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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Empfang zu bereiten, wenn sie sich der paraguayischen Grenze näherten.
    »Die Leinen sind los«, sagte Mark und schlang das dunkle Nylonseil um eine Klampe. Als Juan nicht reagierte, erhob er die Stimme. »Juan?«
    »Entschuldige. Ich denke nach.«
    Juan schob die Gashebel nach vorn, und das Boot schob sich aus seinem Versteck. Auf dem Fluss herrschte kein Verkehr, daher jagten sie ein paar Sekunden später mit mehr als vierzig Knoten über das Wasser, verlangsamten die Fahrt nur geringfügig vor unübersichtlichen Biegungen und gaben dem RHIB sofort wieder die Sporen.
    Da sie mit der Strömung unterwegs waren, brauchten sie weniger Zeit, um den Hauptfluss zu erreichen, als bei ihrer Fahrt stromaufwärts früher am Tag. Die Männer waren von den Ereignissen der vergangenen vierundzwanzig Stunden erschöpft, trotzdem blieben sie wachsam, während sie Kurs nach Norden nahmen. Mike stand am Heck und suchte den Himmel nach möglichen Verfolgern ab, während Juan und Mark den Fluss und seine Ufer beobachteten, um Anzeichen für etwas Ungewöhnliches auszumachen.
    Eine Stunde lang sahen sie nichts dergleichen, doch dann tippte Mark Murphy Juan auf die Schulter, reichte ihm ein Minifernglas und deutete voraus.
    Juan brauchte nur eine Sekunde, um zwei Boston Whaler zu erkennen, die mit Höchstgeschwindigkeit auf sie zukamen. Er brauchte die Insassen gar nicht erst eingehender zu studieren, um zu wissen, dass sie bis an die Zähne bewaffnet waren.
    »Mike«, rief er über die Schulter. »Wir bekommen Gesellschaft.«
    »Kein Witz«, rief Trono zurück. »Da hat sich ein Chopper an uns gehängt.«
    Cabrillo verzichtete darauf, nach hinten zu schauen. Die Whaler kamen ihm viel zu schnell näher, um sich auch noch Sorgen wegen des Helikopters zu machen. Bei einer kombinierten Kollisionsgeschwindigkeit von fast neunzig Knoten würden die beiden Boote das RHIB in wenigen Sekunden passieren.
    Ruckelnde Lichter blinkten ihnen von beiden Booten entgegen. Die Argentinier hatten das Feuer bereits eröffnet, ehe sie auf Schussweite herangekommen waren. Winzige Fontänen sprenkelten den Fluss in sicherer Entfernung von dem dahinschießenden RHIB.
    Juan wartete, bis die beiden Boote weniger als fünfzig Meter weit entfernt waren, und ignorierte den Bleiregen, der die Lücke zwischen ihnen füllte. Er konnte auf jedem Boot drei Männer sehen; den Lenker und zwei Schützen, die im Bug lagen. Da die Whaler über das Wasser hüpften, brachte es keiner der Schützen fertig, genau zu zielen. Die kleinen Boote waren einfach zu wackelig.
    Natürlich konnte auch Mark keinen wirkungsvollen Schuss abfeuern, da das RHIB ebenfalls kleine Sprünge vollführte.
    So riss er beide Gashebel zurück und drehte das Steuer bis zum Anschlag. Trotz der schlaffen Zellen der Auftriebsschläuche vollführte das Boot eine perfekte Einhundertachtzig-Grad-Wende, schob seitlich eine Wasserwand hoch und stoppte nahezu vollständig.
    Da sie dieses Manöver schon unzählige Male praktiziert hatten und wussten, was nun käme, reagierten Trono und Mike augenblicklich. Jetzt, da das RHIB nur noch leicht rollte, konnten sie seine Bewegungen vorausberechnen und sie mit ihren Maschinenpistolen ausgleichen. Sie eröffneten das Feuer auf die beiden Whaler aus einer Entfernung von weniger als einhundert Metern. Die beiden Fahrer in ihren offenen Cockpits erwischte es am schlimmsten. Einer wurde vom Oberschenkel bis zur Schulter durchlöchert, wobei die kinetische Energie der einschlagenden Kugeln seinen Körper über den Bootsrand schleuderte. Der andere Fahrer wurde zweimal im Kopf getroffen und sackte über dem Armaturenbrett zusammen.
    Mit seinen Motoren, die immer noch mit voller Kraft liefen, driftete der Whaler wegen des Gewichts des toten Fahrers auf dem Steuer von seinem ursprünglichen Kurs ab. Die zentripetalen Kräfte drückten den Körper in die entgegengesetzte Richtung, und er rutschte aus dem Cockpit, eine Hand immer noch zwischen den Speichen des Steuers verhakt. Der Whaler warf sich abrupt herum, erwischte einen Teil der Welle, die vom RHIB erzeugt worden war, und schlug dann um. Er sackte unter Wasser, um gleich wieder hochzukommen. Sein Kiel zeigte zum Himmel.
    Der zweite Whaler raste weiter den Fluss hinunter, und keiner der drei konnte sicher sein, ob es noch einen Lebenden an Bord gab.
    Juan wendete das RHIB abermals und schob die Gashebel bis zum Anschlag nach vorn. Augenblicklich stieg der Bug hoch, und der V-förmige Rumpf ging schneller in die Gleitphase

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