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THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
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Zufall gewesen, und er hatte ihn auch nicht kontrollieren können, aber im Grunde hatte er doch gewirkt, oder? Der Gremlin hatte ihn nicht getötet. Soweit er wusste, hatte er sogar höchstwahrscheinlich dieses Monster vernichtet. »Na ja, alles in allem war ich erfolgreich«, sagte er vorsichtig. »Vielleicht habe ich ja doch ein wenig magisches Potenzial.«
    »Jeder hätte das mit dieser Lanze in Händen«, entgegnete Ametista trocken. »Sogar Pelcus. Ich an deiner Stelle würde mir das sofort wieder aus dem Kopf schlagen, solche Gedanken sind gefährlich. «
    Thix trank auch noch den letzten Schluck Tee und merkte verwundert, dass er nun aufstehen konnte, selbst wenn seine Beine immer noch schmerzten. Er machte ein paar unsichere Schritte und versuchte sich von der Vorstellung zu lösen, dass seine Knochen in unendlich viele kleine Stückchen zerschmettert waren und gerade mühsam wieder zusammenwuchsen. »Ich weiß nicht, warum ich ausgerechnet von dir Ratschläge annehmen sollte«, sagte er, ohne Ametista anzuschauen, die immer noch auf dem Felsblock saß. »Soweit ich weiß, kämpft hier immer noch jeder gegen jeden. Wo sind denn die anderen?«

    »Zum Beispiel hinter dir«, entgegnete sie ungerührt.
    Thix drehte sich um und fuhr erschrocken zusammen: Shaka Alek stand mit unergründlicher Miene aufrecht hinter ihm, den blauen Umhang um die Schultern, die Scheide mit dem Krummsäbel an seiner Seite und den Eibenholzstab fest in der Hand. Ein dünner Sonnenstrahl, der sich durch das dichte Blätterdach gekämpft hatte, ließ seine schwarzen Haare wieder violett aufleuchten, und seine schmalen purpurroten Augen starrten Thix so durchdringend an, als könne er tatsächlich durch ihn hindurchsehen.
    Instinktiv wich der Elbe einen Schritt zurück. »Ich habe dich gar nicht kommen hören«, stammelte er.
    »Ich weiß.« Shaka nickte Ametista kurz zu, und sie antwortete ihm mit einem Lächeln, das alles und nichts bedeuten konnte. » Wir haben alle deine Heldentat gesehen. Wenn ich mir so das Ergebnis betrachte, erlaube ich mir den Hinweis, dass dir bei dem Zauberspruch mindestens drei Fehler unterlaufen sind. Du hattest sehr viel Glück, dass die Magie dich nicht vernichtet hat, und sag mir nicht, ich hätte dich nicht gewarnt. Erinnere dich an unsere kleine nächtliche Unterredung.«
    Thix schnaubte empört auf. »Weiß darüber auch schon jeder hier Bescheid?«
    Sein Zorn ließ Shaka kalt. »Der Magus wusste es bereits gestern Nacht, und als er mich darauf angesprochen hatte, sah ich keinen Grund, warum ich es ihm nicht bestätigen sollte. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich die Wahrheit gesagt: dass du darum gebeten hast, mein Schüler werden zu dürfen, und dass ich dir geantwortet habe, ich als Verstoßener würde grundsätzlich keine Schüler annehmen. Das war alles. Ich glaube kaum, dass dein Ruf als Verbrecher darunter gelitten hat.«
    »Pass auf, was du sagst«, knurrte Thix. Er spürte Ametistas Blick auf sich und hatte das dumpfe Gefühl, dass sich die beiden über ihn lustig machten, und das konnte er sich nicht gefallen lassen. Aber wieder blieb Shaka völlig ungerührt, und Thix begriff, dass
es ziemlich zwecklos war, einen Streit vom Zaun zu brechen, wenn der andere nicht mitspielte. »Also, sind wir drei hier jetzt wirklich allein?«, fragte er und schluckte seinen Ärger mühsam hinunter. » Vertraut der Magus uns noch, nach allem, was passiert ist? Ich hätte ihn nicht für so naiv gehalten.«
    »Er ist ganz bestimmt nicht naiv«, widersprach ihm Ametista, und als Thix sich nach ihr umdrehte, konnte er gerade noch sehen, wie sie aufstand und sich neben Shaka stellte. »Der Magus meinte, dass wir endlich in der Nähe von Adamantina sein müssten. Ardrachan hat uns gesagt, er kenne diesen Teil des Feenreiches, aber habe noch niemals davon gehört, dass es hier irgendwelche Festungen gäbe. Doch der Magus war nicht davon abzubringen und hat sich mit den anderen auf die Suche nach der magischen Festung und nach Dan Ree, ihrem unsterblichen Wächter, gemacht.«
    »Seinen weisen Drachen nicht zu vergessen«, fügte Thix böse hinzu. »Warum sucht er nicht gleich den Sitz der Götter? Die Insel Adhon-dil muss doch auch irgendwo da draußen liegen.« Er steckte die Hände in die Taschen seines Wamses. Die Unterredung eben hatte ihn einigermaßen beunruhigt, außerdem war er recht sicher, dass er sich mit dem Diebstahl der Lanze ziemlich blamiert hatte. Jetzt wollte er nicht noch wilde Spekulationen

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