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Teuflische Stiche

Teuflische Stiche

Titel: Teuflische Stiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Brüning
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eigentlich für ein Hickhack zwischen der neuen Staatsanwältin und Ihrem Kommissariat. Gerüchte schwirren hier durchs Haus, dass Sie versuchen, die Kollegin fertigzumachen. So kenne ich Sie doch nicht.«
    Konnert hätte jetzt gern aufgelegt. »Ja, wie soll ich es sagen? Wir haben wohl beide Anpassungsschwierigkeiten. Das kommt schon mal vor. Ist aber nichts Ernstes. Das legt sich.« Mit jedem Satz wurde ihm unwohler. »Nochmals vielen Dank.«

    Mit geschlossenen Augen lag Konnert ausgestreckt auf dem bis zum Anschlag zurückgeschobenen Beifahrersitz. Stephanie sah hin und wieder zu ihm rüber. Konnert hörte dann jedes Mal das Schaben ihres Mantels an der Rückenlehne. »Ich schlafe nicht. Ich liege einfach nur gern. So kann ich am besten nachdenken und manchmal bete ich dann auch.«
    «Du betest? Bist du ein Zeuge Jehovas oder so was?« Die Überraschung war deutlich aus ihrem Tonfall herauszuhören.
    » Du hast nichts zu befürchten. Ich gehöre zu keiner Sekte. Nur zu einer evangelischen Kirche.«
    » Ich bin katholisch.«
    Zum ersten Mal gibst du etwas Persönliches preis, dachte Konnert und fragte mit immer noch geschlossenen Augen: »Wo wohnst du eigentlich?«
    » In Ahlhorn.«
    » Dann hattest du es nicht weit zum Dienst.«
    » Ja, aber ein Auto habe ich trotzdem gebraucht.«
    » Du hast Widerspruch gegen deine Versetzung eingelegt. Siehst du eine Chance?«
    » Die Anweisung ist aus Hannover gekommen, und zwar über die Polizeidirektion hier in Oldenburg. Niemand hat sich da oben die Mühe gemacht, die einzelnen Umstände zu klären.« Die Worte sprudelten ihr aus dem Mund. »Man kann doch eine ganze Ermittlergruppe nicht versetzen, nur weil einer …«, sie brach ab.
    Konnert reagierte zunächst nicht. Erst als sie weiter schwieg, richtete er sich auf, sah sie aber nicht an.
    Minuten verstrichen. Stephanie saß verkrampft hinter dem Steuer. Verlegen kratzte sie sich die rechte Wange und blickte stur aus der Frontscheibe die Straße entlang. Traurigkeit überzog ihr Gesicht.
    Konnert begann in seinen Manteltaschen zu kramen und fischte eine Pfeife heraus, in die er sorgfältig Tabak stopfte. »Ich gehe ein paar Schritte und rauche. Willst du im Auto warten oder mitkommen?«
    Sie stiegen aus und bummelten die Straße hinunter.
    » Die Fahrerei nach Oldenburg wäre ja nicht so schlimm. Aber die Zeit, die ich dafür brauche, fehlt mir. Ich kann von Ahlhorn nicht weg«, begann Stephanie das Gespräch von Neuem.
    Konnert schwieg und paffte.
    » Mein Vater ist pflegebedürftig. Er hat mich allein erzogen und ist immer für mich da gewesen. Jetzt muss ich doch auch für ihn da sein.«
    » Ein glücklicher Vater, der eine solche Tochter hat.«
    Vereinzelte Radfahrer kamen ihnen entgegen. Aus einem Keller hörten sie, wie jemand übte, ein Schlagzeug zu spielen. Eine ältere Dame führte einen Beagle-Rüden Gassi, der an jedem Baum schnupperte und seinen Laufweg für andere Hunde mit wenigen Tropfen Urin markierte. Eine ruhige Wohngegend, stellte Konnert fest. Frau Büsinger muss sich an ihrem Fenster schrecklich langweilen. Hier passiert doch nichts. Und dann sah er sie.
    » Wir brauchen nicht auf den Durchsuchungsbeschluss zu warten«, sagte Konnert und zeigte auf einen Saab, »da kommt die schöne Gertrud zurück.«

    «Selbstverständlich können Sie mein Haus auch ohne Durchsuchungsbeschluss betreten.« Mit einer Geste lud die schöne Gertrud die Beamten ein hereinzukommen. »Ich würde es sehr begrüßen, Sie könnten Herrn von Eck hier befragen. Aber er will nicht mehr mit Ihnen reden.« Sie knipste das Licht an und ging durch den Flur auf eine offen stehende Tür zu. »Hier können wir uns unterhalten.«
    «Wir würden lieber vorher die Zimmer untersuchen. Wollen Sie mitgehen?«
    » Das ist nicht nötig. Darf ich Ihnen in der Zwischenzeit einen Tee machen?«
    » Wenn Sie möchten, gern.«
    Stephanie inspizierte im Obergeschoss die Zimmer, ohne von Eck zu entdecken. In den unteren Räumen sah Konnert nach.
    Das Haus war edel eingerichtet. Jedes Zimmer besaß seinen eigenen Charakter. Im Wohnzimmer zog ein Flügel die Blicke auf sich. Auf dem geschlossenen Deckel stand eine tönerne Vase mit einem Arrangement aus blühenden Kirschzweigen und Tulpen. Noten waren nicht zu sehen. In einem Schrank wurden zwischen und vor Büchern Erinnerungsstücke von Reisen aufbewahrt. Konnert nahm einen Eiffelturm in die Hand und betrachtete danach eine geschnitzte afrikanische Maske. Seine Gedanken schweiften zu Zahra ab.
    Ein

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