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Teuflische Schwester

Teuflische Schwester

Titel: Teuflische Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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sich. Sie blickte nervös zu
Melissa. »Wieviel teurer denn?« fragte sie mit zitternder
Stimme.
»Zweihundertfünfzig«, antwortete Corky. »Sie ist
immerhin aus reiner Seide.«
In Teris Augen spiegelte sich bereits Enttäuschung.
Noch einmal richtete sie den Blick auf Melissa. »Das ist
zu teuer, nicht wahr?« fragte sie.
Melissa war überzeugt davon, einen flehenden Unterton
gehört zu haben. Sie wandte sich an Corky. »Kann ich
meine Mutter anrufen und fragen, ob es ihr recht ist?«
»Das Telefon steht auf dem Tisch. Aber ich habe heute
schon mit ihr gesprochen. Sie ist mit allem
einverstanden.« Sie zog die Augenbrauen leicht in die
Höhe und senkte plötzlich die Stimme, als zöge sie das
Mädchen in ihr Vertrauen. »Wenn ein Mensch beurteilen
kann, was gute Sachen heutzutage wert sind, dann ist es
deine Mutter.«
Teris Miene hellte sich auf. »Gut, wir nehmen beides.«
Sie ging an den Tisch zurück und begutachteten die
anderen Stücke.
Eine halbe Stunde später verließen sie die Boutique mit
drei Röcken, fünf Blusen und einem Pullover. Jedes Stück
war säuberlich in einem Karton mit Corkys Firmenzeichen
verpackt – einer Champagnerflasche auf goldenem
Hintergrund.
»Gehen wir doch noch in das andere Geschäft«, schlug
Teri vor. »Das mit der Sportkleidung, du weißt schon. Das
Zeug hier ist ja ganz toll, aber ich brauche unbedingt
Tenniskleidung und ein paar Sachen für den Club.«
»Du meinst Bademoden?« fragte Melissa.
Teri nickte. »Im Schaufenster habe ich ein paar ganz
aufregende Badeanzüge gesehen.«
Sie bogen in die nächste Querstraße ein, und bald
verschwand Teri schwerbeladen mit Badeanzügen, Shorts,
gestrickten T-Shirts und Sweatshirts in der
Umkleidekabine. Als sie endlich fertig war, lag ein
gewaltiger Stapel auf dem Ladentisch. Alles hatte ihr
vorzüglich gestanden. Und die anderen Jugendlichen vom
Club trugen genau die gleichen Sachen.
Die Verkäuferin schrieb die Beträge auf, dann sah sie zu
Teri auf. »Wäre das alles?« fragte sie.
Teri wollte schon nicken, aber dann fiel ihr Melissas
sehnsüchtiger Blick auf. Ein fuchsroter Jogginganzug mit
diagonal verlaufenden schwarzen Streifen am Oberteil und
je einem senkrechten Streifen an den Beinen hatte es ihr
angetan. »Probier ihn doch an«, meinte sie aufmunternd.
Errötend schüttelte Melissa den Kopf. »Er würde mir
nicht stehen.«
»Woher willst du das wissen? Das kannst du doch erst
sagen, wenn du ihn angezogen hast.« Ohne eine Antwort
abzuwarten, wandte sie sich an die Verkäuferin. »Haben
Sie den in ihrer Größe?«
Die Verkäuferin musterte Melissa skeptisch. »Ich weiß
nicht. Sie hat keine sehr gängige Größe, aber ich schau
mal nach.« Wenig später kam sie aus dem Lager zurück
und reichte Melissa einen Bügel mit dem Jogginganzug.
»Probier mal den.«
Nach zwei Minuten trat Melissa aus der Umkleidekabine
und starrte deprimiert auf ihr Spiegelbild. Die Hose kam
ihr etwas zu eng und die Jacke etwas zu weit vor.
Und die Farbe erst. Vorhin hatte sie ihr so gut gefallen.
Kaum aber trug sie den Anzug, ließ er ihr Gesicht gelblich
erscheinen. »Mein Gott«, stöhnte sie gequält und sah weg.
»Warum probier ich’s überhaupt noch?«
»Aber er sieht toll aus!« rief Teri. »Wir müssen nur noch
eine passende Jacke finden.«
»Es hätte doch keinen Sinn«, klagte Melissa. »Schau
mich nur an. Ich sehe aus wie eine Vogelscheuche.«
»Ach was!« widersprach Teri. »Hast du schon
vergessen, was deine Mutter gesagt hat? Du sollst dir
keine Lumpen kaufen.«
»Ich soll mir überhaupt nichts kaufen, weil ich genug
habe«, verbesserte Melissa.
»Das mag stimmen, aber du hast nichts Vernünftiges.«
Melissa sah sie bestürzt an, und Teri lenkte sofort ein.
»Ich meine nicht, daß deine Sachen schlecht aussehen,
aber sie sind nicht modisch genug. Schau dir nur mal die
anderen an. Sie tragen immer Weiß. Weiße Shorts, PoloShirts und so weiter.« Sie fing an, in einem Tisch
herumzuwühlen. Triumphierend zog sie zwei Blusen, eine
hellgrüne und eine zitronengelbe, heraus und hielt sie
Melissa an die Brust. »Die zum Beispiel würden dir gut
stehen.«
Melissa sah die Blusen wehmütig an. Sie sahen wirklich
ganz anders aus als die dunkelgrünen oder braunen
Sachen, die sie sich immer kaufte. Aber so sehr sie es auch
versuchte, ihr wollte nicht in den Kopf, daß so etwas zu
ihr passen könnte. »Probier das mal an«, befahl ihr Teri
und drückte ihr die grüne Bluse in die Hand. »Und nimm

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