Teuflische Lust
Hände glitten tiefer, hin zu seinen Schenkeln, dann über ihren eigenen Körper, bis sie zwischen ihren Beinen verschwanden.
Seine Erregung schüttelte ihn, sein Unterleib krampfte, und plötzlich drohte er fast von seinem Stuhl zu fallen. Er musste sich mit beiden Händen an der Tischkante festhalten. Da spürte sie seine Wärme in ihrem Mund.
Während er sich erschöpft in seinem Stuhl zurücklehnte, kroch sie unter dem Tisch hervor und leckte sich die Überbleibsel seiner Lust von den Lippen.
»Der war wohl richtig gut«, sagte sie und stellte sich hinterden Bürostuhl. Ihre Hände legten sich auf seine Schultern und massierten sie sanft.
»O ja.« Er lehnte zufrieden den Kopf auf der Lehne zurück und lächelte sie an.
Sein Lächeln war so schön und warm, dass ihr allein der Anblick Belohnung genug war. Es war ihr gar nicht wichtig gewesen, selbst zum Höhepunkt zu kommen.
»Du bist die Beste«, sagte er zärtlich, und seine Hand glitt sacht über ihren nackten Oberarm. Sie schloss die Augen und genoss das sanfte Streicheln. Ihre Lippen berührten seine Stirn. Sie hauchte einen zarten Kuss auf seine Haut. Plötzlich lachte er.
»Deine Haare kitzeln.«
Ihre blonden Strähnen berührten sein Kinn und die Schultern. Sie strich sich die Haare zurück, dabei glitt ihr Blick zufällig über seinen Bildschirm. Eine nackte Frau lächelte sie verführerisch an. Tanja kniff die Augen zusammen und blickte noch einmal hin, in der Hoffnung, sich nur verguckt zu haben. Die Nackte war noch immer da. Sie ging auf allen vieren und streckte dem Fotografen ihr opulentes Gesäß in die Linse. Ihre langen roten Haare hingen ihr wild ins Gesicht, und sie zwinkerte keck in die Kamera. Abrupt hielten Tanjas Hände inne. Was sollte das denn?
»Massier mich noch ein bisschen«, bat Marcel, der die Augen inzwischen geschlossen hatte. »Es fühlt sich so schön an, wie du das machst.«
Sie rührte sich nicht und starrte ungläubig den Monitor an. War das ein Pornobild? Woher hatte er diese Aufnahme?
»Wer ist das?«, fragte sie. »Hast du dir etwa diese Frau angesehen, während ich dir einen geblasen habe?«
Marcel riss abrupt die Augen auf. »Scheiße!«
Ganzoffensichtlich hatte er vergessen, den Ordner zu schließen. Er wollte es nachholen, doch sie war schneller und griff nach der schnurlosen Maus.
»Beruhige dich, Süße. Das hatte nichts zu bedeuten.« Mehr schien ihm dazu nicht einzufallen. »Nichts zu bedeuten? Wer ist das überhaupt? Kennst du die etwa?«
Tanja betrachtete den Hintergrund und stellte fest, dass es sich nicht um ein professionelles Bild handelte. War das nicht sogar Marcels Bett? Sie erkannte die Tapete wieder. Und die großen runden Kissen.
»Das wurde doch hier aufgenommen.« Genauso wie ihre Bilder!
»Das ist nur meine Ex.«
»Deine Ex?« Ihre Stimme bebte. »Du schaust dir Bilder deiner Ex an, während wir Sex haben?«
»Ich bin versehentlich an die Maustaste gekommen.«
Tanja setzte die Maus wieder ab, klickte das Foto weg und hatte nun freien Zugang zu dem Ordner. Hundert Bilder, vermutlich noch mehr, wurden darin gelistet. Jedes von ihnen zeigte nackte Frauen in verschiedenen Posen. Sie brauchte sich die Bilder nicht vergrößert anzusehen, um zu erkennen, dass alle Fotos im selben Stil gehalten waren. Erotische Amateuraufnahmen.
Ganz unten fand sie ihre eigenen Bilder.
Ihr wurde plötzlich klar, dass es sich um eine Sammlung handelte. Eine Sammlung von Fotos seiner Exfreundinnen.
»Warst du mit denen zusammen? Mit allen?«
Sie hatte jetzt nicht den Nerv, die Frauen zu zählen, aber es waren mindestens zehn verschiedene Mädchen. Blonde, Dunkelhaarige, Rothaarige, mit glatten oder lockigen Haaren, in allen Größen, mit allen Busenformen.
»Deswegenwolltest du also Fotos von mir machen? Für deine Sammlung.«
»Tanja, beruhige dich, es ist nicht so, wie du denkst.«
Sie atmete tief durch. Es war schwierig, einen klaren Kopf zu behalten, wenn die Emotionen hochkochten. »Wie ist es dann?«, fragte sie einigermaßen ruhig und blickte ihm in die Augen.
Marcel seufzte leise und wandte den Blick ab, als ertrüge er es nicht, ihr ins Gesicht zu sehen. Langes Schweigen folgte. Sie sah an seiner Mimik, dass er unglücklich über die Entwicklung war, doch auch nicht recht zu wissen schien, was er nun sagte sollte. Nach einer ganzen Weile, in der sie ihn forschend angestarrt und er beharrlich geschwiegen hatte, gab er sich schließlich geschlagen. »Also gut, du hast recht. Ich bin
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