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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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winzige Dellen in der glänzenden Metalloberfläche.
    »Ja.«
    »Die passen zu zwei Löchern im Nylontragegeschirr. Sie stammen von Kugeln, die auf uns abgefeuert wurden, als wir mit dem Chopper abgehauen sind.«
    »Neun Millimeter und aus kürzester Entfernung«, sagte Juan. »Haben aber kaum eine Spur hinterlassen. Das Ding ist wirklich so hart, wie die NASA geprahlt hat.«
    »Okay, aber dann sieh dir das mal an.« Mark hatte ein wenig Mühe, die siebzig Pfund schwere Energiezelle umzudrehen, so dass man auf das obere Ende blicken konnte, und deutete dann auf eine noch tiefere Einkerbung in dem Satellitenteil.
    Juan sah seinen Waffenexperten fragend an.
    »Dazu passt nichts am Tragegeschirr. Dies muss dort hingekommen sein, ehe die Zelle in unsere Hände gelangte.«
    »Haben die Argentinier irgendwas damit gemacht?«
    Mark schüttelte den Kopf. »Wir haben beobachtet, wie sie das Ding ausgegraben haben, und dann war es nur für ein paar Minuten außer Sicht, bevor sie es auf den Pick-up luden. Ich kann mich nicht daran erinnern, einen Schuss gehört zu haben. Du vielleicht?«
    »Nein. Könnte es passiert sein, als die Baumstämme auf den Truck stürzten?«
    »Das glaube ich nicht. Ich muss noch einige Berechnungen anstellen, um ganz sicher zu sein, aber ich gehe nicht davon aus, dass die Kollision heftig genug war, um so etwas zu bewirken. Und dann vergiss nicht, der Truck ist auf morastigem Untergrund umgekippt. Da gab es überhaupt nichts, das hart und klein genug war, um eine solche glatte Vertiefung zu hinterlassen.«
    Cabrillo verstand. »Es geschah also, als die Rakete explodierte. Dabei wurde mehr als genug Energie freigesetzt, nicht wahr?«
    »Das ist die Antwort«, erwiderte Mark, als hätte er es die ganze Zeit gewusst. Aber in seiner Stimme lag kein Triumph. »Das Problem ist nur, dass dies das obere Ende der Energiezelle ist. Es wäre sowohl durch die vertikale Geschwindigkeit der Rakete als auch durch das Gehäuse der Zelle geschützt gewesen.«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Ich würde mit diesem Ding gerne einige Tests auf der Oregon durchführen, aber wir übergeben es ja irgendeinem CIA-Heini in Asunción. Dann hören wir nichts mehr davon.«
    »Was sagt dir dein Bauchgefühl?«
    »Der Satellit wurde absichtlich mit einer Waffe abgeschossen, die nur zwei Länder der Welt besitzen. Wir …«
    »Und China«, beendete Juan den Satz.

9
Houston, Texas
    Tom Parker hatte keine Ahnung, auf was er sich einließ, als er in die NASA eintrat. Zu seiner Ehrenrettung muss gesagt werden, dass er im ländlichen Vermont aufgewachsen war und dass seine Eltern niemals einen Fernsehapparat besaßen, da der Empfang auf der Seite des Berges, wo sie Milchkühe hielten, ganz miserabel war.
    Er wusste an seinem ersten Tag im Johnson Space Center, dass etwas Besonderes geschah, als seine Sekretärin eine wunderschöne mundgeblasene Glasflasche auf die Anrichte hinter seinem Schreibtisch stellte und sagte, sie sei für Jeannie. Er bat sie um eine Erklärung, und als sie erkannte, dass er keine Ahnung hatte, wer oder was Jeannie war, kicherte sie nur und bemerkte geheimnisvoll, dass er das schon bald herausfinden werde.
    Als Nächstes wurde ein handbemalter Blasebalg anonym an sein Büro geliefert. Wieder wusste Parker nicht, was das zu bedeuten hatte, und bat um eine Erklärung. Mittlerweile hatten mehrere andere Frauen im Sekretariat seine Unkenntnis bemerkt, wie auch sein Vorgesetzter, ein Air Force Colonel, der den Posten des stellvertretenden Direktors des Astronauten-Trainingsprogramms bekleidete.
    Das letzte Teil des Puzzles war ein handsigniertes Foto von einem Mann Mitte bis Ende fünfzig, mit schütterem rotem Haar und strahlend blauen Augen. Parker brauchte eine Weile, um zu erkennen, dass die Signatur von Hayden Rorke stammte. Die Internetrecherche steckte damals noch in den Kinderschuhen, daher musste er sich in der örtlichen Bibliothek kundig machen. Dies führte schließlich zu der Entdeckung, dass Rorke ein Schauspieler war, der einen NASA-Psychologen namens Alfred Bellows gespielt hatte, der ständig von Astronaut Anthony Nelson und dem weiblichen Dschinn, den dieser an einem Strand gefunden hat, geärgert wird. Und Bellows war gleichzeitig die Bezeichnung für einen gefalteten Blasebalg, wie er ihn geschenkt bekommen hatte. Dr. Tom Parker war NASA-Psychiater, und die Witze von der Bezaubernden Jeannie hörten niemals auf. Nach fast zehn Jahren Tätigkeit im Programm besaß

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