Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Teuflische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
fühlen.«
    »Bitte?«
    Er wurde wieder weich. An die Vergangenheit zu denken war die sicherste Methode, ihn abzuturnen. »Du willst es wirklich wissen?«, fragte er wütend.
    »Ja, will ich.«
    Er hatte seine Wut kaum mehr unter Kontrolle. »Na schön, das kannst du haben. Die Antwort lautet: Ja, ich hab’s dreimal gemacht … besser gesagt, mit drei Mädchen. Das erste Mal war quasi eine Aufnahmeprüfung an der Highschool. Irgendein reiches Mädchen nimmt dich in ihrem Auto mit und legt dich flach. Wham, bam, thank you, Ma’am . Ich hatte eine Klasse übersprungen, also war ich dreizehn. Ich fand’s ziemlich krass. Das zweite Mal war auf einer Party. Ich gehörte zu einer partygeilen Clique, und obwohl ich jünger war, hatten die Kumpel kein Problem mit mir, weil ich groß war, weil ich Chris Donattis Sohn war und weil ich Klavier spielen konnte und Gitarre und jede Menge anderen Scheiß, ich sorgte gratis für Unterhaltung, und es zog die Hühner magnetisch an. Wir waren ständig auf Partys mit viel Alkohol, Drogen und Sex. Alle waren betrunken oder zugedröhnt. Alle machten rum. Manche haben gevögelt, aber meistens sorgten die Mädchen für Blasmusik.«
    »Blasmusik?«
    »Oralverkehr«, klärte er sie auf, und zwar nicht besonders freundlich. »Sie blasen dir einen. Das, was Mädchen machen, wenn sie etwas machen und gleichzeitig Jungfrau bleiben wollen. Sie blasen dir einen, das nennt man einen Blow-Job. Ich hatte massenweise Blow-Jobs, okay?«
    Er verstummte. »Und was war mit den anderen beiden Malen?«, fragte Yasmine sanft.
    Er sah sie wütend an, aber sein Unbehagen schien sie nicht im Geringsten zu irritieren. »Das zweite Mal war auf einer Party mit der älteren Schwester meines Freundes. Sie war sechzehn und stockbesoffen – ein heißer, durchgeknallter Feger. Ein Wunder, dass sie mich danach nicht vollgekotzt hat. Und das dritte Mal war noch krasser: mit der Schwägerin meines Freundes. Ihr Mann – der Bruder meines Freun des – war irgendwie im Irak oder in Afghanistan. Ich sollte meinen Freund im Haus seines Bruders treffen – warum, weiß ich nicht mehr –, aber er wurde aufgehalten und kam nicht. Es war Sommer und richtig heiß draußen. Seine Schwägerin bot mir ein Bier an, bevor ich wieder gehen wollte. Ich sitz also auf dem Sofa, trink mein Bier, als sie plötzlich mein Bein zu massieren beginnt, sich nach vorne beugt und mir ihr Dekolleté präsentiert. Wir brachten es angezogen auf dem Sofa zu Ende.«
    Seine Wut war verraucht. Plötzlich fühlte er sich nur noch mutlos, nichts sonst.
    »Es war auch deshalb komisch, weil sie kein Mädchen war. Sie war eine Frau, und es gefiel ihr.«
    Er betrachtete Yasmines Gesicht, ihre rote Nase und ihre neugierigen Augen.
    »Du weißt doch, dass es den meisten Mädchen beim ersten Mal nicht gefällt. Sie machen’s nur, um ihren Freunden einen Gefallen zu tun.«
    Yasmine blieb stumm.
    »Du hast gefragt, jetzt weißt du’s. Zufrieden?«
    »Du hast es mit einer verheirateten Frau gemacht?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich hab mich schlecht gefühlt, aber auch nicht wirklich schlecht. Es war eine krasse Wohngegend. Die Mütter meiner Freunde waren ständig hinter mir her. Für sie war das untereinander ein Spiel.«
    »Du hast es mit den Müttern deiner Freunde gemacht?«
    »Zähl’s an deinen Fingern ab, Yasmine! Das erste Mal im Auto, das zweite Mal auf einer Party und das dritte Mal mit der Schwägerin meines Freundes. Eins, zwei drei! Drei Mal, okay! Drei!«
    »Du bist wütend auf mich.«
    »Nein, bin ich nicht.« Aber seine Augen funkelten vor Wut.
    »Tut mir leid, dass ich dich zum Reden angestiftet hab«, sagte sie. »Es ging mich überhaupt nichts an.«
    »Ich bin nicht wütend.« Er war stinksauer. »Es ist nur so, dass es nicht …« Jetzt bekam er richtig schlechte Laune. »Nach dem dritten Mal hat mich die Schwägerin nach meinem Alter gefragt. Ich hätte fünfzehn sagen sollen, weil mein Freund so alt war. Aber sie erwischte mich kalt, also sagte ich’s ihr: vierzehn. Und dann sagte sie: ›Vierzehn? Mann, du zählst ja wirklich nicht.‹ Und ich wusste, dass sie das sagte, um sich weniger schuldig zu fühlen. Trotzdem kam ich mir total unwichtig vor. Und an diesem Punkt hab ich kapiert: Gabe, du bist nicht dein Vater. Du musst unbedingt deine Ansprüche nach oben schrauben.«
    Er sah Yasmine an.
    »Ein paar Wochen später hat mein Dad meine Mom verdroschen, und wir landeten in Kalifornien. Und dann, sechs Wochen später, hat meine Mom

Weitere Kostenlose Bücher