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Thai Juwelen

Titel: Thai Juwelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mang-gon Jai
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die Reisfelder zurück zum Dorf. Dann wandte er sich nach links und stand bald wieder am Fluss.
    Die Frau, die ihnen den Weg zum Haus von Samrak gezeigt hatte, war noch dort. Sie stand wieder im Wasser, um Schnecken zu fangen.
    »Habt ihr sie gefunden?«, rief sie Grod zu.
    »Ja, danke! Nachdem du uns das Haus gezeigt hast, war es ja nicht mehr schwer.«
    Die Frau watete wieder ans Ufer. Sie trug einen Sarong, einen Wickelrock, der vollständig durchnässt war. In ihrem Korb befanden sich jetzt wesentlich mehr Schnecken und Krebse.
    »Ist das dein Abendessen?«, fragte Grod, indem er auf den Korb deutete.
    »Ja, es ist für mich und für meine Kinder. Hast du Hunger, soll ich dir auch ein paar Schnecken braten?« Eigentlich mehr aus Langeweile, weil er nicht wusste, was er eine Stunde lang anfangen sollte, nickte er. »Komm«, sagte die Frau und ging voran. »Gehen wir zu meinem Haus.«
    Sie gingen erneut ein Stück die Straße zurück und bogen wieder nach rechts ab. Es war die Richtung, aus der Grod gekommen war, die Richtung zum Hause von Samrak. Vor einer kleinen Holzhütte blieb sie stehen.
    »Setz dich«, sagte sie und deutete auf einen großen, flachen Tisch, der vor der Hütte stand und verscheuchte einige Hühner, die auf dem Tisch gehockt hatten. »Ich würde dir gern etwas zu trinken anbieten. Leider habe ich aber nur Wasser. Ich weiß, ihr Falang werdet krank, wenn ihr es trinkt. Ich kann jedoch meine Tochter schicken, damit sie für dich Bier holt. Du musst ihr dann aber Geld geben. Ich habe leider kein Geld, wir sind hier sehr arm.«
    Grod nickte.
    »Jing!« Sie rief nach ihrer Tochter.
    Aus dem Innern der Hütte kam ein etwa dreizehn Jahre altes Mädchen.
    »Ja, Mutter?«
    »Dieser Mann wird dir Geld geben. Hole bitte Bier für ihn.«
    Grod gab dem Kind fünfhundert Baht.
    »Wie viel Bier soll ich holen?«, fragte das Kind. »Wie viel kannst du denn tragen?«
    »Vier Flaschen«, antwortete sie, ohne zu überlegen. »Dann hol drei Flaschen Bier und eine Flasche Cola. Du magst doch Cola, oder?«
    »Ja«, die Kleine strahlte.
    »Was trinkt denn deine Mutter?«, fragte Grod.
    »Sie würde bestimmt ein Bier trinken, wenn sie darf«, erklärte Jing.
    »Gut, dann hol drei Flaschen Bier und eine Flasche Cola.«
    Die Kleine verschwand.
    »Lebst du allein hier?«, wandte sich Grod an die Frau. »Ja, ich und meine beiden Töchter sind hier ganz allein. Es ist schwer, so ganz allein zu sein.«
    Die junge Frau hatte sich zu Grod auf den Tisch gehockt, neben sich eine große Schüssel mit den Schnecken. Mit dem Stiel eines Löffels begann sie, die Flussschnecken zu öffnen und das Muskelfleisch herauszupulen. Das Fleisch kam in die Schüssel. Die leeren Schalen warf sie auf den Boden. Auf die Schalen stürzten sich die Hühner, um die letzten Reste aus den Schalen herauszupicken.
    »Wie heißt du?«, fragte Grod.
    »Jindi 1 «, antworte die Frau.
    1 ›Jindi‹ zu deutsch ›sich freuen‹.

    »Jindi ist ein schöner Name.«
    Die Frau lächelte.
    Grod betrachtete die Hütte, in der Jindi lebte. Die Hütte sah recht ärmlich aus. Viele Stellen waren kaputt oder nur notdürftig ausgebessert. Über einige Teile des Dachs war Folie gezogen worden. Wahrscheinlich regnete es durch.
    Jindi hatte den prüfenden Blick von Grod beobachtet. »Ich habe kein Geld, um alles fertig machen zu lassen. Ich lebe mit meinen beiden Kindern allein hier. Wir haben keinen Mann, der solche Arbeiten erledigt«, sagte sie erklärend.
    »Woher hast du die Hütte?«
    »Mein Vater hat sie gebaut, vor vielen Jahren. Jetzt ist er schon lange tot.«
    Grod nickte.
    »Magst du Schnecken?«
    »Ja, in meiner Heimat isst man auch Schnecken, mit Kräuterbutter.«
    »Wir haben keine Butter, Geht’s auch so?«
    »Klar, ich mag Schnecken.«
    Jindis Tochter kam mit dem Bier und der Cola. Sie stellte alles auf den Tisch neben Grod und gab ihm das Wechselgeld zurück. Grod schenkte ihr zwanzig Baht (etwa € 0,50).
    Das Kind bedankte sich mit einem tiefen Wai.
    »Danke«, sagte auch Jindi und zu ihrer Tochter gewandt, »Hol Gläser!«
    Jing, Jindis Tochter, verschwand in der Hütte und brachte drei Trinkgefäße. Ein Wasserglas mit abgesprungenen Kanten, einen verbeulten Metallbecher und ein Weinglas mit ebenfalls abgesprungenem Rand.
    »Bessere Gläser haben wir leider nicht«, erklärte Jindi, »Du bist sicher Besseres gewöhnt.«
    »Ist schon gut so«, antwortete Grod, während er eine der großen Bierflaschen öffnete und zwei Gläser einschenkte. Jing

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