Thanatos
sie jetzt noch so sanft berührte, wenn auch nur ein Finger sie streifte, würde sie kommen.
Sie machte eine Faust und glitt mit dem Daumen über den samtweichen Kopf seines Glieds. Als er stöhnte, intensivierte sich ihre Erregung noch weiter, bis sie sicher war, dass sie nicht einmal eine Berührung brauchte … nur das Flüstern seines Atems auf ihrer Haut würde schon ausreichen.
»Bett«, sagte er. »Sofort.«
Regans Brustkorb fühlte sich eng an, so eng, dass jeder Herzschlag wehtat. Albern, vielleicht, da sie schließlich gewusst hatte, was er wollte, als er sie ins Schlafzimmer getragen hatte, aber mit der plötzlichen, unleugbaren Realität konfrontiert, erstarrte sie, als wäre sie im klebrigen Sumpf ihrer Schuld eingesunken. Sie hatte Thanatos so viel Schmerz zugefügt, und das alles hatte auf dieser Matratze seinen Anfang genommen.
»Ich … kann nicht«, stieß sie heiser hervor. Überwältigt von Scham, stürzte sie ins Bad und schlug die Tür hinter sich zu.
»Frau.« Seine Schritte dröhnten. »Was tust du denn?«
Sie verschloss die Tür. »Ich will allein sein.«
»Wirklich zu schade. Ich bin nämlich noch nicht mit dir fertig.«
Die Wände schienen von allen Seiten auf sie zuzukommen. Wie hatte sie nur je denken können, das Bad sei riesig? Es kam ihr plötzlich so eng vor wie ein Sarg.
Ein heftiges Klopfen an der Tür ließ sie zusammenfahren. »Ich sagte, ich bin mit dir noch nicht fertig.«
Ihr Blick zuckte durch den ganzen Raum, aber was hoffte sie eigentlich zu finden? Eine verborgene Falltür? Als sich kein Geheimgang öffnete, gab sie die Suche auf und ließ sich einfach auf den kalten Boden sinken.
»Mach die Tür auf, Regan.« Thans Stimme war leise und ruhig, was sie umso erschreckender machte. Es war die Ruhe vor dem Sturm.
Einem Sturm, den sie verdient hatte.
»Öffne die gottverdammte Tür«, sagte er langsam, »sonst brech ich sie auf.«
Sie legte die Arme um die Knie und wappnete sich für den Hurrikan Thanatos.
»Regan!« Thans Stimme knallte wie eine Peitsche. »Letzte Chance.«
Sie schloss die Augen und begann die Sekunden zwischen Blitz und Donner zu zählen. Bei sechs brach die Tür auf. Mit Schritten wie Donnerschlägen kam er auf sie zu.
»Nicht«, sagte sie mit einer Stimme, die sehr viel zittriger war, als ihr lieb war. »Fass mich nicht an.«
Er holte scharf Luft. »Ist es das Baby?«
»Nein«, flüsterte sie.
»Was zur Hölle ist dann mit dir los?«
Sie öffnete die Augen, konnte ihn aber nicht ansehen. Stattdessen starrte sie auf ihre Füße.
»Regan?« Sein Ton war jetzt sanfter, von Sorge gemildert. Hatte ihn Angst um das Baby aus seiner Wut herausgeholt? »Antworte mir. Was ist los?«
»Ich …« Sie schöpfte Atem, als ob die Luft ihr dabei helfen könnte, ihre Erwachsenenstimme wiederzufinden. »Es tut mir leid.«
»Was?«
»Was letztes Mal passiert ist. Es tut mir leid. Es tut mir so leid. Ich hab versucht, es dir zu sagen, aber du glaubst mir ja nicht. Ich weiß nicht, was ich sonst noch tun soll. Ich weiß, du willst, dass ich für das bezahle, was ich dir angetan habe, und ich werde alles tun, was du willst, das schwöre ich dir, aber ich werde keinen Sex mit dir haben. Ich will dir nicht noch einmal wehtun.«
»Du … mir wehtun?«
»Was, wenn … wenn wir im Bett sind, was ist, wenn dir plötzlich wieder einfällt …« Ihr Magen rebellierte, und sie musste die Säure in ihrem Mund erst herunterschlucken. »Wie hilflos du durch die Drogen warst … und dich nicht bewegen konntest, während ich …« Ein Schluchzen drang aus ihrem Mund, und sie begann so schlimm zu zittern, dass ihre Zähne aufeinanderschlugen.
»Regan?« Er fiel vor ihr auf die Knie, aber sie konnte ihn immer noch nicht ansehen. »Regan, hör mir gut zu. Du hast ebenfalls unter Drogen gestanden.«
Tränen brannten in ihren Augen. »Aber danach war alles so klar. Ich erinnere mich nicht sehr gut an … den Sex … außer in meinen Träumen. Aber ich erinnere mich, dass mir hinterher alles so kristallklar vorkam, und es erscheint mir unfassbar, dass ich nicht gemerkt habe, was passiert ist –« Er legte ihr eine warme Fingerspitze auf die Lippen, um sie zum Schweigen zu bringen.
»Das war die Droge. Die führt dazu, dass dir alles unscharf erscheint, was du tust, hörst oder siehst, bis du zum Höhepunkt kommst. Dann ist es, als ob ein Schalter umgelegt wird, und alles ist auf einmal wieder normal. Du siehst das, was passiert ist, so wie es wirklich war.«
»Aber
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