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Teuflische Stiche

Teuflische Stiche

Titel: Teuflische Stiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Brüning
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ihn gegen mich aufgebracht. Er hat mir damit gedroht, mich umzubringen, wenn ich Ergebnisse verraten würde.«
    Die Schlosserin unterbrach das Gespräch. »Bernd, komm mal rein.«
    Venske schob die Wohnungstür zu. Der Graf stellte sich zu den beiden.
    » In der Abseite findet sich die gleiche Spurenlage wie vor einer Woche auf der anderen Seite – ein paar Stofffasern, Hautschuppen, ein kurzes Haar – sonst nichts. Alles wieder perfekt geputzt. Aus einigen Ritzen im Labor und dem Siphon im Bad konnten wir Material sicherstellen. Wir packen außerdem ein paar Instrumente und Utensilien ein. Mit unseren Apparaturen in der Kriminaltechnik kriegen wir bestimmt etwas zu sehen. Wir meinen, hier weiterzusuchen, bringt nichts mehr.«
    Geiger streckte seinen Kopf durch die halbgeöffnete Tür. »Was ist mit mir?«
    » Sie können gehen. Gegen Sie liegt nichts vor. Wenigstens vorerst nicht.«
    » Gehen? Wie wäre es, wenn Sie mich ein Stück mitnähmen?«

    ***

    Stell dich nicht so an, war Konnerts zweiter Gedanke, als er sein Büro betrat. Wieder liegen Zettel und Aktendeckel auf meinem Schreibtisch. Ich will nicht, dass hier jemand reinkommt, wenn ich nicht da bin. Er zog die Augenbrauen hoch und schob die Blätter zur Seite.
    Die DVD, die er aus dem Haus der schönen Gertrud mitgebracht hatte, enthielt drei Ordner mit Textdateien. Konnert öffnete sie der Reihe nach. Alle waren in einer Sprache geschrieben, die er nicht lesen konnte. Bekannt kamen ihm nur einzelne Abkürzungen aus seinem Chemieunterricht am Gymnasium und dem Leistungskurs Biologie vor. Aber was nutzt es mir, wenn ich eventuell ein paar Formeln entschlüsseln kann, den Text dazu aber nicht verstehe?
    Er wählte die Nummer der Kriminaltechnik. Der Graf war noch nicht zurück. »Wenn er da ist, möchte er mich bitte anrufen.«

    Sein Mantel hing am Haken hinter der Tür. In seiner Tasche lag der Brief. So begierig Konnert im Auto gewesen war, ihn zu lesen, so sehr fürchtete er sich jetzt vor dem Inhalt. Er dachte an einen Abschiedsbrief, eine letzte Mitteilung. Später, entschied er.
    Lieber sah er sich die Zettel auf seinem Schreibtisch an. Babsis Krankmeldung bekam einen Platz unter dem Monitor. Außerdem hatte sie folgende Nachricht hinterlassen: »Renate Dreher hat ihre Unterwäsche in einem Geschäft im Herbartgang gekauft. Die Geschäftsführerin konnte sich gut erinnern. Die Frau habe ihr von einem Traum erzählt. Darin habe sie erfahren, dass sie bald sterben müsse, und sie habe wunderschön bekleidet im Sarg liegen wollen. Da sie Geld gefunden oder geschenkt bekommen habe, so genau hat das die Verkäuferin nicht mehr gewusst, habe sie sich nun den Wunsch erfüllen wollen. Sie habe, zum Erstaunen der Verkäuferin, mit drei Fünfzigeuroscheinen bezahlt.«
    Bald sterben? War es doch eine Selbsttötung? Ich blicke nicht durch. Ich muss den Freiherrn finden. Schnellstmöglich. Er ist der Schlüssel zur Lösung dieses Falls. Nur, wie stelle ich das an?
    Plötzlich ging ihm auf, dass er von seiner Gewohnheit abgewichen war, etwas auf später zu verschieben, was auf den ersten Blick eilig zu sein schien. Mit der überraschend gefundenen DVD in der Hand habe ich die schöne Gertrud nicht weiter befragt. Ich hatte nur noch im Kopf, so schnell wie möglich die Daten von der Disc zu lesen. Ich muss die Frau noch einmal treffen. Sie weiß, wo von Eck ist.
    Er wartete auf den Grafen und sah unkonzentriert die übrigen Akten durch. Kilians Bericht weckte sein Interesse. Die Aachener Kollegen nahmen die Todesermittlung wieder auf. Besonders bemerkenswert erschien ihm eine Notiz über die Aussage eines Nachbarn, Stelzig habe immer mal Landstreicher bei sich oder in einer seiner Scheunen wohnen lassen. Das deckte sich mit der Aussage des Obdachlosen, den Babsi befragt hatte.
    Bevor Konnert weiterdenken konnte, läutete sein Telefon. Der Graf war im Haus. Konnert ließ die restlichen Akten liegen und fuhr mit dem Fahrstuhl in die Kriminaltechnik.
    » Schau dir das an.«
    Van Stevendaal legte die DVD in den Computer ein. Auf dem großen Flachbildschirm erschienen die Dateien. Er klickte eine an und stutzte. »Das ist keine Sprache, die ich kenne.«
    » Du weißt doch sonst alles. Wer kann uns weiterhelfen?«
    Kommentarlos gab der Graf einzelne Worte des Textes bei Google ein. Da nichts gefunden werden konnte, schlug ihm die Suchmaschine alternative Begriffe vor: »Oder meinten Sie …?« Die hatten aber mit ihren Wörtern nichts zu tun.
    » Merde!«, flüsterte

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