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Teuflischer Pakt - Thriller

Teuflischer Pakt - Thriller

Titel: Teuflischer Pakt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Visitenkarte. »Sergeant Donovan muss noch mit Logans Pressesprecher reden, und wir brauchen die Kontaktdaten seiner Agentin. Wenn Ihnen sonst noch irgendetwas einfällt, rufen Sie uns an.«

Sieben
    »Bitte beantworten Sie die Frage, Miss Paget«, sagte Tartaglia ärgerlich.
    Anna Paget fixierte ihn mit einem Blick, der kalt wie ein Diamant war. »Warum wollen Sie mir nicht sagen, was mit Joe passiert ist?«
    Während sie sprach, sah er ein Zungenpiercing aufblitzen. Sie hatte eine Stimme wie ein Reibeisen, wie seine Großmutter es genannt hätte, überraschend tief und mit einem vagen Londoner Einschlag. In einem anderen Zusammenhang sicher nicht unangenehm, dachte er. »Das habe ich Ihnen bereits erklärt«, wiederholte er.
    »Aber Sie können mir doch wenigstens sagen, wie er gestorben ist. In den Zeitungen stand, er wurde erschossen. War es ein Unfall?«
    »Beantworten Sie die Frage, Miss Paget. Was ist in dieser Nacht passiert?«
    Sie saßen in einer Nische im Kazbar , einer marokkanischen Cafébar ganz in der Nähe der Earl’s Court Road. Tartaglia und Minderedes hocken Anna gegenüber auf unbequemen, niedrigen Samtstühlchen. Auf dem Tisch stand ihr geöffneter Laptop, neben einigen Papieren und einer halb ausgetrunkenen Cola light. Sie hatte einen Abgabetermin und versuchte, einen Artikel fertig zu schreiben. Um Zeit zu sparen hatte sie darum gebeten, sich in der Bar zu treffen, und obwohl es eine merkwürdige Wahl schien, hatte Tartaglia zugestimmt. Die Bar lag keine fünf Minuten zu Fuß vom Fundort der Leiche entfernt. Er glaubte aus Prinzip nicht an Zufälle, wusste aber nicht, wie
er es einordnen sollte. Wenigstens war die Möglichkeit, hier belauscht zu werden, gering, da außer ihnen nur ein älterer, in eine Zeitung vertiefter Mann und ein Kaffee trinkendes Damentrio im Café saßen, dessen Unterhaltung von einem Led-Zeppelin-Song übertönt wurde. Ein altmodischer Deckenventilator, der besser in einen entlegenen Außenposten in den Kolonien gepasst hätte, kreiselte träge über seinem Kopf und bewegte kaum die Luft. Obwohl er noch nicht lange dort war und sein Jackett ausgezogen hatte, klebte sein Hemd am Rücken. Bei der Musik und der Hitze hatte er Mühe, sich zu konzentrieren, geschweige denn Annas Antworten zu folgen.
    Sie sah ihn intensiv an, als hoffte sie ihrerseits, er würde schwach werden. Dann zuckte sie gereizt mit den Schultern und zog sich in die Tiefen des altmodischen braunen Ledersofas zurück, schlug ihre schlanken nackten Beine übereinander und verschränkte abwehrend die Arme. »Ich habe gewartet – genau hier, wo ich jetzt sitze –, eine Dreiviertelstunde. Aber er ist nicht gekommen. So einfach ist das.«
    Maggie Thomas’ Beschreibung nach hatte er beinahe erwartet, Anne Hathaway zu treffen, obwohl Anne Hathaway, wenn er sich recht erinnerte, braune Augen hatte. Die Realität war noch faszinierender. Anna trug eine ausgefranste Jeans, die kaum ihren Po bedeckte, und eine hautenge schwarze Weste, die nichts der Fantasie überließ. Er registrierte die lange dunkle Mähne, die breite, leicht nach oben gerichtete Nase und die großen graublauen Augen mit den schweren Lidern. So wie sie dasaß, in die Kissen gelümmelt und genervt mit einem losen Faden ihres T-Shirts spielend, hätte sie gut und gerne als Teenager durchgehen können. Bis er ihr in die Augen schaute. Was er dort sah, eine eiserne Härte und unerwartete Feindseligkeit, erschreckte ihn. Er fragte sich, was das zu bedeuten hatte und ob Maggie Thomas mit ihrer Vermutung über Annas Beziehung zu Logan recht hatte. Hatte Logan sich in sie verliebt?

    »Und dann sind Sie gegangen?«
    »Ich war ziemlich sauer, aber was hätte ich sonst tun sollen? Ich dachte, er hätte mich versetzt.«
    »Wo sind Sie hingegangen?«
    »Nach Hause. Meine Wohnung ist gleich um die Ecke.«
    »Kann das jemand bestätigen?«
    »Nein, ich lebe allein.«
    »Um wie viel Uhr wollten Sie sich mit Mr. Logan hier treffen? «
    »Um halb acht.«
    »Sind Sie sich sicher?«
    »Natürlich bin ich mir sicher. Warum?«
    »Wir müssen ein Bewegungsprofil erstellen.«
    Die letzte Person, die Logan lebend gesehen hatte, war Maggie Thomas gewesen, als er ihr um kurz vor fünf auf dem Treidelpfad mit dem Fahrrad entgegenkam. Wenn er auf dem Weg zu seinem Treffen mit Anna war, erklärte das vielleicht, warum er sich, Maggie zufolge, so rausgeputzt hatte. Aber die Fahrt von Maida Vale zur Earl’s Court Road dauerte mit dem Fahrrad grob geschätzt eine halbe

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