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Texas

Texas

Titel: Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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ich habe eine wirklich erfolgversprechende Stelle nördlich von Fort Stockton im Auge.«
    »Kommen Sie dabei nicht in das Perm-Becken?«
    »Am Rand, ja.«
    »Es ist doch allgemein bekannt, daß die guten Felder im Perm bereits erschlossen wurden.«
    »Glauben Sie das nur nicht, Mr. Rusk. Erdölprodukte kommen auf einem Dutzend verschiedener Ebenen vor. Vielleicht gibt es kein Erdöl mehr, aber wie steht es mit dem Gas?« »Dewey, wenn es dort draußen Erdöl oder Gas gäbe, hätten es die großen Tiere längst gefunden.«
    »Nein, Mr. Rusk«, widersprach Dewey. »Die großen Tiere finden nur das, was ihnen kleine Tiere wie ich zeigen. Ich weiß, wo es dort Öl gibt, aber ich brauche Ihr Geld, um Pachtverträge aufzukaufen und um zu bohren.«
    »Weil Sie ein guter Partner meines Vaters gewesen sind, gebe ich Ihnen vierhundert Dollar, Dewey. Kaufen Sie sich dafür ein Gebiß.«
    Die vierhundert Dollar waren alles, was Dewey bekam, aber er investierte sie nicht in künstliche Zähne; er verwendete sie, um zu anderen Erdölfirmen zu fahren und um Geld zu bitten, mit dem er seinen neuesten Traum verwirklichen konnte.
    Kurz darauf erhielt Ransom den Besuch eines Mannes, der von ihm einen Beitrag für ein ganz anderes Unternehmen haben wollte. Es handelte sich um Mr. Kramer, den ehemaligen Ölsucher, der sich jetzt nur noch für Windgeschwindigkeiten und Gürteltiere interessierte.
    »Um es ganz offen zu sagen, Mr. Rusk, ich brauche viertausend Dollar, damit ich Gürteltiere fangen und sie an das Leprainstitut in Louisiana liefern kann.«
    »Wovon reden Sie eigentlich?«
    »Sie wissen es vermutlich nicht, aber das Gürteltier ist offensichtlich das einzige Lebewesen außer dem Mensch, das an Lepra erkranken kann. Seine niedrige Körpertemperatur -neunundzwanzig Komma sieben bis fünfunddreißig Grad Celsius - ist für den Leprabazillus günstig.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß die Biester in meinem Rasen.«
    »Regen Sie sich nicht auf. Die Lepra, die die Gürteltiere bekommen, ist nicht auf Menschen übertragbar. Aber nur an ihnen können unsere Wissenschaftler und Mediziner durch
    Experimente herausfinden, was die gefürchtete Krankheit verursacht und womit man sie heilen kann.«
    »Nun gut, Sie bekommen das Geld von mir«, verkündete Rusk dem strahlenden Mr. Kramer.
    Einige Wochen später saß Dewey Kimbro, immer noch ohne Zähne, wieder im Vorzimmer von Rusks Büro und unterhielt sich angeregt mit der Sekretärin. Sobald der alte Ölsucher Rusk sah, sprang er auf, ergriff ihn am Arm und begleitete ihn in sein Zimmer. »Mr. Rusk, ich habe ein Feld entdeckt, das Sie unbedingt pachten müssen. Und dann müssen Sie die Probebohrung finanzieren.«
    »Hören Sie, Kimbro.«
    »Nein, hören Sie! Woher kommt Ihrer Meinung nach das Geld, das Sie jetzt besitzen? Von dem Ölfeld, das ich für Ihren Daddy gefunden habe. Ich bin Erdölsucher, Mr. Rusk. Sie sind mir einen letzten Versuch schuldig, weil ich weiß, wo es Öl gibt.«
    Dieser Bitte konnte Rusk nicht widerstehen. Er gab im Durchschnitt jährlich drei Millionen Dollar für die Ahnungen von Männern aus, die viel weniger Erfolge aufzuweisen hatten als Dewey Kimbro. Er war dem alten Mann einen letzten Versuch schuldig. »Ich mache mit. Wo liegt denn das kostbare Land, das uns beide reich machen wird?«
    Kimbro fuhr Rusk zu einer großen Ranch, El Estupendo, nördlich von Fort Stockton.
    »Hier gibt es doch nicht einmal Ziegen«, nörgelte Rusk, aber Dewey ließ sich seine Begeisterung nicht nehmen. Während ihrer heimlichen Erkundungen zeigte er seinem Einander Spalten, deren Kanten vorstanden, und halb unter Buschwerk versteckte Wölbungen.
    »Ja, hier könnte es Öl geben«, gab Rusk zu.
    El Estupendo war eine der neun Ranches, die Lorenzo Quimper gekauft hatte. Quimper war gerade nicht da. Die Farm wurde von einem jungen Mexikaner geleitet, dem der Besitzer offenbar vollkommen vertraute. »Ich bin Candido Guzman«, stellte sich der Mexikaner auf englisch vor, das er sehr deutlich aussprach. »Die Ranch gehört Mr. Quimper.«
    »Wo ist er gerade?«
    »Wer kann das schon sagen? Vielleicht auf der Polk Ranch, unten am Rio Grande.«
    Sie führten mehrere Telefongespräche und machten Quimper schließlich ausfindig, aber nicht auf einer seiner westlichen Ranches, sondern auf seiner neu errichteten Ranch am Ufer des Lake Travis bei Austin. Sobald er den Namen Rusk hörte, befahl er Guzman: »Er soll auf mich warten. Ich fliege hinunter.« Er kletterte in seine Beechcraft und

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