Teuflischer Pakt - Thriller
können ihre Aussage lesen, wenn Sie wollen. Jedenfalls schwört sie, dass sie dachte, Khan wäre
noch am Leben. Dann hat sie Craig gerufen, der immer noch auf der Terrasse stand und die Aussicht genoss, und er kam rein. Er versuchte, an der Tür das Licht einzuschalten, aber das funktionierte nicht. Daraufhin hat er die Sache mit seinem Handy beleuchtet, und da wurde ihnen klar, dass es dem Mann auf dem Boden gar nicht gut ging. Sie sagt, er hatte Blut im Gesicht, und sie hat erst in dem Moment gesehen, dass sie auch Blut an den Händen hatte. Da ist sie total durchgedreht, obwohl sie beide nach wie vor nicht glaubten, dass Khan tot war. Sie dachten, er wäre zusammengeschlagen worden und bewusstlos. Richtig seltsam daran ist, dass sie behauptet, sie hätte plötzlich das Gefühl gehabt, es sei noch jemand mit ihnen im Raum.«
»Wo?«
»Das konnte sie nicht sicher sagen, und sie konnte nicht viel sehen, aber da hat sie es endgültig mit der Angst zu tun bekommen. Als sie es Craig sagte, wollte er so schnell wie möglich verschwinden.«
»So viel zum Mann, dem heldenhaften Beschützer.«
»Den gibt es nicht«; sagte Gerachty scharf. »Als ich sie gefragt habe, warum sie angerufen hat und nicht Craig, antwortete sie, er wolle auf keinen Fall da hineingezogen werden. Ich hatte den Eindruck, das machte ihm mehr Sorgen als der Mann hinter der Bar. Er bestand darauf, dass sie anruft, während er zu seiner Frau nach Hause eilte. Ich glaube nicht, dass Mandy ihn so schnell wiedersehen will.«
»Da kann man ihr keinen Vorwurf machen.«
Gerachty ließ ein zustimmendes Schniefen hören. »Und bevor Sie fragen, ich konnte niemanden finden, der das Licht am Hauptschalter ausgemacht hat, es muss also der Mörder gewesen sein.«
»Wer hat es wieder eingeschaltet?«
»Die Kollegen, die als Erste vor Ort waren. Die Sicherung war draußen, das war alles. Ich habe die Spurensicherung noch
mal in die Toiletten geschickt, für den Fall, dass der Mörder sich dort versteckt hat, als Mandy und Craig kamen.«
»Sehr gut.« In die richtige Richtung geschubst, war Gerachty sehr effizient. Mit der Zeit würde sie den Rest vielleicht auch noch lernen. »Hatten Sie schon Gelegenheit, einen Blick in Paul Khans E-Mails zu werfen?«
»Wir haben gerade erst seinen Computer bekommen. Man wollte ihn uns nicht geben, weil lauter hochsensibles Zeug drauf ist, von wegen Bankgeheimnis und so. Am Ende mussten wir mit einem richterlichen Beschluss drohen, damit sie ihn rausrücken. Sagen Sie mir noch mal, wonach Sie genau suchen?«
»Ich schicke Ihnen was rüber. Sie werden es verstehen, wenn Sie es sehen. Haben Sie schon seinen Einzelverbindungsnachweis?
»Sollte demnächst hier sein.«
»Würden Sie uns dann so schnell wie möglich eine Kopie schicken, damit wir die Daten mit Logans vergleichen können? «
»Sicher. Ich habe gehört, Sie kommen zur Obduktion?«
»Das ist richtig.«
»Nun, dann sehen wir uns dort.« Und nach einer Pause fügte sie undeutlich hinzu: »Und danke für vorhin.« Ehe er etwas dazu sagen konnte, legte sie auf.
Er lächelte, als er sein Handy einsteckte. Das war wahrscheinlich das Beste, was er an Entschuldigung bekommen konnte.
Er rief Wightman an und trug ihm auf, Gerachty eine Kopie der merkwürdigen E-Mail zu schicken, die Logan bekommen hatte. Minderedes hatte ihm den Umschlag, den Anna Paget ihnen gegeben hatte, mit Fotokopien der Sachen, die sie Logan geschickt hatte, auf den Schreibtisch gelegt. Er schaute hinein, fand aber nur eine Auswahl von Interviews mit Schauspielern, Popstars und einigen Politikern. Der Artikel über vermisste Menschen war nicht dabei, ebenso wenig der Entwurf
ihres Interviews mit Logan. Sie hatte heute bereits zwei Nachrichten für ihn hinterlassen, in denen sie um ein »Update« bat, die er beide ignoriert hatte. Er beschloss, dass es an der Zeit war, sie anzurufen. Er tippte ihre Nummer ein, und sie antwortete beinahe sofort, als hätte sie auf den Anruf gewartet.
»Anna Paget.«
»Hier ist Mark Tartaglia. Ich muss mit Ihnen über die Artikel reden, die Sie Joe Logan geschickt haben.«
Anna Paget seufzte. »Hören Sie, ich bin mit dem Artikel noch nicht fertig. Deswegen habe ich ihn Ihnen nicht geschickt. Ich hatte andere Dinge zu tun, und nach allem was passiert ist, musste ich den Artikel komplett überarbeiten. Außerdem würde ich gern noch etwas über die Ermittlungen einarbeiten.« Sie sah ihn fragend an.
Sie saßen an einem Tisch in einem kleinen Zimmer hinter
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