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Thai Juwelen

Titel: Thai Juwelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mang-gon Jai
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Phuket war. Er war es wohl, der Lai umbringen ließ, oder es gar selbst getan hat, weil sie zuviel wusste.«
    »Ich mochte Tjam nie besonders, Ho halte ich allerdings für einen Ehrenmann«, antwortete Judith nachdenklich. »Täusch dich nicht, er trägt eine gute Maske.«
    »Das alles hast du von Lai erfahren?«, fragte Judith. »Ja, kurz vor ihrem Tode erzählte sie es mir.«
    Judith war aufgestanden und ging unruhig im Zimmer umher. Tränen liefen ihr aus den Augen. Auch Grod war aufgestanden.
    Dann blieb Judith vor ihm stehen und sah ihm in die Augen.
    »Grod!«, sie legte ihren Kopf an seine Schulter. Dann begann sie hemmungslos zu schluchzen.
    »Grod, ich bin ja so dumm gewesen. Ja, so ist es gewesen. Ich glaube die ganze Geschichte. So ist alles gewesen.«
    Grod streichelte ihr sanft über das Haar.
    »Lass mich bitte ein wenig allein«, sagte sie plötzlich und schob ihn weg. Ich muss mir über so vieles klar werden. »Sei mir bitte nicht böse. Ich muss etwas allein sein. Ich melde mich bei dir, o.k.?«
    »Gut, ich bin im Hotel. Ruf mich über das Handy an, wenn du mich brauchst.«
    »Danke Grod, du bist ein guter Mann.« Das dritte Mal an diesem Tag hörte Grod jetzt dieses Kompliment.
    Grod saß im neunzehnten Stockwerk des Hotels unter einem Baum am Fenster. Der Raum war so hoch, dass ein Baum darin stehen konnte. Er schaute auf das inzwischen nächtliche Bangkok unter sich. Vor sich hatte er ein ›Pitcher‹, einen Literkrug Karlsberg Bier und ein Glas stehen. Langsam wurde er wieder Herr seiner Gefühle. Lai war tot. Grod hatte sie gemocht.
    Das Handy meldete sich.
    »Wo bist du?« Es war Judith.
    »Ich sitze im Foyer, im neunzehnten Stock.«
    »Warte bitte, ich komme zu dir.«
    Nach nur wenigen Minuten erschien Judith. Sie sah ernst aus, war aber nicht mehr verzweifelt. Sie lächelte ein wenig, als sie Grod sah.
    »Ich möchte auch einen Liter Bier. Ich möchte mich betrinken.«
    Grod bestellte.
    »Wie geht es dir?«, fragte Grod.
    »Danke, besser. Es ist gut, dass ich jetzt alles weiß, aber es schmerzt doch etwas.« Sie versuchte zu lächeln. »Ich verstehe dich.« Grod wusste nicht recht, was er sagen sollte.
    »Wie geht es jetzt weiter?«, fragte Judith.
    »Wir stehen wieder am Anfang. Ich habe keine Adresse von Samrak. Das einzige, was ich weiß ist, dass sie zur Zeit im Issaan ist. Sie lebt in der Nähe der kleinen Stadt ›Nong-Haan‹ in der Provinz ›Udon-Thani‹, im Issaan. Das hilft uns nicht viel weiter.«
    »Wir fahren in den Issaan und finden Samrak. Ich will mit ihr sprechen.« Judith war plötzlich voller Tatendrang. »Kennst du die Gegend dort?«
    »Ich war lange im Issaan, die Stadt Nong-Haan kenne ich jedoch nicht.«
    »Wir werden Samrak finden. Du hilfst mir doch, nicht wahr?«
    »Ja, natürlich helfe ich dir.«
    »Grod, wir müssen etwas für die Familie von dieser Lai tun. Ich denke, dass wir den Leuten zumindest etwas Geld anbieten sollten. Natürlich kann man kein Menschenleben bezahlen, aber ich hätte ein besseres Gefühl.« »Ich habe es bereits veranlasst. Ein anderes Barmädchen, sie heißt Porn, fährt zu Lais Familie, gibt Lais Kleidung und andere Sachen ab und händigt den Leuten für die Kinder, die jetzt Waisen sind, etwas Geld aus. Ich habe Porn das Geld dafür bereits gegeben.«
    »Danke, dass du daran gedacht hast. Ich werde dir den Betrag umgehend auf dein Konto schicken.«
    »Wann fahren wir in den Issaan?«, wollte Grod wissen. »So bald wie möglich. Morgen?«, antwortete Judith. »Gut, ich besorge die Tickets gleich morgen Früh. Lass uns für heute Schluss machen. Morgen können wir alles Weitere besprechen.«
    Grod ging zur Rezeption und ließ sich ein Zimmer geben. Er brachte Judith zu ihrer Suite und ging dann in seine Räume.
    Grod schlief sehr schnell ein.

14
    Von seinem Zimmer aus rief Grod bei Thai Airways an. Zwei Plätze nach Udon-Thani waren frei. Um 11:00 Uhr ging die Maschine.
    Per Zimmertelefon weckte er Judith.
    »Wir fliegen um 11:00 Uhr. Es wird also Zeit. Pack deine Sachen. Ich erwarte dich zum Frühstück im Restaurant im neunzehnten Stock.«
    »Ich bin gleich da!«
    Grod musste nicht lange warten. Judith kam sehr schnell. »Meine Koffer sind schon gepackt. Wir können also jederzeit los.«
    »Gut, etwas Zeit haben wir ja noch.«
    »Wo ist das eigentlich, dieses ›Udon-Thani‹?«, fragte Judith.
    »Im Nordosten Thailands. ›Udon-Thani‹, oft lediglich ›Udon‹ genannt, ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Sie ist Handels-

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