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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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nicht gut, auch wenn du schlechte Erfahrungen gemacht hast. Ich habe jedenfalls heute den Eindruck gewonnen, dass deine Kollegen sehr gute Polizisten sind.«
    »Papa, ich fühl mich einfach beschissen, wie ausgekotzt, die letzten Tage waren schon unter aller Kanone, aber das vorhin hat mir den Rest gegeben. Ich hatte mich so sehr gefreut, dich zu sehen, und dann … Warum ausgerechnet heute?«
    Durants Vater beugte sich nach vorn, die Hände gefaltet, die Arme auf den Oberschenkeln. Er sah seine Tochter an und antwortete mit ruhiger Stimme: »Sieh’s doch mal wie einen Autounfall – wenn man nur zwei oder drei Sekunden später an eine Kreuzung oder an eine bestimmte Stelle gekommen wäre, wäre ein verheerender Unfall nicht passiert, kommt man aber genau diese zwei oder drei Sekunden zu früh, hat ein Mensch sein Leben verloren. Oder vielleicht sogar viele. Nenn es Schicksal oder höhere Gewalt, aber darauf hat kein Mensch Einfluss. Es mag nach dem heutigen Tag wie Hohn in deinen Ohren klingen, doch Gottes Wege sind niemals mit dem menschlichen Verstand ergründbar. Er lässt sich nicht in die Karten schauen. Vielleicht mussten diese beiden Menschen sterben, damit diese Bestien in Menschengestalt endlich zur Strecke gebracht werden.«
    »Aber warum ist es in Frankfurt passiert und nicht in Berlin oder München oder Hamburg? Warum ausgerechnet hier?«
    Durants Vater sah sie lange an, bevor er antwortete: »Weil
du
in Frankfurt arbeitest.«
    Julia Durant hob langsam den Kopf, ihr Blick war seltsam verschleiert, als sie ihren Vater schweigend anschaute. »Meinst du das ernst?«
    »Hätte ich es sonst gesagt? Julia, du weißt, ich wollte damals nicht, dass du zur Polizei gehst, aber ich habe mich damit abgefunden, und inzwischen bin ich sogar stolz auf dich und das,was du bisher geleistet hast. Du bist genau an der richtigen Stelle, glaube mir. Ich sage doch, Gottes Wege sind unergründlich«, meinte er lächelnd.
    »Paps, bitte jetzt sag nicht, dass Er da oben mich zur Polizei gebracht hat …«
    »Frag Ihn doch, Er da oben gibt dir schon die passende Antwort, wenn du Ihn nur darum bittest. Aber dazu bist du wahrscheinlich zu stolz.«
    »Nein, bin ich nicht. Und du weißt, dass ich schon an Gott glaube, aber wenn du jeden Tag diese …« Sie stockte, fuhr sich mit der Hand übers Gesicht und nahm einen Schluck von ihrem Bier.
    »Diese was? Scheiße? Du kannst es ruhig aussprechen. Aber soll ich dir was sagen, auch ich habe über drei Jahrzehnte lang diese ›Scheiße‹ erlebt, ich habe in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele blicken dürfen, ja, ich
durfte
hineinblicken, um zu erkennen, wie unterschiedlich Menschen sind. Und soll ich dir noch was sagen, ich empfinde es als eine Gnade, so wie es eine Gnade ist, dass du das ebenfalls tun darfst, zwar nicht als Pastorin oder Seelsorgerin, aber als die vielleicht beste Polizistin, die es gibt, ich meine, ich als Vater sehe das so. Du bist mit einer Gabe gesegnet, einer großartigen Gabe, denn du triffst viele Entscheidungen nicht mit dem Kopf, sondern aus dem Bauch heraus. Den meisten Menschen heutzutage ist diese Fähigkeit abhanden gekommen. Rationales Denken ist in, wie es so schön heißt. Aber nur mit der Ratio verpasst man viele wertvolle Momente im Leben.«
    »Na toll! Und warum funktioniert dann in meinem Privatleben so gar nichts? Warum kann ich zum Beispiel nicht endlich mal einen Mann kennen lernen, der mich nicht hintergeht oder betrügt? Sag es mir. Wo ist dein Gott, wenn ich ihn brauche?«
    »Bei dir, denn Er ist auch dein Gott. Er ist immer bei dir, dumusst nur zulassen, ihn auch zu spüren. Und ich garantiere dir eines, du wirst noch jemanden treffen, der es ernst mit dir meint. Glaub es mir einfach.«
    »Dein Wort in … Gottes Ohr. Aber ich frage mich immer noch, wo er war, als Mutter gestorben ist, warum er sie einfach so hat sterben lassen.«
    »Das habe ich dir schon ein paar Mal zu erklären versucht, aber du willst es offensichtlich nicht wahrhaben. Deine Mutter hat, seit ich sie kannte, und das waren immerhin zweiunddreißig Jahre, Tag für Tag mehr als zwei Schachteln Zigaretten geraucht, und später hat sie sogar noch angefangen mehr zu trinken, als ihr gut tat. Ihr früher Tod war vorprogrammiert, sie hatte sich entschieden, gegen die Naturgesetze und damit gegen ihren Körper zu leben. Dennoch habe ich sie bis zuletzt geliebt, und glaub mir, ich habe mich nicht nur einmal gefragt, inwieweit ich mit schuld an ihrem Tod bin. Sie war

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