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Texas

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Titel: Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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genauso vorgeht. Das kann ich überhaupt nicht verstehen, seine Frau ist nämlich hundertprozentig ehrlich. Na ja. Wie viele Hektar Land haben Sie. ich meine, hat er?«
    »Ungefähr viertausend Hektar.«
    »Wenn Sie und ich etwas gemeinsam unternehmen, muß es im Texas-Stil sein«, sagte Rusk und bat Roy Bub, die Pläne zu studieren, die er mitgebracht hatte. »Meine Leute haben sich entlang des Pedernales umgesehen, und sie meinen, sie könnten uns zusätzliche zwölftausend Hektar verschaffen; zwar nicht in einem Stück, aber da kann man ja dann tauschen. Würden Sie den Wildpark führen wollen? Ich meine, das wird alles erstklassig, wie es sich gehört.«
    »An chromblitzendem Touristenrummel bin ich nicht interessiert, Mr. Rusk.«
    »Zum Teufel mit den Touristen, ich meine die Tiere.«
    Roy Bub dachte nach. »Mr. Rusk«, sagte er schließlich, »wenn Sie das Geld haben - und wie ich höre, haben Sie es -, dann wäre eines der lohnendsten Vorhaben, das Sie durchführen könnten, ein richtiges Wildreservat am Pedernales. Natürlich würden wir unsere Felder den Jägern vermieten und ihnen gesalzene Preise dafür verrechnen, daß sie Tiere abschießen dürfen, die leicht zu ersetzen sind. Elenantilopen, Elche oder Zebras. Aber in den hinteren Feldern, zu denen man nur mit Kameras Zutritt haben würde, könnten wir die Tiere unterbringen, die in Gefahr sind.«
    Sie verbrachten die nächsten zwei Tage im Driskill, zeichneten Pläne und führten Besprechungen mit Rusks Anwälten und Grundstücksmaklern; das Resultat war das Projekt einer Superranch jagdbarer Exoten auf achtzehntausend Hektar Land am Pedernales, aufgeteilt in sieben größere Felder, jedes einzelne ein wilddichtes Gehege mit einer zweieinhalb Meter hohen Einfriedung. Die Allerkampschen und Macnabschen Bauten würden als Gästehäuser weiterbestehen, ein zentral gelegener Verwaltungsbau mußte erst noch errichtet werden.
    »Woher wollen Sie wissen, daß Morrison verkaufen wird?« fragte Roy Bub Ransom Rusk, und dieser antwortete: »Für Geld tut er alles. Und wenn wir abschließen, werde ich darauf bestehen, daß Sie Ihren Anteil des Kaufpreises erhalten.« Roy Bub machte sich daran, die Kosten für die Einfriedung zu errechnen.
    Der zweite Tag ging zu Ende. Rusk und Roy Bub schüttelten sich die Hände. Bevor Ransoms Anwalt sich verabschiedete, sagte er: »Mr. Hooker, Sie bekommen zehn Millionen Dollar für den Ankauf von Tieren.«
    »Zehn Millionen«, stammelte Roy Bub, aber Rusk legte den Arm um seine Schultern und beruhigte ihn: »Das ist keine gewöhnliche Ranch. Das ist eine texanische Ranch!«
    Zwei Abende später erhielt Rusk einen Anruf seines Anwalts: »Mr. Rusk! Haben Sie schon gehört?«
    »Was denn?«
    »Roy Bub Hooker hat Todd Morrison erschossen. Drei Schüsse. Mausetot.«
    Einen Augenblick Stille, und dann Rusks ruhige Stimme: »Veranlassen Sie, daß Fleabait Moomer mich anruft. sofort.«
    Verteidiger Fleabait Moomer beantragte die Verlegung des Hooker-Prozesses von Gillespie County, in dem sich die Allerkamp-Ranch befand, nach Bascomb, einem etwas rauheren Bezirk südlich von Larkin, wo die Geschworenen gegen einen gelegentlichen Mord nichts einzuwenden hatten. Außerdem beauftragte er zwei Privatdetektive, allen Geschäften nachzugehen, in die Todd Morrison - sei es in Michigan, sei es in Texas - je involviert gewesen war.
    Kaum hatte der Staatsanwalt in Bascomb von dieser Entwicklung gehört, ließ er sich einen seiner Assistenten kommen, um ihm eine aufregende Mitteilung zu machen: »Welton, im Prozeß gegen Roy Bub Hooker werde nicht ich die Anklage vertreten, das werden Sie tun. Nein, Sie brauchen mir nicht zu danken. Ich drücke mich, weil ich keine Lust habe, mich mit Fleabait vor der Lokalpresse zu messen. Sie sind noch jung. Sie können es verkraften, wenn Fleabait Sie durch den Wolf dreht.«
    »Wie sollte er wohl? Der Fall ist doch sonnenklar. Hooker hat vor fünf Zeugen geschossen. Drei von ihnen haben gehört, wie er Drohungen wegen der getöteten Säbelantilope ausgestoßen hat.«
    »Welton, Sie haben nicht begriffen, um was es geht. Fleabait denkt gar nicht daran, Roy Bub zu verteidigen. Er wird Morrison schuldig sprechen.«
    »Aber ich.«
    »Welton, es ist völlig irrelevant, was Sie tun oder was der Richter tut. Fleabait wird Todd Morrison so entsetzlicher Verbrechen überführen, daß die Geschworenen Roy Bub Hooker beglückwünschen werden, daß er den Mann von der heiligen Erde Texas’ abberufen hat.«
    »Aber das

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