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THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
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erfüllt.
    Dhannam war so überwältigt, dass er kaum mitbekam, wie der Herrscher der Zwerge, Gurthrud Hunn, der Große Bergwerker, seinen Gruß erwiderte. Oder dass der hochgewachsene, ganz in Rot gekleidete Faun, der Alfargus etwas zugemurmelt hatte, als dieser an ihm vorübergegangen war, der Gildenführer Viyyan Lise war. In einer Ecke stand Zardos Kuray, der erste General des Goblinreiches, der nicht besonders glücklich über die Ankunft des Elbenkönigs wirkte. Nun trat ein bronzehäutiges Wesen auf Gavrilus zu: knapp ein Meter fünfzig groß, spitze Ohren, stechende grüne Augen und wallende schwarze Haare. Die Frau war in einen weiten himmelblauen Reiseumhang gehüllt. Gavrilus schenkte ihr ein knappes Lächeln, während sie die Handflächen aneinanderlegte und den Kopf neigte, um ihn zu begrüßen.
    » Asith narak andun thíva «, murmelte Gavrilus, »das Glück sei an deiner Seite, Gethra.«
    Die Feenkönigin lächelte. Sie war jung, eigentlich zu jung, um Königin zu sein. »Glück auch dir, Gavrilus Sulpicius, auf all deinen Wegen«, erwiderte sie. » Kài sith alkari thín . Allerdings bin ich Gibrissa«, setzte sie leise hinzu und lächelte noch strahlender.
    Alfargus unterdrückte ein Lachen. Das Gesetz der Feen verlangte, dass die Herrscher, egal ob männlich oder weiblich, immer eineiige Zwillinge sein mussten. Gethra und Gibrissa, die beiden neuen Feenköniginnen, hatten den Thron erst vor Kurzem bestiegen, und Gavrilus, der für beide große Sympathie hegte, hatte immer noch Schwierigkeiten, sie auseinanderzuhalten.
    Jetzt schubste Alfargus seinen Bruder, der Gibrissa neugierig anstarrte, unsanft in die Seite. Ghadril Thaun, der Präsident der Gnomenrepublik, wollte sie begrüßen. Selbst für einen Gnom
war er ausgesprochen klein, er reichte General Asduvarlun gerade bis zur Hüfte. Wie alle Gnome hatte er durchscheinende helle Haut und große spitze Ohren. Gavrilus wechselte währenddessen einige Worte mit Shybill Drass, dem Großen Wächter der Dämonen, der in seinem langen schwarzen Samtgewand einen unheimlichen Anblick bot. Auf den ersten Blick schien niemand besonders verwundert oder gar verärgert über die große Elbendelegation zu sein, aber Dhannam ließ sich davon nicht täuschen.
    »Ich sehe Zarak Fudrigus gar nicht«, flüsterte er Alfargus zu, der gerade den recht grimmig dreinschauenden Zardos Kuray begrüßt hatte. Alfargus schüttelte den Kopf, ein seltsamer Glanz lag in seinen dunklen Augen. »Stimmt, ich auch nicht, das ist kein gutes Zeichen.«
    Prompt ertönte hinter ihnen die Stimme des Menschenkönigs schneidend scharf über die Lichtung. So klang ein Mann, der es gewohnt war, Befehle zu erteilen, die unverzüglich befolgt wurden, Widerspruch duldete er nicht. Schlagartig wurde es still.
    »Gavrilus Sulpicius! Wie ich sehe, hast du dieses Mal deine ganze Familie als Unterstützung mitgebracht. Da frage ich mich, wann uns wohl eine bewaffnete Truppe gegenübersteht, wenn wir gegen dich stimmen.«
    Zarak Fudrigus saß im Sattel eines edlen Rappen, den er am Eingang des Saales zum Stehen gebracht hatte. Der König der Menschen bot eine imposante Erscheinung, hochgewachsen, athletisch, mit glänzenden schwarzen Haaren und kalten stahlblauen Augen. Er lächelte. Er trug schlicht geschnittene Reitkleidung aus leuchtend purpurrotem Stoff und auf dem Kopf die prunkvolle Königskrone, die mit einem blutrot schillernden Rubin geschmückt war. Die Reitpeitsche provozierend in der Hand, starrte er zu Gavrilus hinüber.
    Der Elbe erwiderte seinen Blick, dabei war sein Gesichtsausdruck etwas frostiger, als er beabsichtigt hatte. » Asith narak andun thíva «, sagte er bedächtig. »Willkommen, Zarak Fudrigus. Ich hoffe, du hattest eine angenehme Reise.«

    »Eigentlich schon.« Elegant schwang sich Zarak aus dem Sattel und griff nach den Zügeln. »Wenn man die Ereignisse der letzten Zeit bedenkt, kann ich mich direkt glücklich schätzen, dass mich unterwegs keine blutrünstige Bestie überfallen hat, oder?« Er ging einen Schritt auf Gavrilus zu und starrte ihm in die Augen. »Machen wir also unsere Aufwartung. Ich mag mich ja irren, aber allmählich kommt man sich hier vor wie am Hof des Elbenkönigs.«
    Gavrilus’ Lippen wurden schmal. »Die Aufwartung muss man hier bloß vor dem Sprecher dieses Rates machen«, gab er eisig zurück. »Wir freuen uns, dass du da bist, Zarak Fudrigus, und haben dich schon erwartet.«
    Mit einem süffisanten Lächeln ließ Zarak die Peitsche gegen

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