Thai Juwelen
hartnäckig. Ich bleibe bei Ihnen, um Ihnen zu helfen.«
»Wir fliegen also demnächst nach Phuket. Bis dahin haben wir hier in Bangkok Zeit und ich werde als Fremdenführer für Sie tätig sein.«
»Das ist nett von Ihnen. Jetzt erzählen Sie aber erst einmal, was Sie bisher erlebt und erreicht haben.«
»Nun gut. Nach meiner Ankunft hier in Bangkok war ich bei Ihren Geschäftsfreunden Ho, Tjam und Vingchan im Rubin-Tower eingeladen. Hier lernte ich einen Inder, er heißt Rapun, kennen. Kennen Sie Rapun?«
»Rapun? Ich selbst kenne ihn nicht. Mir ist allerdings so, als hätte Fred diesen Namen früher einmal erwähnt.« »Dieser Rapun gab mir den Tipp, hier in einer Go-go-Bar eins der Tanzmädchen aufzusuchen. Diese sei eine Freundin von Samrak gewesen.«
»Sie haben das Mädchen getroffen?«, fragte Judith interessiert.
»Ja, sie konnte mir sogar etwas weiterhelfen. Ich weiß, aus welcher Gegend Samrak stammt und sie gab mir die Adresse einer Bierbar auf Phuket. Dort sollte Samrak einmal gearbeitet haben.«
»Dann sind Sie also nach Phuket geflogen.«
»Erst einmal wurde ich auf dem Weg in mein Hotel von zwei Männern überfallen. Einer wollte mir ein langes Messer in den Bauch stoßen.«
»Furchtbar. Wenn ich daran denke, bekomme ich eine Gänsehaut. Wie ging es dann weiter?«
»Am nächsten Tag bin ich nach Phuket geflogen.« »Erfolgreich?«
»Ja, ich habe die Bar gefunden.«
»Wusste man in dieser Bar etwas Näheres über Samrak?« »Eines der Barmädchen dort bezeichnete sich als gute Freundin von Samrak. Sie erzählte mir - es klingt recht unwahrscheinlich - sie und Samrak wären noch in der letzten Woche zusammen gewesen. Samrak wohnt mit ihrem Ehemann auf Phuket, ist allerdings zur Zeit im Issaan bei ihrer Familie.
»Das ist wirklich kaum glaubhaft, da man ihre Leiche in Deutschland gefunden hat.«
»Wenn die tote Frau in Deutschland wirklich Samrak ist. Ich habe da meine Zweifel.«
»Kann dieses Barmädchen auf Phuket nicht eine andere Samrak meinen? Ich denke, der Name Samrak ist sicher nicht einmalig, oder?«
»Nein, natürlich nicht. Der Name Samrak ist nicht gerade häufig, aber es gibt doch schon so einige, die so heißen. Trotzdem bin ich recht sicher, dass das Mädchen auf Phuket, sie heißt übrigens Lai, von der richtigen Samrak spricht. Sehr viele Einzelheiten, die sie berichtetet hat, passen auf unsere Samrak.«
»O.k., nehmen wir es einmal an. Wie geht es weiter.« »Lai, das Barmädchen in Phuket, erzählte mir, dass sie in der nächsten Woche zu Samrak in den Issaan fliegen wird. Ich denke, es wäre nicht falsch, mit ihr zu fliegen, um diese Samrak einmal zu treffen.«
»Ja, das wäre sicher gut.«
»Eben. Da Lai aber erst nächste Woche in den Issaan fliegt, bleiben uns ein paar Tage hier in Bangkok und ich werde Ihnen die Stadt und die nähere Umgebung zeigen. Vielleicht möchten Sie ja auch Ihre Geschäftsfreunde im Rubin-Tower besuchen.«
Inzwischen waren sie mit dem Frühstück fertig. Judith gähnte herzhaft.
»Seien Sie mir nicht böse. Ich möchte mich jetzt ein wenig hinlegen. Ich bin seit fast vierundzwanzig Stunden auf den Beinen, ohne Schlaf. Wir sehen uns am Nachmittag oder am Abend, o.k.?«
»Gut, dann bringe ich Sie jetzt ins Hotel.«
»Nicht nötig, es ist ja schräg gegenüber, da finde ich schon hin.«
»Seien Sie vorsichtig, hier herrscht Linksverkehr. Außerdem sind die Thai total verrückte Autofahrer.«
Nachdem Grod bezahlt hatte, es ging selbstverständlich alles auf Spesen, bummelte er langsam die Straßen entlang. Auf der ›Khao-San-Road‹ herrschte bereits reger Betrieb. Die Rucksacktouristen schoben sich durch die Straße und die angrenzenden kleinen Gassen. Laut plärrte unterschiedliche Musik aus etlichen Kofferradios. Grod trank noch ein Bier und ging dann ebenfalls ins Hotel zurück. Er legte sich in voller Kleidung auf sein Bett. Schon nach kurzer Zeit schlief er ein. Grod hasste das frühe Aufstehen.
Gegen 16:00 Uhr meldete sich sein Handy, Judith: »Hallo Grod. Ich bin wieder fit. Zur Zeit sitze ich in dem kleinen Restaurant von heute Morgen. Wollen Sie nicht kommen? Ich bin ganz allein und verstehe diese Sprache nicht. Kommen Sie bitte, ich gebe ein Bier aus.« »Ich bin gleich da!«
Judith saß am gleichen Tisch, an dem sie bereits am Morgen gesessen hatten. Sie trug jetzt Jeans und ein engsitzendes kurzärmliges T-Shirt, welches ihren großen Busen deutlich zur Geltung brachte. Vor ihr stand ein Singha-Bier.
»Hallo Grod«,
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