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Teuflische List

Teuflische List

Titel: Teuflische List Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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fix und fertig aus. Außerdem glaube ich, dass ich nicht gerade zu eurer guten Laune beitragen würde. Ein Miesepeter pro Familie reicht für eine Taufe.«
    »Du hast sie erst perfekt gemacht«, erinnerte Jules ihre Schwägerin. »Und mein Bruder ist ein vollkommener Trottel.«
    »Ich kann immer noch nicht glauben, dass er dir das angetan hat.«
    »Nicht nur mir, auch dir«, erklärte Jules.
    »Ich bin egal, heute jedenfalls. Das war dein Tag – und Ollis.«
    »Olli ist es gleich«, sagte Jules. »Aber für mich war es auf gewisse Weise auch Ralphs Tag, und Silas hat sein Bestes getan, um ihn kaputtzumachen.«
    »Es tut mir Leid«, sagte Abigail.
    »Du bist nicht diejenige, die sich entschuldigen muss«, entgegnete Jules.
    In der Edison Road saß Silas an seinem Schreibtisch und ging die Fotos durch, die er letzten Sonntag bei einem Spaziergang durch die Heide von Abigail gemacht hatte. Auf einigen Bildern lachte sie, auf anderen wirkte sie vollkommen ruhig.
    Er schaute sich die Fotos genauer an und versuchte herauszufinden, ob die junge Frau, die er zum ersten Mal vor der Wigmore Hall gesehen hatte – das dürre, müde Mädchen, das sein Cello trug, als wäre es ein Kind –, noch immer darauf zu sehen war.
    Die Zerbrechlichkeit und Verletzlichkeit in den wunderschönen grauen Augen gab es noch immer.
    Doch früher an diesem Tag, in der Kirche, war nichts davon zu sehen gewesen.
    Enttäuschung, Verlegenheit, Wut sogar.
    Abigail, die pampige Ehefrau.
    Irgendetwas fehlte – und zwar nicht nur in der Kirche, sondern auch auf diesen Fotos, wie er jetzt sah:das Staunen und die Dankbarkeit, mit der sie ihn oft angeschaut hatte, weil sie ihn so sehr liebte und weil er sie liebte und weil ihm das Schreckliche, das sie getan hatte, egal war.
    Es war schon lange her, seit sie ihn zum letzten Mal »Phönix« genannt hatte.
    In Jules’ Wohnzimmer saß Abigail auf dem Sofa neben Charlie, der den Dackel sanft hinter den Ohren kraulte.
    »Jules sagt, Asali mag das Baby«, bemerkte er.
    »Sie ist ja auch ein kluger Hund«, erwiderte Abigail.
    »Wann immer du fertig bist …«, sagte Charlie. »Wenn du magst, werde ich dich fahren.«
    »Danke«, entgegnete Abigail. »Aber ich bin noch nicht bereit, wieder nach Hause zu fahren.«
    Die Zweifel, die sie noch verspürt hatte, als er ihr zum ersten Mal angeboten hatte, sie zu fahren, waren verschwunden. Das Telefonat und Silas’ Sturheit hatten dafür gesorgt.
    »Würdest du gerne …«, Charlie war vorsichtig. »Würdest du gerne in ein Restaurant gehen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht sehr hungrig.«
    Sie war viel zu aufgeregt zum Essen. Sie wollte noch nicht einmal darüber nachdenken, nach Hause zu fahren und Silas zu vergeben.
    »Du kannst gern auch mit zu mir kommen und da etwas trinken«, sagte er.
    »Wenn es etwas Starkes ist«, erwiderte Abigail, »sind wir im Geschäft.«
    Silas war gerade angekommen und suchte nach einem Parkplatz vor der Wohnung seiner Schwester, als er siegemeinsam herauskommen sah. Er sah, dass Abigail nicht ihr Cello dabeihatte; unbehindert kam sie leichten Schrittes zur Tür hinaus.
    Silas hielt, schaltete die Scheinwerfer aus und fuhr rückwärts in eine Auffahrt hinein.
    Er beobachtete, wie sie in Nagys MG stiegen.
    Er wartete, bis der Motor des Sportwagens brüllend zum Leben erwachte und bis sie zum Ende der Straße gefahren waren; dann schaltete er die Scheinwerfer wieder an und folgte dem anderen Wagen, als dieser auf die Hornsey Lane einbog.
    Wenn Nagy an der nächsten größeren Kreuzung links abbog, bedeutete das, dass sie vermutlich nach Muswell Hill fuhren.
    Der MG fuhr nach rechts Richtung Hornsey Rise.
    Nach Süden.
    Silas wartete einen Augenblick und folgte ihnen dann.
    Sie sind alle gleich.
    Alle ließen sie sich leicht von anderen Männern beeinflussen. Zuerst Graham Francis, der ihm und Jules Patricia genommen hatte; dann Ralph, der Jules von ihm fortgelockt hatte.
    Und jetzt versuchte Nagy, ihm Abigail zu stehlen. Er wusste es. Er wusste es.
    Silas biss so fest die Zähne aufeinander, dass er sie knirschen hörte.
    Lass das nicht zu.
    Das war leicht gesagt.
    Sie ist deine Frau.
    Aber wenn Abigail seiner überdrüssig wurde, wenn sie an ihm zweifelte. Wenn Nagy sie in Versuchung führte …
    Lasst euch von keinem Mann auseinander reißen.
    Der MG war drei Wagen vor ihm und gab weiter Gas.
    Silas schmerzte der Kopf.
    Vor seinem geistigen Auge sah er, wie Nagy Abigail berührte, wie er ihre Situation

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