Teuflische Freunde: Roman (German Edition)
nicht bewegen.« Er war jetzt ganz in ihr drin. »Schling deine Beine um meine Taille und küss mich einfach nur.«
»Und du bewegst dich nicht?«
»Nein, versprochen. Küss mich.«
Vorsichtig, mit einem zu einem Drahtseil gespannten Körper, brachte sie ihren Mund an seinen. Wie versprochen bewegte er sich nicht, und innerhalb weniger Minuten bewegten sie sich in bekannten Gewässern, mit verknoteten Gliedmaßen und ineinander verschlungenen Mündern. Seine Fingerspitzen hüpften langsam ihre delikate Wirbelsäule entlang, während ihre Finger durch sein Haar tänzelten. Sie nahm ihm seine Brille ab und schmiss sie aufs Bett.
Und während sich ihr Körper entspannte, spürte er, wie sie feuchter und wärmer und weicher wurde. Das ließ ihn immer härter werden. Sie wand sich auf seinem Schoß hin und her und nahm ihm die ganze Arbeit ab.
Er öffnete die Augen und war so nah an ihr dran, dass er sehen konnte, wie sie seinen Blick erwiderte. Beide lächelten. Er formte ein stummes »Ich liebe dich«, und sie antwortete ihm stumm das Gleiche.
Genau so hatte er es sich in seinen Träumen immer vorgestellt: tief in die Augen des Mädchens versunken, das er anbetete, Gesicht an Gesicht, Brust an Brust, sein Körper an ihren gepresst, zu einem verschmolzen. Er bemerkte, wie sein Atem schneller ging, und wusste, es würde nicht mehr lange dauern. »Du musst absteigen!«, flüsterte er.
»Meine Tage sind morgen fällig«, flüsterte sie zurück. »Wahrscheinlich geht das so.«
»Yasmine –«
»Ich liebe dich, Gabriel. Das geht schon.«
»Oh Gott …«
Sein Körper zuckte vor Ekstase, seine Arme hingen über ihrem Rücken, als seine Finger ihre Schultern umklammerten, bis jeder Tropfen seiner Existenz aus ihm herausgepresst worden war. Danach, völlig außer Atem und verausgabt, streichelte er ihren Kopf, während sie seinen tätowierten Arm küsste. Er hielt sie fest und hatte Tränen in den Augen, vor Freude und vor Traurigkeit. Weil er jetzt wusste, dass er, egal, was das Leben noch für ihn bereithielt und egal, wie viele innige Begegnungen noch auf seinem Weg lagen, nie wieder so perfekten Sex haben würde wie diesen.
29
Am Dienstagmorgen schnarrte Gabes Handy um fünf Uhr zweiundzwanzig, acht Minuten bevor sein eigener Handywecker losgehen sollte. Er tastete nach seiner Brille, knipste dann die Nachttischlampe an und las die SMS.
Yasmine hatte geschrieben: hatte eine schlimme schlaflose nacht.
Er schrieb zurück: was ist denn los?
meine tage kamen gestern abend. fühl mich schrecklich.
Yasmine veranstaltete hier keinen Smalltalk. Obwohl sie nicht darüber geredet hatten, wussten sie beide, dass ein Unfall bis zum Eintreffen ihrer Periode, egal wie unwahrscheinlich, möglich war. Natürlich war das vorherrschende Gefühl Erleichterung. Ihn überraschte nur, dass er auch einen winzigen Anflug von Enttäuschung verspürte.
tut mir echt leid. kann ich was für dich tun?
nein. ist immer so.
gute besserung. ild. träum von mir, wenn du wieder einschläfst.
Es gab eine lange Pause, und er dachte schon, sie hätte sich abgemeldet, aber dann vibrierte das Handy wieder.
was machen wir denn jetzt?
Er antwortete: wie meinst du das?
ich bin besessen von dir, das ist nicht normal.
ich bin besessen von dir, und das passiert, wenn man verliebt ist.
also, was machen wir denn jetzt?
Gabe schrieb: was willst du machen?
keine ahnung.
warum also überhaupt was machen?
Wieder eine lange Pause.
Sie schrieb zurück: jetzt ist alles anders.
Noch eine SMS von ihr: du weißt schon, was ich meine.
Er wusste genau, was sie meinte. bereust du es?
ja und nein.
Sie schickte gleich eine weitere SMS hinterher. ich will nicht, dass ab jetzt alles anders ist. ich will, dass du mich immer noch liebst.
Ihre Worte brachen ihm das Herz. Er konnte die Tränen in ihren Augen förmlich spüren. natürlich liebe ich dich, ild ewig. für mich hat sich nichts geändert, außer dass ich dich noch mehr liebe, wenn das überhaupt geht.
Eine lange Pause. was ist, wenn ich es nicht noch mal tun möchte?
Er seufzte. Er wollte es wieder tun. Die letzten beiden Tage hatte er an nichts anderes gedacht. Er wollte sie körperlich und mit Haut und Haaren. Aber er wusste, dass Sex mit ihr keine Zukunft hatte. Sie war ein viel zu braves Mädchen und viel zu jung. Er wusste, er könnte die Sache vorantreiben, aber das kam für ihn nicht in Frage.
Egal. Er würde sie zu den Bedingungen nehmen, die sie aufstellte.
was immer du willst. ob wir
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