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Teuflische Stiche

Teuflische Stiche

Titel: Teuflische Stiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Brüning
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die zusätzlichen Kosten für eine DNA-Probe gescheut.
    Eine Nachbarin aber blieb bei ihrer Aussage. Es sei eindeutig Stelzig gewesen. Das könne sie, wenn es denn nötig sei, heute noch beschwören.
    Ungeduldig wartete Kilian auf weitere Ergebnisse. Aber die Analysen konnten auch in Aachen nicht schneller als in Oldenburg durchgeführt werden. Und dass die Forensiker in dieser katholischen Stadt über Ostern an einem so alten Fall gearbeitet hatten, bezweifelte er.

    ***

    «Wenn du keinen Mord und nur eine Wohnungsdurchsuchung hast, dann mach dich auf einen verärgerten Grafen gefasst. Ich bin schon losgefahren, als er noch mit der Staatsanwältin diskutiert hat.« Während sie sprach, öffnete die Schlosserin des Teams für die Kriminaltechniker die Tür.
    Venske wollte als Erster an ihr vorbei die Wohnung betreten.
    » Halt!«, kommandierte sie. »Erst verkleiden und dann schön hinten anstellen.«
    Maulend gehorchte er. Nick griff auch in den Karton mit Einmalhandschuhen und wurde von Venske zurückgehalten. »Finger weg!«
    » Du bist gemein. Dir erzähle ich nichts mehr.«
    Als Venske hinter der Wohnungstür verschwand, blieb Nick in der Nähe stehen und lauschte ins Treppenhaus.
    Ein Schnaufen war zu hören. Es dauerte, bis Konnerts Kopf und dann der ganze Kommis sar an der Oberfläche erschien. »Wo bist du denn heute Morgen gewesen? Ich habe dich vermisst.«
    » Noch bei meinem Vater. Da war ich über Ostern.«
    » Und wann geht die Schule wieder los?«
    » Erst mal nicht. Meine Mutter bringt mich morgen nach Bethel.«
    » Tja, Nick, da musst du wohl durch. Anschließend wird es dir besser gehen.« Konnert fasste sich an seine Nasenwurzel. »Frag mal den Arzt in der Spezialklinik, ob du nicht doch Fußball spielen darfst. Vielleicht musst du nur ein paar Vorsichtsregeln beachten, und deine Mutter lässt sich überzeugen.«
    Nicks Gesicht hellte sich auf. Hinter Konnert schlich er in den dunklen, kahlen langen Flur.
    Venske beleuchtete gerade mit einer Taschenlampe die gegenüberliegende Tür. In die rechte und linke Stahlzarge waren mittig rechteckige Löcher gesägt worden, in die ein massiver Querriegel fasste. Venske wollte sofort auf sie zustürmen.
    » Bernd, lass uns lieber Zimmer für Zimmer vorgehen. Fang du mit dem Bad an.«
    » Ungewöhnlich großes Waschbecken aus Edelstahl. Auf der Ablage liegt eine Haarbürste und das Übliche«, rief Venske in den Flur.
    In der Küche fand Konnert genau die gleiche Einrichtung vor wie bei Stelzig. Es gab Lebensmittel in den Schränken, aber nicht das kleinste Staubkörnchen war zu sehen. Sicher hatte der Freiherr auch hier vor kurzer Zeit sauber gemacht.
    In dem Raum, der als Schlafzimmer vorgesehen war, blockierte eine mit weißem Laken bezogene dreiteilige Camping-Liege die Klappe zur Abseite. Eine Decke lag akkurat gefaltet am Fußende. Konnert schob das Notbett beiseite, bückte sich und versuchte, den Verschluss zu öffnen. Erst die Schlosserin schaffte es mit ihrem Spezialwerkzeug.
    » Taschenlampe!«
    Venske beeilte sich, Konnert eine zu reichen, mit der er in beide Richtungen leuchtete, um dann festzustellen: »Leer! Aber wir finden noch etwas. Da bin ich mir ganz sicher. Von Eck hält hier nicht alles klinisch sauber, wenn er nicht einen Grund dazu hat.«
    Zusätzlich zu dem Panzerriegel war die Wohnzimmertür im oberen und unteren Bereich mit mehreren Zusatzschlössern gesichert. »Hier verwahrt er seine Goldreserven«, frotzelte Venske, während sich die Kriminaltechnikerin abmühte. Es dauerte. Kleine Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn. Nach zwanzig Minuten gab sie auf. »Hier muss die Feuerwehr ran.«
    Die Beamten überlegten noch, ob eine gewaltsame Öffnung in Betracht käme, als van Stevendaal erschien. »Aufhören!«
    » Warum?«, wollte Venske wissen.
    » Sie hat die Ermittlungen für beendet erklärt, da sie keinen Grund für eine Durchsuchung sieht.«
    » Verdammte Zicke!«
    » Nick, geh in eure Wohnung. Hier passiert im Moment doch nichts.« Konnert legte die Hände auf Nicks Schultern und drehte ihn um.
    » Ich habe alles aufgeboten, was mir so normalerweise an Argumenten und Finten einfällt. Nichts zu machen. Zum Schluss habe ich ihr angedroht, selbst zum Ermittlungsrichter zu gehen. Das hat geholfen. Aber erst müsse geklärt werden, wer die Wohnung gemietet habe. Dann könne über einen Durchsuchungsbeschluss nachgedacht werden, hat sie gesagt. Eine telefonische Auskunft reicht ihr wieder nicht aus, sie will es schriftlich

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