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Texas

Texas

Titel: Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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und nieder gehen, und aus diesem Gerät kam das Öl, das die Larkin-Spekulanten zu Millionären machte.
    Große und kleine Gesellschaften schickten ihre Agenten, um Schürfrechte zu kaufen. Wohin immer sie sich wandten, sie stießen auf Floyd Rusk, der entweder Eigentümer des Bodens war oder die Konzessionen kontrollierte oder bevollmächtigt war, über die Ölpachten seines Partners Dewey Kimbro zu verhandeln.
    Jetzt demonstrierte Rusk sowohl sein kommerzielles Geschick als auch seine ungezügelte Gier, denn er erkannte sehr bald, daß er und Kimbro weit mehr Land unter Kontrolle hatten, als sie jemals darauf nach Öl bohren konnten. Wie ein alter Routinier teilte er seine Pachtverträge größeren Gesellschaften zu.
    Jetzt wurde der große Unterschied zwischen den beiden Partnern sichtbar. Kimbro liebte das Erdöl an sich, die endlose Suche, ja selbst die Mißerfolge und natürlich die Glückstreffer, während Rusks Interesse erst erwachte, wenn das sprudelnde Öl tatsächlich in seinen Besitz gelangte. Er liebte die schmutzigen Tricks, das Ausnützen weniger gerissener Menschen und die Spekulationsgewinne, die das Öl ihm bescherte.
    Er erschloß zahllose Quellen auf eigenem Land und produzierte weit mehr Rohöl, als der Markt aufnehmen konnte. Er mußte zusehen, wie der Preis von einem Dollar je Barrel auf katastrophale zehn Cents fiel, und selbst dann konnte er nicht begreifen, daß zwingende Maßnahmen geboten waren. »Wir lassen uns von der Regierung nicht dreinreden!« zeterte er, ganz Texaner. »Wir haben dieses Feld gefunden. Wir haben es entwickelt und, bei Gott, wir werden so weitermachen, wie es uns paßt!«
    Was ihn selbst betraf, so waren seine verschwenderischen Geschäftsmethoden durchaus nicht unsinnig, denn er hatte verschiedene Möglichkeiten, seinen Reichtum zu mehren. Dreiunddreißig Quellen gehörten ihm ganz; an neunzehn anderen war er mit fünfundsiebzig Prozent beteiligt; und er kassierte enorme jährliche Beträge für Schürfrechte, die die großen Ölgesellschaften auf Feldern hatten, die er nicht selbst entwickeln konnte. Gegen Ende des ersten Jahres war er vierfacher Millionär und hatte die besten Aussichten, sein Vermögen binnen kurzem zu verdoppeln, nochmals zu verdoppeln und damit zu vervierfachen.
    Sein unglaubliches Glück änderte kaum etwas an seiner Lebensweise. Er gab nur selten mehr Geld als notwendig für sich aus. Immer noch beförderte er seinen massigen Körper in einem Ford-Laster über die Ölfelder; er trug stets die typische Kleidung eines Ranchers, den gleichen alten schäbigen Stetson, die gleichen General-Quimper-Stiefel der billigsten Preisklasse.
    Er kaufte drei gute Zuchtstiere, denn in Texas standen das Öl und die Viehzucht in einer symbioseartigen Beziehung zueinander, die jedem Ölspekulanten aus dem Norden völlig unverständlich blieb. Mit dem ersten großen Scheck, den er von Gulf für seine Pachtverträge erhielt, erwarb er weitere zweitausend Hektar für seine Ranch, und mit dem zweiten fuhr er nach Norden zu Paul Yeager hinaus: »Ich glaube, mein Vater hat einen Fehler gemacht, als er dir dieses Land schenkte, und ich noch einen größeren, als ich es dir überschrieben ließ. Ich möchte es zurückkaufen, Paul. Nenne mir deinen Preis.«
    »Ich verkaufe nicht.« »Paul, du hast keine Schürfrechte, und du darfst das Land nicht verpachten. Für dich ist das Ganze nicht viel mehr als Steine und Gras. Du kannst überhaupt nichts damit anfangen, und ich brauche es.«
    »Ich sagte es doch schon: Ich verkaufe nicht.«
    »Du weißt, wir werden noch weitere sechs oder sieben Bohrungen auf deinem Land niederbringen.«
    »Das bezweifle ich.«
    »Hör mal, Paul. Gesetz ist Gesetz. Nenne deinen Preis -hundertfünfzig Dollar den Hektar? Zweihundert Dollar?«
    Es gelang Rusk nicht, ihn umzustimmen, und einige Tage nachdem er seine Leute zum Teich hinausgeschickt hatte, um eine neue Bohrung auf Yeagerschem Land niederzubringen, kamen sie mit einer unglaublichen Geschichte in die Stadt zurück: »Wie Sie angeordnet haben, wollten wir am Nordende des Yeager-Grunds einen Bohrturm aufstellen, aber Yeager erwartete uns schon am Tor mit einem Gewehr. >Wir haben das Gesetz auf unserer Seitec, sagte mein Kollege, und er sagte: >Schluß mit den Gesetzen! Wenn Sie mein Land betreten, schieße ich.< Na, wir fuhren einfach rein, wie Sie angeordnet hatten, und bei Gott, er schoß.«
    »Hat es Tote gegeben?«
    »Eimer ist schwer verletzt. Ein Arzt kümmert sich um ihn.«
    Von

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