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Thai Juwelen

Titel: Thai Juwelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mang-gon Jai
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wusste Grod nicht mehr. Es war viel Geld. Dem Taxifahrer, der auf ihn vor der Bank wartete, gab er die Adresse der Bar von Porn.
    »Wenn du schnell fährst, zahle ich das Doppelte«, erklärte er dem Fahrer.
    Die Bar von Porn war noch nicht geöffnet. Ein junges Mädchen werkelte darin.
    »Wo ist Porn«, fragte Grod.
    »Sie ist noch nicht hier. Porn schläft sicher noch«, kicherte sie.
    »Wo wohnt sie?«
    »Das weiß ich nicht«, antwortete die Kleine.
    »Fällt es dir jetzt ein?«, fragte Grod, indem er ihr tausend Baht auf den Tisch legte.
    »O.k., ich bringe dich zu ihr. Ich muss nur erst hier abschließen.« Sie steckte das Geld ein.
    Jetzt konnte Grod schnell Judith in Bangkok anrufen. Sein Handy hatte er ja wieder zurückerhalten.
    »Hallo Grod«, flötete Judith. »Ich habe schon an der Nummer erkannt, dass du es bist, der anruft. Toll, was?« »Judith, triff dich nicht mit den Leuten aus dem RubinTower. Es ist gefährlich. Versprich mir das!«
    »Grod, was ist los? Ich war bereits im Rubin-Tower. Gestern Abend war ich mit Mister Ho essen. Er war sehr nett und zuvorkommend.«
    »Warst du mit Ho allein, war Tjam nicht dabei?« »Nein, Tjam ist zur Zeit in Singapur. Er kauft Edelsteine ein.«
    Tjam war nicht in Singapur. Grod glaubte es zu wissen. Tjam war auf Phuket.
    »Grod, was ist los? Du klingst so sonderbar.«
    »Heute Abend bin ich wieder in Bangkok. Dann erzähle ich dir alles. Geh bitte bis dahin nicht aus dem Hotel. Schließ dich in deiner Suite ein. Mach niemandem auf.« »Grod, was ist los?«
    »Ich erzähle es dir heute Abend.« Dann legte er auf.
    »Komm.« Die Kleine fasste Grod an der Hand. »Ich bringe dich zu Porn.«
    Das Mädchen zog ihn zum Taxistand. Dort erklärte sie einem Fahrer die Adresse.
    Porn wohnte zusammen mit einigen anderen Bargirls in einer kleinen Holzhütte außerhalb des Ortes. Das Mädchen ging hinein, während Grod draußen wartete. Nach wenigen Augenblicken kam sie mit Porn zurück. »Phii Süüa, was ist geschehen?«, Porn merkte sofort, dass etwas nicht stimmte. »Ich wusste gar nicht, dass du wieder auf Phuket bist.«
    »Komm mit, ich erzähle es dir später.«
    Grod zog sie zum Taxi.
    »Wohin fahren wir?«, fragte Porn.
    »Erst zurück zu deiner Bar. Wir müssen deine junge Kollegin wieder zurückbringen. Danach fahren wir zu meinem Hotel.«
    Porn nickte wortlos.
    Sie brachten die Kleine zur Bar zurück und ließen sich dann vom Taxi zum ›Karon-Inn‹ bringen. Hier setzten sie sich in das Restaurant.
    »Was möchtest du?«, fragte Grod.
    »Einen Kaffee.«
    »Zwei Kaffee bitte«, bestellte Grod.
    »Was ist geschehen?«, fragte Porn.
    »Lai ist tot. Sie wurde heute Morgen in meinem Bungalow ermordet.«
    Porn zuckte sichtlich zusammen.
    »Oh, Buddha! Warum?«
    »Ich weiß es nicht. Ich muss Phuket schnell verlassen. Du musst mir bei einigen Dingen helfen.«
    »Was soll ich tun?«
    »Du musst die Adresse ihrer Familie herausbekommen. Ich denke, an ihrer Bar kann man dir weiterhelfen. Ihre Leute müssen benachrichtigt werden.«
    »O.k., das mache ich.«
    »Soweit ich weiß, war Lai Ernährer ihrer Familie. Sie hat zwei kleine Kinder. Ihre Familie wird Geld brauchen. Ich werde dir Geld für ihre Kinder geben. Du musst auch dafür sorgen, dass ihre Sachen, Kleider und so weiter in ihr Dorf gelangen. Kannst du das für mich machen?« »Keine Sorge, Phii Süüa, ich schaffe das alles. Vertraue mir.«
    »Natürlich brauchst auch du Geld. Du wirst wohl selbst in ihr Dorf fahren müssen. Du hast Verdienstausfall und Kosten. Selbstverständlich werde ich dir ebenfalls Geld geben.«
    »Danke, du gehörst zu den wenigen guten Männern«, sagte Porn.
    Seltsam, dachte Grod. Fast genau den gleichen Satz hatte Lai heute Morgen noch zu ihm gesagt - jetzt war sie tot. »Phii Süüa«, Porn streichelte seine Hand. »Lass uns anfangen, Koffer packen.«
    Nur widerstrebend ging Grod mit Porn zu seinem Bungalow. Im Geiste sah er noch Lai mit durchtrennter Kehle auf dem Bett liegen. Er musste sich überwinden und öffnete die Tür zu seinem Bungalow.
    Alles sah aus wie früher. Die Räume waren gereinigt worden. Keine Spur von Blut war zu erkennen. Grod war erleichtert.
    Ein süßlicher Geruch von brennenden Räucherstäbchen lag in der Luft. Auf einem Nachtschrank stand jetzt eine kleine Buddha-Statue, umgeben von einigen geschlossenen Lotusblüten. Davor glimmten neun Räucherstäbchen. Porn kniete sich mit zusammengelegten Händen vor die kleine Statue und betete. Sie verneigte sich drei

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