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Teuflisch erwacht

Teuflisch erwacht

Titel: Teuflisch erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Olmesdahl
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voran.«
    Damit brach das Eis. Luca gehorchte, fand sich neben Anna ein und grinste. Ein Teil der Last glitt von ihrem Herzen. Die Ersten hatten es also geschluckt.
    »Na dann.« Josh deutete mit einer Kopfbewegung an, ihm zu folgen und Gia gesellte sich stumm an ihre rechte Seite. Jeder Schritt kostete Kraft. Ihre Gefühle vermischten sich zu einem unentwirrbaren Knäuel. Ihr Herz klopfte bis zum Hals, aber gleichzeitig befielen sie Hass und Ekel. Zwischen diesen Unmenschen zu laufen, brachte ihren Magen dazu, sich zusammenzuziehen. Und da war noch das kleine Stimmchen, das ihr zuflüsterte, dass sie Sebastian wiedersehen würde. Sie folgte Josh in einen imposanten Flur.
    Gia schloss die Tür hinter ihnen. »Antonio?«, bellte sie. Ihre Stimme hallte in dem weitläufigen Gemäuer. Keine Silbe deutete auf die Untergebenheit hin, mit der sie sich zuvor Josh unterworfen hatte.
    Ein dicklicher Mann kam rasch aus einem Zimmer. Sie sah ihm den Magier nicht im Geringsten an. Bisher war sie wohl nur auf die Prachtexemplare gestoßen. Antonio hatte sie wohl erwartet. Er stockte in der Bewegung und plusterte sich auf wie ein fetter Vogel. »Sie sind da«, flüsterte er.
    Eine Welle von Freude schwang mit. Vermutlich die Vorfreude auf ihren Tod. Anna widerstand dem Impuls, sich den weichen Knien zu ergeben.
    »Und sie bringen eine freudige Neuigkeit mit.« Gias Stimme überschlug sich. Sie fuhr sich hektisch über den Haaransatz.
    »Antonio«, begann Josh und brachte Gia mit einer Geste zum Schweigen, »das Medium ist in der Lage, Kira zurückzuholen.«
    Also verlor er wohl keine Zeit.
    »Lasst euch nicht für dumm verkaufen. Eine mediale Begabung ist dazu nicht imstande.« Antonio schenkte ihr einen Blick, der unter Umständen tödlich gewirkt hätte. Obwohl er klein war, versprühte er Stärke.
    »Voodoo schon.« Josh trat auf ihn zu, schüttelte den Lockenkopf und klopfte ihm auf die Schulter.
    Antonios Augen wurden groß und seine dunkle Miene hellte sich auf. Ganz langsam schien er Joshs Worte zu begreifen. »Das ist ja … Also das ist …« Er lachte auf und sprach den Satz nicht zu Ende.
    »Das Beste, was dir jemals passiert ist? Hol meinen Vater, wir werden verhandeln müssen.«
    »Verhandeln?« Antonio del Rossi schüttelte verständnislos den Kopf und spannte die Gesichtszüge an.
    »Gewiss, oder glaubst du, das Menschenmädchen wird dies ohne Gegenleistung tun?«
    Er öffnete den Mund, um zu antworten, doch er schluckte seine Worte hinunter. »Ich werde mit ihm sprechen.« Nickend ging er an ihnen vorbei und bestieg die breite Treppe.
    Josh behielt also recht. Die del Rossis standen schon mal auf ihrer Seite, aber der schwerste Part stand noch bevor. Jonathan und Thea Fingerless würden sich nicht so leicht überzeugen lassen, vermutlich nicht mal schwer.
    Josh grinste sie an. »Hab ich’s dir nicht gesagt?«
    Er schnüffelte also schon wieder in ihren Gedanken herum. Anna schaffte es nicht, sich eine Antwort von den Lippen zu ringen. Ein tonnenschwerer Berg lag auf ihrer Brust und das Atmen fiel so schwer, als hätte sich eine Würgeschlange um den Hals geschmiegt. Es schien in der Natur der Menschen zu liegen, die Fingerless zu fürchten, denn sie hatte ihnen nie gegenübergestanden. Allein der Name war ein Trigger, der es schaffte, abgrundtiefe Angst aus den Winkeln des Körpers zu ziehen, sie mit Nervosität zu paaren und stoßweise ins Gehirn zu schicken. Stimmengewirr aus der oberen Etage hallte die Treppe herunter. Anna bemerkte erst, dass sie sich in die Hand biss, als der Schmerz bereits in die Finger strahlte. Schnell ließ sie den Arm sinken.
    »Ich bin nicht bereit dazu, Antonio. Sie hat nicht nur Kira getötet, sondern meinen Sohn gebrochen.« Jonathan Fingerless erschien am Treppenansatz.
    Seine Stimme passte exakt zu seinem Erscheinungsbild. Hart, dunkel und schön, wie eine sternenklare Nacht. Anna fühlte sich wie sediert. Sie schaffte es nicht, den Kopf abzuwenden und ihr Mund klappte auf.
    Ihre Blicke trafen sich und das eisige Blau brannte sich in ihre Seele. Allein sein Anblick war ein Fluch. Sie würde nie wieder schlafen können, ohne von schlimmen Träumen begleitet zu werden. Papa Fingerless strotzte vor Macht. An seiner majestätischen Autorität bestand kein Zweifel. Beinahe gab sie dem Impuls nach, vor ihm auf die Knie zu fallen.
    Er neigte den Kopf und ging anmutig die Treppe herunter. Seine Präsenz stellte jedes Licht unter den Scheffel. Thea folgte ihm. Hätte sie die Frau allein

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