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Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Teuflische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Geschichte.«
    »Gut. Dann erzähle sie möglichst detailliert.«
    Gabe wischte seine Hände an der Krankenhausbettdecke ab. »Wie weit soll ich denn zurückgehen? Bis zu meiner ersten Begegnung mit Dylan?«
    »Ja, das klingt gut«, sagte Marge.
    »Ich war in einem Starbucks, hab mich um meinen eigenen Kram gekümmert … ich glaub, ich hab gelesen. Da kam dieser Trupp Kids durch die Tür, und ich nahm sie quasi aus dem Augenwinkel wahr.«
    »Wann war das?«
    »Etwa vor vier Monaten.«
    »Okay. Morgens, mittags oder abends?«
    »Vielleicht vier Uhr nachmittags.« Gabe biss sich auf die Unterlippe. »Mir war sofort klar, dass die Ärger machen wollten. Sie hatten diesen bestimmten Blick. Egal, jedenfalls bauten sie sich vor mir auf, und ich wusste, ich würde gleich eingekreist werden. Sie wissen, was Crowding ist?«
    »So ungefähr.«
    »Wenn eine Gruppe dich komplett umzingelt … normalerweise tun sie dir nichts, aber Zweck der Sache ist, dir zu zeigen, wer hier das Sagen hat.«
    »Bedrohlich«, sagte Marge.
    »Genau. Sie umzingeln mich also, und dann stellt sich Dylan vor mich hin und sagt, ich sitze auf seinem Stuhl … als wär das sein makom hakavua oder so ähnlich.«
    »Wie bitte?«
    »Na ja, quasi sein fester Platz.« Gabe sah sie an. »So nennt Rina Peters Lieblingssessel, den Barcalounger.«
    »Ich spreche kein Hebräisch.«
    »Ich auch nicht, aber ich hab ein paar Brocken aufgeschnappt. Jedenfalls wollte der Typ meinen Platz haben.«
    Marge nickte. »Und du warst im Starbucks?«
    »Ja. Der Laden war total leer! Das waren eben Machtspielchen. Das Arschloch. Er sagt mir also, ich soll zur Seite rutschen, und ich tu so, als hätte ich ihn nicht gehört. Da sagt er mir noch mal, mach Platz, und beim zweiten Mal zeigt er mir, dass er was dabeihat.«
    »Er zeigt dir eine Waffe?«
    »Darauf kannst du wetten, würde der Lieutenant jetzt sagen. Mir war sofort klar, dass ich beim nächsten Treffen mit dem Typen geliefert wär, wenn ich jetzt nachgebe. Dann bin ich eine Zielscheibe. Aber ich hatte keine Lust, mich mit ihm und seiner Bande anzulegen. Sie waren zu dritt.«
    »Sie waren zu dritt?«
    »Und noch zwei Mädchen – eine Blonde, Cameron, und eine Brünette – dieselben wie heute Morgen. Na ja, ich wusste, innendrin tun sie mir nichts, aber sobald ich den Fuß vor die Tür setze, gehen die auf mich los, wenn mir nichts Schlaues einfällt. Anstatt also den Rückzug anzutreten, schiebe ich die Jacke von dem Kerl zur Seite, um mir die Waffe genauer anzusehen. Es war eine Beretta 92 FS .«
    »Du kennst dich mit Schusswaffen aus, Gabriel?«
    »Mit manchen, und zufällig kannte ich diese Waffe. Ich fang an, ihm meine Meinung zu seiner Waffe zu sagen, und dann unterhalten wir uns generell darüber. Er steht immer noch vor mir, und ich sitz immer noch auf seinem Stuhl, aber schließlich steh ich auf und biete ihm meinen Stuhl an. Nur eben zu meinen Bedingungen.«
    »Okay.«
    »Also lädt der Typ mich ein, sich mit ihm und seinen Kumpels hinzusetzen. Um nicht feindselig zu wirken, setz ich mich hin. Da habe ich dann auch seinen Namen erfahren, Dylan. Dann fragt er mich aus, woher ich das alles über Waffen weiß.«
    »Was hast du ihm gesagt?«
    »Die Wahrheit. Über meinen Vater. Und ich hab ihm erzählt, dass ich bei einem Polizisten wohne. Das hab ich getan, weil sowohl Chris als auch Peter beeindruckende Kerle sind, und ich wollte ihm ein bisschen Angst einjagen.«
    »Erzähl weiter.«
    »Dann fragt mich Dylan, ob ich mit ihnen abhängen will, weil sie ja so ›cool‹ sind.« Gabe wiegelte mit beiden Händen ab. »Ich sage: ›Nein danke‹, und das war’s. Und ich bin nicht mehr ins Starbucks gegangen, weil ich keine Lust hatte, einem von denen noch mal zu begegnen. Also fing ich an, ins Coffee Bean zu gehen, in der Nähe von Rinas Schule. Da hab ich Yasmine kennengelernt. Sie hat mich angesprochen.«
    Gabe blickte hoch zur Decke. Seine Stimme wurde ganz sanft.
    »Sie hatte Opernkarten. Sie liebt Oper.« Er verzog gequält das Gesicht. »Sie sollte eigentlich mit ihrer Schwester hingehen, aber die hat sie hängenlassen. Sie wollte mir die Karten schenken. Ich nahm eine an, aber ich konnte ihre Enttäuschung sehen. Also hab ich sie gefragt, ob sie mich begleitet.« Er lächelte Marge an. »Ich glaube, erst wollte sie nur eine Mitfahrgelegenheit. Aber dann hab ich ihr gesagt, ich hätte gar kein Auto, und wir fuhren mit dem Taxi. Es war noch nicht mal eine richtige Verabredung oder so was. Ich tat ihr nur einen

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