Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Teuflische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
lustig.« Er schlug sich gegen die Stirn. »Gott, was war ich bloß für ein Idiot!«
    Noch mehr Schweigen. Kyle knirschte weiter mit den Zähnen. Decker konnte hören, wie Email auf Email stieß, wie Finger auf einer Tafel.
    »Als er mir drohte«, fuhr Kyle fort, »mich auffliegen zu lassen, fragte ich ihn, was er wollte. Er sagte: Waffen.« Er blickte hoch. »Mein Vater ist ein totaler Waffenfreak, ein Sammler. Ich gab ihm eine Waffe – eine einzige. Ich weiß, das war blöd, aber ich wollte nicht geoutet werden.«
    Oliver nickte. »Offensichtlich hatte Dylan keine Angst davor aufzufliegen.«
    »Keine Ahnung«, sagte Kyle. »Ich hab ihn nie auf die Probe gestellt. Wir vögeln beide Mädels, also … keine Ahnung, ob er Mädchen mag oder beide Seiten bedient oder seinen Schwanz einfach nur als Waffe einsetzt. Ehrlich gesagt, ich hatte keine große Lust, ihn zu analysieren. Ich hab bloß versucht, mich zu schützen. Deshalb hab ich bei der einen Waffe nachgegeben und ihm gesagt, wenn er gierig werden sollte, könnte ich ihn genauso unglücklich machen wie er mich.«
    »Wie denn das?«, fragte Oliver.
    »Ich war eine Zeitlang Mitglied der Maf… seiner Gang. Ich weiß bestimmte Dinge.« Decker nickte aufmunternd. »Wir hatten da diese stille Übereinkunft.« Lauernder Blick. »Jeder hielt uns einfach für dicke Kumpel, und das war gut so. Dylan ist der Held der Schule. An der B and W war er genau der Typ, mit dem man gesehen werden musste.« Flehender Blick. »Werden Sie mir helfen?«
    »Und Sie beide, Dylan und Sie, haben einfach so Schluss gemacht?«
    »Vor den anderen hatten wir so was wie eine dicke Männerfreundschaft am Laufen, aber da war nichts Sexuelles mehr.« Ausweichender Blick. »Nachdem ich ihm die Waffe gegeben hatte, war’s vorbei.«
    Deckers Verstand lief plötzlich auf Hochtouren. »Nee, ich glaube Ihnen kein Wort.«
    Kyle ging in die Defensive. »Ich schwör’s, es stimmt alles. Wirklich!«
    »Als Sie und Dylan Ihre Affäre hatten, hat er einen Fels ins Rollen gebracht. Wenn ein Typ erst mal sexuell aktiv ist, ist es unmöglich umzukehren.«
    »Sie irren sich«, sagte Kyle. »Es war vorbei. «
    »Vorbei zwischen Ihnen und Dylan, aber nicht mit dem Sex. Sie haben jemanden gefunden, der Dylans Platz eingenommen hat.«
    Kyle wandte sich ab und antwortete nicht, nur sein Bein wippte weiter. Decker sagte lautlos den Namen Gregory Hesse zu Oliver, als der Junge nicht hinsah.
    Scott hob die Augenbraue und starrte den Loo voller Bewunderung an. Seine Stimme blieb unaufgeregt. »Sie wissen, dass wir Durchsuchungsbefehle beantragt haben, Kyle. Wie lange dauert es Ihrer Meinung nach, bis wir Gregory Hesses gestohlenen Computer oder seine verschwundene Videokamera finden?«
    Der Teenager wurde aschfahl. Er warf seinen Kopf in den Nacken und stöhnte. »Es war ein Unfall .«
    Oliver legte eine Hand auf Kyles Knie. »Unfälle passieren. Erzählen Sie uns davon.«
    »Ich weiß auch nicht, Mann.« Kyle hatte Tränen in den Augen. »Wir waren total … zu.«
    »Erzählen Sie uns, woran Sie sich erinnern. Wir sind hier, um zuzuhören.«
    »Er hatte uns versichert, die Knarre sei nicht geladen«, schützte Kyle vor. »Das war so nicht geplant.«
    »Tja, das ist echt unfair, wenn so was passiert. Wir alle wissen das.« Oliver lehnte sich näher zu ihm. »Wer hatte euch gesagt, die Waffe sei nicht geladen?«
    » Dylan!« Der Junge schrie es aus sich heraus. »Er hat mit Gregs Kamera gefilmt.« Wasserfälle ergossen sich über sein Gesicht. »Wir haben nur Blödsinn gemacht. Sie müssen mir glauben.«
    »Ich glaube Ihnen«, sagte Oliver. »Ich glaube Ihnen wirklich.«
    »Das war so nicht geplant . Als die Knarre losging, war ich total schockiert … wie versteinert. Es war furchtbar!«
    »Das glaube ich sofort«, sagte Oliver.
    Kyles Blick wanderte wieder von Oliver zu Decker. »Wissen Sie, was Dylan getan hat, nachdem es passiert war?«
    »Was denn?«, fragte Decker.
    »Er hat gelacht!« Kyle schüttelte den Kopf. »Gehirnmasse und der ganze Scheiß … überall verteilt, und Dylan … hat verdammt noch mal … einfach … gelacht !«

33
    Als Marge in das Krankenzimmer kam, war Gabe mit einem aufgeschlagenen Buch auf dem Schoß eingeschlafen. Rina saß lesend in dem Stuhl neben seinem Bett. Sie winkte Marge kurz zu. »Er ist komplett weggetreten.«
    »Sediert?«
    »Nein, totale Erschöpfung.«
    »Ich hasse es, ihm das antun zu müssen.« Marge hielt zwei Fotobögen hoch. »Du weißt, wie’s ist. Zeit

Weitere Kostenlose Bücher