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Teuflische Schwester

Teuflische Schwester

Titel: Teuflische Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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hören. Zufrieden schloß Teri
wieder die Tür, huschte in ihr eigenes Zimmer zurück und
sperrte die Badezimmertür ab. Dann löschte sie erst das
Licht, ehe sie die Tür zum Gang aufmachte und wieder
lauschte.
Im Haus war es totenstill.
Teri schlüpfte hinaus und zog die Tür geräuschlos hinter
sich zu. Behutsam steckte sie den riesigen altmodischen
Schlüssel ins Schlüsselloch und drehte. Ein lautes Klicken
ließ sie zusammenzucken, als der Riegel zurückschnappte.
Aber es hatte niemanden geweckt. Am Treppenabsatz
sorgte eine kleine Lampe für spärliche Beleuchtung. Das
Licht genügte Teri. Mühelos fand sie den Weg zur Treppe
und schlich wenig später durch das Eßzimmer in die
Küche.
Blackies Winseln war jetzt lauter. Und wenn er an der
Tür kratzte, kamen ihr die Geräusche seltsam verstärkt
vor.
Teri lief zur Hintertür. Einen Augenblick lang klang
Blackies Winseln freudig erregt, denn er hatte die Schritte
gehört. Als sie die Tür öffnete, ging das Winseln in
Knurren über.
»Ich bin’s, Blackie«, flüsterte Teri und hielt die Tür weit
auf. »Willst du nicht reinkommen?«
Mit eingezogenem Schwanz wich Blackie langsam
zurück. Wieder kam ein Knurren tief aus seiner Kehle.
Teri trat auf die Veranda, ging in die Hocke und hielt
dem Hund eine Hand entgegen. Diese Geste verwirrte ihn.
Zögernd streckte er die Schnauze vor und beschnüffelte
mißtrauisch Teris Finger.
»Braver Hund«, flüsterte Teri. »Ich bin’s ja nur. Du
brauchst keine Angst zu haben.« Sie richtete sich auf und
trat näher an den Hund heran, aber Blackie wich
argwöhnisch zurück.
Teri überlegte kurz, ob sie ihn nicht am Halsband packen
sollte, besann sich jedoch sofort eines besseren. Wenn der
Hund Angst bekam und in den Wald oder zum Strand
rannte, würde sie ihn nie finden. Ihr kam eine Idee. »Sitz!«
flüsterte sie. »Schön Sitz.«
Blackie zögerte. Er ließ sie keine Sekunde aus den
Augen. Dann setzte er sich auf die Hinterbeine. Teri
schlich sich in die Küche zurück und durchsuchte eilig die
Schränke. Schließlich fand sie die Hundekuchen. Mit
einem Stück Hundekuchen in Form eines Knochens ging
sie wieder hinaus.
Blackie saß in der Stellung, in der sie ihn verlassen hatte.
»Da«, flüsterte sie. »Willst du das nicht?«
Blackie streckte die Schnauze vor und winselte sie
flehend an. Sobald Teri aber die Hand ausstreckte, wich er
ihr wieder aus. Rückwärts kroch er die Treppe hinunter
und blieb erst auf dem Rasen stehen, als Teri ihn noch
einmal lockte.
»Komm schon, liebes Hundi. Willst du kein Keksi?
Schau doch, was Teri für’s Hundi hat.«
Erneut stieg ein leises Knurren in ihm empor, doch
diesmal wich er nicht zurück, als Teri langsam auf ihn
zukam. Er reckte den Hals nach dem Leckerbissen.
Teri hielt ihm den Hundekuchen mit der linken Hand
hin. Die Finger der rechten schlossen sich um das
Halsband. »Brav«, sagte sie. »Braver Hund.«
Blackie riß ihr den Kuchen gierig aus der Hand. Sein
Schwanz wedelte aufgeregt hin und her.
Während er kaute, zog Teri den Bademantelgürtel mit
der linken Hand aus den Schlaufen.
Dann hatte Blackie sein Stück verschlungen und leckte
die letzten Krumen vom Gras. In diesem Augenblick legte
sie den Gürtel um seinen Hals.
»Das ist brav«, gurrte sie leise. »So ein braves Hundi.«
Jetzt konnte Teri das Halsband loslassen und mit der
Rechten die zwei Gürtelenden packen.
Blackie sah erwartungsfroh zu ihr auf. Vielleicht bekam
er ja noch ein Stück Kuchen.
Mit einem plötzlichen Ruck zog Teri den Frotteegürtel
um seinen Hals zusammen.
Dem großen Hund quollen mit einemmal die Augen
hervor. Er bekam keine Luft mehr. Er versuchte sich aus
der Schlinge zu befreien, doch Teri richtete sich zur vollen
Größe auf und zog den Labrador unerbittlich in die Höhe.
Hilflos zappelten seine Vorderpfoten in der Luft. Seine
Hinterpfoten berührten noch den Boden. Verzweifelt
streckte er sich, um besseren Halt zu gewinnen. Er
entblößte wütend die Fänge, versuchte sich noch einmal
gegen seine Peinigerin zu wehren, aber als Teri ihn am
Gürtel hin und her schüttelte, verlor er vollends den
Kontakt zur Erde.
Mit gespenstischer Lautlosigkeit tobte der Kampf in der
nebelverhangenen Nacht. Dann bereitete ihm ein jähes
Knacken ein Ende.
Blackies Körper, fünfzig Pfund Muskeln und Knochen,
hing plötzlich schlaff herab. Sein Genick war gebrochen.
Teri ließ erst los, als sie vollkommen vom Tod des
Hundes überzeugt war. Dann machte sie

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