte sie es sich vorgestellt, in die Gesichter der del Rossis zu schauen. Ein Schauder lief ihren Rücken hinunter. Kira hatte einen kleinen Bruder?
    »Das ist das Mädchen, das deine Schwester zurückholen wird.«
    Gia keuchte und weitete die Augen.
    Kiras Bruder musterte sie abschätzend, hielt aber sicheren Abstand.
    Sie haben Angst. Sie hatte Kira auf dem Gewissen. Eine großartige und starke Magierin. Sie wussten nicht, ob sie nicht vielleicht zu einem Angriff ansetzen würde.
    »Was redest du da? Sie hat meine Tochter getötet und sie ist hier, um dafür zu büßen.«
    Josh wuchs um ein paar Zentimeter. »Aber sie wird ihren Fehler beheben. Anna besitzt die Kraft eines Dämonengottes und sie wird sie nutzen, Kira ins Leben zurückzuholen. Vorausgesetzt, ihr helft mir, sie unversehrt ins Haus zu begleiten und den Rest zu überzeugen.«
    Es klang so einfach aus seinem Mund. Er stand da wie ein zu groß geratener Schuljunge und erklärte zwei völlig brutalen Wesen, dass sie eine Tote wecken würde. Übelkeit flatterte durch den Magen.
    »Voodoo?« Gia trat näher.
    »Wenn du sie umbringst, trägst du die Schuld an Kiras Tod«, sagte Josh ernst. Er streckte sich und ließ die Halswirbel knacken. Schlagartig erinnerte er an einen Gepard, der kurz davorstand, ein Zebra zu reißen.
    Gia und er funkelten sich an, bis sie sich plötzlich duckte. Sie senkte den Kopf, nickte ihm zu und Josh entspannte sich.
    Gia drehte sich kurz zu ihrem Sohn um und wandte sich dann an Anna. »Nun steh nicht da wie ein verschrecktes Mäuschen. Ist es wahr, was er sagt? Ich kann Lügen riechen, also sprich die Wahrheit.«
    Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen und löste ihren klammernden Griff von Joshs Jacke. Sie trat neben ihn und hielt Gias Blick stand. »Es ist wahr. Es war nicht mein Plan, dies zu tun, aber ich nehme an, ich habe keine andere Wahl.« Die Festigkeit ihrer Stimme überraschte sie.
    Gia schnüffelte ihr entgegen, als könnte sie tatsächlich eine Lüge am Geruch erkennen. »Luca, sichere die linke Seite, Josh du gehst

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