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Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Teuflische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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auf seinen, bis ihre Hand nur noch zehn Zentimeter entfernt von der Gefahrenzone lag.
    Sein Gehirn schrie: Höher, Baby! Stattdessen nahm er ihre Hand, führte sie an seine Lippen und platzierte anschließend ihre verschränkten Finger zurück auf seinen Oberschenkel, und zwar in sicherem Abstand von seinem Ständer. Er entspannte sich, genau wie sie.
    Eine Weile saßen sie schweigend nebeneinander im Bus und tauschten hin und wieder beim Händchenhalten Blicke aus. Schließlich ließ sie ihren Apfel in die Tasche plumpsen und seufzte hörbar. »Ich geb auf!« Ungestüm schlang sie ihre Arme um seinen Hals, flocht ihre Finger in seine Haare und drückte ihre Lippen gegen seine.
    Die Zeit verging muy rapido . Angeturnt und verschwitzt und schwindlig vor Verlangen rief er sich selbst immer wieder in Erinnerung, dass sie unschuldig war und sie sich hier in der Öffentlichkeit befanden. Aber er konnte nicht anders. Sie küssten und küssten und küssten sich, und er musste seine ganze Willenskraft mobilisieren, um seine Hände davon abzuhalten, unter ihren Pulli zu rutschen. Ihr Mund war weich und warm, ihr Atem roch nach Apfel und ihr Parfüm irgendwie blumig, und ihr Schweiß fast muffig. Er war quasi einer Ohnmacht nahe. Er war so hingerissen, dass er fast ihre Haltestelle verpasst hätte, und er befreite sich im letzten Moment aus ihrer Umarmung, um noch an der Strippe zu ziehen. Der Bus schlingerte, und sie stolperten vorwärts. Er spürte, wie eine Hitzewelle in sein Gesicht schoss, und wusste, dass er knallrot angelaufen war. Diesmal war er es, der schwer atmete. »Hier müssen wir raus.«
    Sie nickte, griff nach ihrer Tasche, und sie stiegen aus, wobei sie die missbilligenden Blicke einiger älterer Damen zu vermeiden suchten. Sobald der Bus abgefahren war, nahm er sie in den Arm und hob sie so hoch, bis sie ihre Beine um seine Taille schlingen konnte. Er trug sie ungefähr einen Block weit, und sie küssten sich dabei ununterbrochen. Wieder und wieder und wieder, bis er das Gefühl hatte, gleich zu explodieren. Er setzte sie ab. »Oh Gott«, sagte er zu ihr, »ich muss mich erst mal beruhigen.«
    Sie kicherte. Er nahm sie an die Hand, und gemeinsam schlenderten sie schweigend weiter.
    »Bist du okay?«, fragte sie eine Minute später.
    »Nein«, sagte er. »Mir ist ein bisschen schwindlig.«
    »Willst du einen Keks?«
    Er packte sie an der Taille und drehte sie zu sich heran. »Dich will ich.« Er ließ sie wieder los, nahm ihr Gesicht in beide Hände und gab ihr einen feuchten Kuss. Dann sah er auf die Uhr und erschrak. »Hilfe, uns bleiben noch zehn Minuten, um den Campus zu überqueren.« Er griff nach ihrer Hand, und sie marschierten los.
    »Hast du mir eine Karte besorgt?«
    »Natürlich. Ich hab ja gehofft, dass du kommst.« Er zog sie mit sich. »Es wär hilfreich gewesen, wenn du mir gesagt hättest, dass du möglicherweise kommst.«
    »Ich hab’s bis zum letzten Augenblick selbst nicht gewusst.«
    »Na ja, dann wenigstens eine SMS mit einem vielleicht . Ich hab keinen Mucks von dir gehört.«
    »Tja, weil ich keinen Mucks von dir gehört hab.«
    »Wie meinst du das?«, fragte Gabe. »Ich hab dir eine Freundschaftsanfrage auf Facebook geschickt.«
    »Und ich hab sie angenommen.«
    »Aber nicht geantwortet.«
    »Die Jungs schreiben zuerst.«
    Gabe verdrehte die Augen. »Seit wann gibt es diese Regel?«
    »Keine Ahnung. So lautet die Regel nun mal.«
    »Ich war auch im Coffee Bean und hab dich gesucht.«
    »Hast du nicht.«
    »Doch.« Gabe war beleidigt. »Am Dienstag und am Donnerstag.«
    »Ich war Montag und Mittwoch da«, sagte Yasmine.
    »Mann, Mist!« Er begann loszurennen. »Hättest du mir gesimst, hätte ich dich getroffen. Ich kann dich ja schließlich nicht anrufen.«
    »Warum in Herrgotts Namen sollte ich davon ausgehen, dass du dich mit mir treffen willst?«
    »Warum denn nicht? Ich hab dich zu dem Konzert eingeladen.«
    »Ich dachte, du willst nur nett sein. Du hast gesagt, es ist keine Verabredung.«
    Er blieb stehen und grinste. »Das war gelogen.«
    Sie kamen gerade noch rechtzeitig, bevor die Lichter ausgingen … mal wieder. Die erste Hälfte des Konzerts war gut, aber er spürte die ganze Zeit über Yasmines Gegenwart. Sie hielten Händchen, was unterhalb seiner Gürtellinie gewisse Aktivitäten freisetzte. Erst als Paul die Bühne betrat, konnte Gabe sich endlich entspannen und in die Musik eintauchen. Als das Konzert zu Ende war und die Lichter angingen, hatte Gabe sich

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