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Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Teuflische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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es tun oder nicht, ild ewig. Pause. Dann schrieb er: ich würde immer noch für dich sterben.
    hör auf, so was zu sagen. das macht mir angst.
    ich wills dir nur beweisen.
    ild sooooooooo sehr.
    Er konnte ihr Lächeln fühlen. ild so sehr mit noch mehr ooooooooooooooooos.
    J
    Gabe schrieb: gehts dir jetzt besser?
    viel!
    Sie schickte gleich hinterher: jetzt muss ich mir nur sorgen machen, dass meine mom es rausfindet.
    Und eine dritte SMS : vielleicht sollten wir heute ausfallen lassen … wär weniger offensichtlich.
    Gabe schrieb zurück: jetzt bin ich total deprimiert!
    Und dann: können wir elektronisch knutschen?
    wie soll das gehen?
    keine ahnung, vielleicht so? :-)(-:
    lol.
    schlaf jetzt weiter. gute besserung. ild.
    ich dich auch. für immer und ewig.
    für immer und ewig, schrieb Gabe zurück und schaltete dann sein Handy ab.
    Er machte das Licht aus, legte sich im Dunkeln wieder hin und starrte ins Nichts. Mit der Brille konnte er Formen und Schatten erkennen. Ein Teil von ihm war glücklich, eine Extrastunde Schlaf zu kriegen. Der andere Teil vermisste sie furchtbar. Er war dankbar, dass sie es getan hatten, selbst falls es nie wieder dazu kommen sollte. Wenigstens hatte er jetzt die Erinnerung daran – das ultimative Gefühl ihrer beiden Körper, die zu einem verschmolzen. Dieses Bild jagte ihm immer noch Schauer den Rücken hinab. Mal ganz abgesehen davon, was unterhalb der Gürtellinie los war.
    Dieses klare Bild würde eine Weile bleiben, aber er wusste, dass es irgendwann vergehen würde, genau wie die Liebe seiner Mutter. Nicht dass seine Mutter ihn nicht liebte; Gabe war klar, dass sie es tat. Nur blieb diese Liebe ohne ihre körperliche Anwesenheit und allem, was dazugehörte, abstrakt und daher ohne Bedeutung für ihn. Sie brachte ihm kein Licht, wenn er düster gestimmt und verzweifelt war.
    Yasmine war sein Leuchtfeuer, aber wie lange würde das noch so sein?
    Für immer und ewig.
    Bis ihre Mutter es herausfand.
    Nachdem sie aufgelegt hatte, erhob sich Marge und klopfte an Deckers offene Bürotür.
    »Hereinspaziert.«
    »Ich habe Kevin Stanger angerufen«, sagte Marge an den Türrahmen gelehnt. »Meine Hoffnung war, er würde Namen nennen in Bezug auf die Waffen. Aber er will keine Aussage machen. Außerdem lässt seine Mutter ihn nicht mehr mit uns reden.«
    Decker winkte sie mit einem Finger heran. »Kannst du nicht reinkommen? Ich kriege einen steifen Hals, wenn ich die ganze Zeit nach oben schaue.«
    Sie setzte sich ihm gegenüber an den Schreibtisch. »Mehr kann ich aus den Jungs nicht herauspressen. Ohne Namen stecken wir in einer Sackgasse. Ich bin offen für Vorschläge.«
    »Zu dumm, weil ich auch keine habe«, sagte Decker. »Sosehr ich es hasse, das zugeben zu müssen, aber es ist an der Zeit, die Akten über Gregory Hesse und Myra Gelb zu schließen.«
    »Ärgere dich nicht zu früh«, sagte Marge. »Wir haben weiterhin die Akte zu Gregory Hesses gestohlenem Computer auf dem Tisch. Wenn wir Beweise gegen Dylan oder einen aus seiner Gang hätten, könnten wir immer noch beide Selbstmorde wieder öffnen. Dann darfst du sagen, ich hätte dir genau das gesagt.«
    »Ich bin entsetzt«, sagte Decker, »dass du glaubst, mir ginge es um Rache.«
    »Wie heißt es doch so schön? Rache genießt man am besten kalt.«
    »Hm …« Decker dachte nach. »Ich habe das Gefühl, dass ich nach dem Genuss kalter Rache höchstens einen massiven Anfall von Sodbrennen kriegen würde.«
    Mit schwungvollen Schritten, die Aktenmappe unter den Arm geklemmt, fühlte Gabe sich richtig schick in einem braunen Cordmantel mit aufgesetzten Taschen, einem weißen Button- Down-Hemd, schwarzer Jeans und Stiefeln aus Schlangen leder. Besonders gut gefiel ihm, dass er durch die Absätze größer wurde – fast einsneunzig, nur noch drei Zentimeter kleiner als sein Vater nach Stockmaß. Er war gut angezogen, bequem, aber nicht schlampig. Mit einer Hand rückte er seine Brille zurecht.
    Und genau da fiel ihm ein: Er sollte keine Brille aufhaben.
    Das Vorspielen heute war besonders wichtig – vor Leuten einer angesehenen New Yorker Plattenfirma –, und Nick hatte ihm gesagt, er solle äußerlich das Beste aus sich herausholen. Er machte kehrt und joggte in der gerade anbrechenden Morgendämmerung zurück nach Hause. Yasmine musste jetzt schon aufgestanden sein, hatte aber wahrscheinlich das Haus noch nicht verlassen. Er überlegte, ihr eine SMS zu schicken, aber da sie immer zu spät dran war, würde er besser warten,

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