Teuflischer Pakt - Thriller
diesem Zeitpunkt einen klaren Gedanken fassen.
Wenn die Polizei sie gefunden hatte, war die nächste Herausforderung ihre Identifizierung – wenn sie nur wüssten, wo sie anfangen sollten. Sie würden natürlich alle Vermisstenanzeigen aus der Zeit und in dem betreffenden Gebiet überprüfen, und – angenommen sie fanden etwas Passendes — vielleicht halfen der Zahnstatus und möglicherweise die DNS weiter. Es würde ein langwieriger Prozess werden. Vor zwanzig Jahren waren die Akten oft lückenhaft und unvollständig geführt worden. Wenn sie nicht als vermisst gemeldet worden war, waren die Chancen, herauszufinden, um wen es sich bei ihr handelte, ausgesprochen gering. Wieder dachte er an Anna Pagets Artikel und fragte sich, warum sie nicht zurückgerufen hatte.
In der Tasche seines Jacketts hörte er sein Handy klingeln.
Mit dem Gedanken, es könnte Graham Roberts mit Neuigkeiten sein, sprang er auf und beeilte sich, den Anruf anzunehmen. Überrascht sah er Arabella Brownes Namen auf dem Display.
»Arabella. Was verschafft mir an einem Samstagabend das Vergnügen?«
»Sind Sie wieder in einer Bar? Ich störe doch nicht, oder?«
»Nein. Ich bin zu Hause.«
»Was ist das für ein schrecklicher Krach?«
»Die Nachbarn veranstalten ein Grillfest.«
»Nun, da werden Sie heute Nacht wohl nicht viel Schlaf bekommen. Ich hatte gerade einen Anruf aus Bristol wegen einer Leiche in einem See. Wie ich höre, ist das Ihr Fall.«
Er lächelte. »Das stimmt, aber ist das nicht ein bisschen weit außerhalb Ihres Gebiets?«
»Ich komme viel herum. Erst vor ein paar Wochen musste ich nach Cornwall. Wie auch immer, offensichtlich gibt es im Moment um Bristol herum eine Flut von Toten, und der diensthabende Pathologe ist beschäftigt. Carolyn Steele hat ihnen meine Nummer gegeben. Können Sie mir kurz erläutern, was Sie da draußen zu finden erwarten?«
»Das Opfer ist ein Mädchen oder eine junge Frau. Sie liegt seit Anfang der neunziger Jahre auf dem Grund des Sees. Laut Zeugenaussagen war sie in irgendwelche Plastiksäcke gewickelt, sodass hoffentlich etwas von ihr für Sie übrig ist. Wir brauchen ihr Alter, die Größe und so weiter, damit wir versuchen können, sie zu identifizieren, und wir müssen, wenn irgend möglich, herausfinden, was passiert ist. Im Augenblick ist nicht klar, wie sie gestorben ist, ob es ein Unfall war oder nicht.«
»Entschuldigen Sie die dumme Frage, aber warum ärgern Sie sich damit herum, wenn Sie nicht sicher sind, ob es sich um Mord handelt?«
»Es gibt eine Verbindung zu den letzten beiden Mordopfern. «
»Verstehe. Haben Sie einen forensischen Anthropologen informiert? «
»Noch nicht. Haben Sie jemanden im Hinterkopf?«
»Ja. Es gibt eine Frau an der Universität, die vielleicht helfen kann. Wir haben schon zusammengearbeitet.«
»Es wäre nützlich,wenn sie bei der Untersuchung dabei wäre.«
»Ich werde sehen, was ich tun kann. Ich rufe sie nachher gleich an. Werden Sie den Tatort besichtigen oder überlassen Sie das der örtlichen Polizei?«
»Ich fahre morgen früh. Sam Donovan holt mich ab. Wollen Sie mitfahren?«
»Nein. Ich bin in meinem Cottage in der Nähe von Frome. Von hier fährt man nur eine halbe Stunde bis zu dem See. Ich war gerade dabei, ein Hühnchen für morgen zum Lunch vorzubereiten, als der Anruf kam. Jo und ich haben Freunde eingeladen, aber jetzt müssen sie sich wohl ohne mich vergnügen. Ich hoffe nur, sie lässt es nicht wieder zu lange im Ofen.« Und damit legte sie auf.
Er trank sein Bier aus und dachte darüber nach, ob es merkwürdig oder normal war, dass eine Frau, die mit dem Aufschneiden von Leichen ihren Lebensunterhalt verdiente, so eine gute Köchin war, wie er bei mehreren Einladungen zum Essen selbst hatte feststellen können. Er fand keine Antwort auf die Frage und ging ins Schlafzimmer, wo er sich auszog. In Gedanken immer noch bei dem Mädchen im See, duschte er und ließ sich mit geschlossenen Augen unter dem harten Wasserstrahl noch einmal durch den Kopf gehen, was Alex Fleming gesagt und wie er sich verhalten hatte. Irgendwie passte es nicht zusammen. Als er das Wasser abdrehte, glaubte er, seine Türklingel zu hören. Schnell wickelte er sich ein Handtuch um die Hüften, um nachzuschauen, und als er die Tür öffnete, sah er sich Anna Paget gegenüber, die, eine Hand auf der Hüfte, auf dem Weg zu seinem Haus stand.
»Darf ich reinkommen?«, fragte sie lächelnd. Sie trug etwas, das aussah wie ein kurzes weißes
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