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Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Teuflische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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ist, ich hätte ein Supermodel werden kön nen, wenn sie nicht dahergekommen wäre.« Wieder zeigte der Daumen an, dass sie ihre Tochter meinte. »Ist natürlich Quatsch, aber ich nerve meinen Mann damit, wenn ich sauer auf ihn bin.«
    »Und die Waffe wurde vor etwa einem Jahr gestohlen?«
    »Jepp. Meine Schuld. Ich halte die Scheißerchen ständig in einem Tresor unter Verschluss, wie ein anständiger Bürger. Ich hatte das 22er-Revolverchen eben gerade erst gekauft, und zwar nur, weil der Waffenhändler es praktisch verschenkt hat. Das Ding lag noch auf meiner Kommode, als es gestohlen wurde. Diese verdammten Gören.«
    Oliver sah sie an. »Woher wissen Sie, dass die Diebe Kinder waren?«
    »Wegen dem, was sonst noch gestohlen wurde. Sidneys Handy, ihr iPod und ein paar ihrer Ringe, auch der, den ihre Großmutter ihr zur Konfirmation geschenkt hatte. Großer blauer Aquamarin. Blau ist Sidneys Lieblingsfarbe. Er ist graviert, falls Sie ihn also jemals finden, wissen Sie gleich, wem er gehört. Und natürlich hat Grandma ihn sofort ersetzt. Man sollte meinen, Sidney würde jetzt auf ihn aufpassen. Aber neihein.«
    »Es könnten trotzdem Erwachsene gewesen sein«, sagte Marge. »Handys und iPods werden üblicherweise mitgenommen.«
    »Sie nahmen auch Sidneys CD s mit, und glauben Sie mir, niemand außer Kids würde dieses Zeug haben wollen. Und obwohl meine Waffe gestohlen wurde, haben sie meinen Schmuck nicht angerührt. Die Sachen waren in der unters ten Schublade meiner Kommode versteckt, aber man musste kaum nach ihnen suchen, um sie zu finden. Wer immer das getan hat, hat die Schubladen meiner Tochter inspiziert, nicht meine. Und der Dieb war offensichtlich in meinem Zimmer, wenn er die Waffe mitgenommen hat. Meine Sachen haben ihn einfach nicht interessiert. Deshalb glaube ich, dass es Kinder waren.«
    »Vielleicht wurde dem Dieb die Zeit knapp«, schlug Oliver vor.
    »Warum ging er dann zuerst ins Zimmer meiner Tochter? Okay, ich sehe ein, dass jemand das Handy und den iPod nimmt, aber warum hält er sich damit auf, ihre Billigklunker zu klauen? Die wertvollen Sachen – wenn es davon überhaupt welche gibt – sind im Schlafzimmer der Eltern. Ihr Zimmer war zuerst dran. Das Elternschlafzimmer fiel denen nachträglich ein.«
    Marge grinste. »Sie sollten Polizistin werden.«
    »Liegt mir im Blut. Ich komme aus einer Familie mit lauter Cops. Indianapolis. Meine Mutter war beim schweren Autodiebstahl, mein Dad beim Einbruchsdiebstahl. Mein Opa lief sein ganzes Leben lang in Uniform herum. Meine Oma hat mich und meine vier Brüder großgezogen, weil meine Leute nie zu Hause waren. Und raten Sie mal, was meine Brüder sind? Cops. Als ich Ramon geheiratet habe – ein Ex-Bandenmitglied –, dachte ich, mein Dad kriegt einen Herzinfarkt. Wie sich herausstellte, hatte ich recht, und sie täuschten sich. Eijeijei, mittlerweile mögen sie ihn … meine Eltern. Das sollten sie auch besser. Er hat die ganzen drei Jahre zu mir gehalten, im Entzug.« Sie hielt ihre Zigarette hoch. »Das hier ist übrig geblieben von meinem Sucht-Ich.« Ihre Augen wurden feucht. »Dieser Mann hat mir das Leben gerettet.«
    Sie machte ihre Zigarette aus und zündete sich eine neue an.
    »Egal, meine rührselige Geschichte interessiert Sie bestimmt nicht. Womit kann ich Ihnen sonst noch behilflich sein?«
    »Haben Sie irgendeine Idee, wer bei Ihnen eingebrochen haben könnte?«, fragte Marge.
    »Jemand aus der Nachbarschaft. Unser Haus war nicht das einzige.«
    »Es gab noch andere Diebstähle?«, fragte Marge.
    »Ja, wir waren die dritten oder vierten. Schließlich sagten wir uns: Es reicht!«
    »Und dann?«
    »Alle Nachbarn haben sich zusammengetan und beratschlagt. Wir waren schlussendlich der Meinung, dass es Kin der gewesen sein mussten. Wir alle hier gehören eher zur Mittelschicht, nicht arm, dem Himmel sei Dank, aber wir sind auch keine Wall-Street-Wichser, wenn Sie wissen, was ich meine. Man braucht zwei Einkommen, um es zu schaffen. Was bedeutet, dass beide Elternteile arbeiten. Und da die meisten von uns Kinder im schulpflichtigen Alter haben, bedeutet das auch, dass tagsüber jede Menge Häuser leerstehen. Da hat es uns dann alle erwischt.«
    Sie nahm den nächsten Zug.
    »Wir hatten ein paar Treffen mit der örtlichen Polizei wegen der Sache, und die fuhren öfters Patrouille. Außerdem haben wir Kleingeld zusammengelegt und ein paar Ehemänner in Rente angeheuert, die die Straßen abgehen sollten. Gab den Jungs ein bisschen

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