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Teuflischer Pakt - Thriller

Teuflischer Pakt - Thriller

Titel: Teuflischer Pakt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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abholen, die dem Mordopfer, Joe Logan, gehörten. Leider haben wir das, was wir gesucht haben, nicht gefunden, aber manches
war ganz interessant. Wenn du einen Moment Zeit hast, würde ich dich gerne etwas über Logan fragen. Ich habe herausgefunden, dass er in Bristol auf der Uni war.«
    »Hol dir was zu trinken, und ich mache den Fernseher aus. Auf dem Küchentisch steht eine offene Flasche Rotwein.«
    Sie ging durch den schmalen Gang in die Küche, die im hinteren Teil des Hauses lag, und schenkte sich ein großes Glas Rotwein ein. Sie bewohnten ein Mittelhaus in einer Reihe viktorianischer Häuschen in Hammersmith, nur ein paar Straßen vom Fluss entfernt. Es war gerade groß genug für zwei, allerdings verbrachten beide, außer an den Wochenenden, nicht sehr viel Zeit daheim. Ihr Hauptproblem war der Haushalt, da sie beide lange arbeiteten. Sie fand es erstaunlich, dass Logan mit so wenig persönlichem Besitz ausgekommen war. Ihre Sachen würden wahrscheinlich mehrere Container füllen.
    Die Durchsicht seiner Bücher und Habseligkeiten hatte der Stimme, die in seinem Buch so deutlich zum Ausdruck kam, Farbe verliehen. Sie war überrascht, wie sehr sie das Lesen auf der Rückfahrt aus Dorset genossen hatte, bis die Übelkeit einsetzte. Sein Stil war einfach und gradlinig, er hatte eine scharfe Beobachtungsgabe mit einem Schuss Ironie, und es gelang ihm, seine Protagonisten mit Leben zu erfüllen. Aber das vorherrschende Gefühl war Schuld. Und das kam ihr sehr real vor. Jeder, mit dem sie bisher gesprochen hatten, hatte die autobiographische Seite heruntergespielt, aber jetzt, nachdem sie begonnen hatte, es zu lesen, war sie nicht mehr so sicher. Der Anfang, der in der Gegenwart spielte und mit der Beerdigung begann und sich dabei auf die komplexe Beziehung zwischen den fünf Freunden konzentrierte, klang mehr als nur ein wenig autobiographisch, ebenso wie die Rückblenden in deren gemeinsame Studentenzeit. Logan hatte den Namen der Universitätsstadt zwar geändert, doch Bristol war leicht zu erkennen. Es stellte sich die Frage, wie viel sonst noch real war.

    Sie nahm den Wein mit ins Wohnzimmer und sank in einen Sessel.
    »Habt ihr viel zu tun?«, fragte Claire.
    Sie nickte. »Im Moment geht es hoch her, aber wir sind wenigstens ein bisschen weitergekommen. Wie gesagt, es hat sich herausgestellt, dass das Opfer in Bristol auf der Uni war. Vielleicht kanntest du ihn ja. Er war ein paar Jahre älter als du, aber es könnte doch sein, dass sich eure Wege gekreuzt haben. Er hat Englisch und Theaterwissenschaften studiert.«
    »Der Name sagt mir gar nichts, tut mir leid. Warum ist das so interessant?«
    »Ich habe sein Buch gelesen, Indian Summer . Es spielt zum Teil in Bristol, als er dort studiert hat. Es kommt mir alles so realistisch vor.«
    »Ist es gut?«
    »Ja. Eigentlich sogar sehr gut.«
    »Vielleicht kannst du es mir leihen, wenn du fertig bist. Wie alt war er?«
    »Achtunddreißig.«
    »Nun ja, die Universitätsgebäude liegen überall verstreut, und die Theaterwissenschaften sind ganz woanders als die juristische Fakultät. Ich wäre ihm wahrscheinlich nur begegnet, wenn wir gemeinsame Freunde hatten.«
    »Wir wissen nicht, wer seine Freunde waren, das ist eines der Probleme. Wir arbeiten daran. Aber es interessiert mich vor allem wegen des Buches.«
    »Du solltest mit der Universität Kontakt aufnehmen. Es gibt bestimmt eine Internetseite für Alumni. Du könntet eine Anfrage reinsetzen. Vielleicht erinnert sich jemand an ihn.«

Zwanzig
    Es war beinahe ein Uhr nachts, als Alex endlich das Restaurant verließ. Er war erschöpft und konnte sich am Ende der Schicht kaum noch auf den Beinen halten. Zum Glück war es den ganzen Abend über recht voll gewesen, und die Arbeit hatte ihn abgelenkt. Er konnte an nichts anderes denken als an Joe und Paul und an die wenigen Worte, die er mit Danny gewechselt hatte. Das Gespräch mit Tim war alles andere als befriedigend gewesen. Von wegen, er solle keine Panik schieben; Tim hatte gut reden. Hatte Tim die Mails geschrieben? Aber warum? Alles, was Tim tat, war von Anfang bis Ende durchdacht und gut begründet. Wahrscheinlicher war, dass Danny der Verfasser war, und er hoffte, Tim hatte ihn erreicht. In den schlimmsten Augenblicken dieses Abends – allein auf dem Klo, mit einer Flasche Wodka, die er beiseitegeschafft hatte – hatte sich Alex gefragt, ob Tim oder Danny fähig wären, einen Mord zu begehen, die anderen nach all den Jahren zum Schweigen zu bringen.

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