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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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schreiender Menschen nach unten kämpfen können.
    Stattdessen machte er kehrt und rannte in die andere Richtung. Neben dem Hot Tub befand sich ein spitz zulaufendes Oberlicht, das aus Dutzenden kleiner smaragdgrüner Glasscheiben in einem schmiedeeisernen Rahmen bestand. Er trat gegen einige der Scheiben, so dass Glassplitter auf den Esstisch darunter regneten. Weitere Schreie kamen von den aufgeschreckten ersten Dinnergästen, die bis eben noch nichts von der Unruhe auf dem Schiff mitbekommen hatten.
    Cabrillo setzte durch die Öffnung, die er geschaffen hatte und landete nicht ganz in der Mitte des Esstisches. Dieser kippte um und ließ ihn in einer Lawine aus Speisen, Besteck und Geschirr zu Boden gehen. Sein Schwung stieß eine Frau mitsamt ihrem Sessel rückwärts um, so dass ihre dicken Beine zur Decke ragten. Sie strampelten lustig, während die Frau versuchte, sich wieder aufzurichten.
    Nach Wein und Kohlgemüse riechend kam Juan wieder auf die Füße. Ein leichter Schmerz zuckte durch sein Fußgelenk. Es war zwar nicht verstaucht, aber er hatte es bei seiner Landung ein wenig verdreht. Während ihn einige Passagiere nur gebannt anstarrten, begann ihn der Mann, dessen Frau er umgestoßen hatte, wütend anzubrüllen. Er machte Anstalten, Juan einen Stoß gegen die Schulter zu versetzen, doch der wich ihm mit einem knappen Schritt seitlich aus, drehte sich gleichzeitig ein wenig und verpasste dem Mann einen Schlag gegen den Rücken – wie ein Matador, der einen angreifenden Stier ablenkt.
    Das geschah so schnell, dass der wütende Ehemann noch zwei weitere Schritte machte, bevor er begriff, dass er längst an seinem Gegner vorbei war. Er wirbelte herum, um sein ursprüngliches Vorhaben auszuführen, blieb jedoch stocksteif stehen, als er gewahrte, dass Juan seine Pistole gezückt hatte. Cabrillo zielte zwar nicht auf ihn, sorgte aber dafür, dass der Mann einen ungehinderten Blick auf die Waffe hatte und sich noch einmal überlegte, wie weit er zu gehen bereit war, um die Ehre seiner Frau zu verteidigen. Sie hatte es noch immer nicht geschafft, sich aus dem umgekippten Sessel zu befreien.
    Die Glastüren zum Speisesaal wurden plötzlich mit einem lauten Krachen aufgestoßen. Zwei Argentinier stürmten herein. Dann wurden Schreie laut, als die Passagiere die Sturmgewehre sahen. Cabrillo erkannte Ruger-Minis, die zu den besten zivilen Waffen gehörten, die man überhaupt kaufen konnte. Wegen der Leute, die alles taten, um sich vor den Eindringlingen in Sicherheit zu bringen, hatte er kein freies Schussfeld. Einige gingen unter den Tischen in Deckung, während andere wie angewurzelt stehen blieben, aschfahl und völlig verunsichert.
    Offensichtlich suchten die Männer den Saal nach Tamara Wright ab. Sicherlich hatten sie sich über das Internet ein Bild von ihr besorgt, eine Möglichkeit, die Cabrillo in der Eile ganz vergessen hatte. Juan drehte sich leicht zur Seite und duckte sich, damit sie keinen Blick auf sein Gesicht werfen konnten.
    »Alle hinten an die Wand!«
    Cabrillo erkannte die Stimme des argentinischen Majors.
    Neben der Küchentür stand ein Kellner. Er versuchte, sich langsam davonzuschleichen und zu flüchten. Der zweite Bewaffnete bemerkte die Bewegung und schoss, ohne zu zögern. Die Kugel traf den Kellner mitten in der Brust, drang durch seinen Oberkörper und flog als Querschläger durch die Küche.
    Die Schreie der Passagiere steigerten sich zu einem Crescendo, das den gesamten Speisesaal ausfüllte. In diesem neuerlichen Aufbranden von Panik wurde Cabrillo aktiv. Er wusste: Sobald einer der Argentinier den Saal unter Kontrolle bekam, wäre er ein toter Mann, daher startete er zum großen Panoramafenster mit Blick auf den tintenschwarzen Fluss. Er schaffte vier Schritte, bevor die Argentinier reagierten. Ein ganzer Strom von Projektilen aus den halbautomatischen Gewehren umschwirrte ihn. Gläser und Geschirr explodierten auf den Tischen, sobald eine Kugel traf. Ein Geschoss erwischte einen Mann im Smoking am Arm. Er befand sich so nahe bei Cabrillo, dass sein Blut auf Juans Jackenärmel spritzte.
    Mehrere andere Kugeln trafen das Fenster und schwächten die Scheibe derart, dass sie, als Cabrillo sich dagegenwarf, sofort in einem spektakulären Splitterregen zerbarst. Inmitten einer Scherbenwolke versank er im Mississippi und tauchte so tief er konnte.
    In nur wenigen Zentimetern Tiefe war das Wasser bereits pechschwarz. Nach Gefühl schwamm er daher am Rumpf der Natchez Belle entlang,

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