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THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
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mehrere Gremlins lauern. Doch der Wald barg noch weitere Gefahren, Ungeheuer, Trolle und andere furchterregende Geschöpfe hausten dort. Die Feen verehrten die Göttin Sirna und der Wald war ihnen heilig. Nie wäre es ihnen in den Sinn gekommen, einer der dort lebenden Kreaturen Schaden zuzufügen.
    Jetzt, wo er wieder bei Verstand war, schien Ardrachan glücklich darüber, wieder in den heimischen Wäldern zu sein. Er sang sogar ein kleines Lied in einer rauen Sprache, die die anderen noch nie gehört hatten. Das musste die Feensprache sein. Morosilvo machte es nervös, und auch Thix hätte es vorgezogen, wenn Ardrachan geschwiegen hätte, da sie jedes Geräusch verraten konnte. Doch der Magus ließ ihn weitersingen. Obwohl der Feenkrieger von seinem Wahnsinn geheilt war und Fèlrucs Schuppenamulett trug, ließen ihn die anderen lieber in Ruhe.
    Noch immer war Ardrachan bis zu den Zähnen bewaffnet. Er hatte als Einziger seine alten Waffen nicht gegen die von einem Gott geschmiedeten eintauschen wollen, trug sie jetzt jedoch alle bei sich, wobei die göttlichen Kurzschwerter nicht zu sehen waren. Wahrscheinlich verbarg er sie unter seinem Wams.

    »Er ist im normalen Zustand bestimmt nicht weniger gefährlich«, sagte eine weibliche Stimme hinter Morosilvo.
    Er wandte sich um und sah in Ametistas violette Augen. Unwillkürlich senkte er den Blick. »Ich dachte, du sprichst nicht mehr mit mir«, sagte er.
    »Dazu habe ich keinen Grund«, erwiderte sie. »Ich habe nur versprochen, dich zu töten, und ich werde mein Versprechen halten, nicht mehr und nicht weniger. Wir nähern uns dem Faunenreich! « Ametista wechselte abrupt das Thema.
    »Wenn du meinst.« Morosilvo strich abwesend über den Knauf seines göttlichen Schwertes und fühlte sich dabei seltsam sicher. »Du kennst den Weg?«
    Ametista verfolgte seine Handbewegung mit den Augen, sagte aber nichts weiter dazu. »Einigermaßen«, meinte sie. » Wir sind in der Nähe von Gahnnjar, wie es heißt, ist das die älteste Stadt der Feen. Dort gibt es einen großen Markt, wo wir vielleicht etwas Neues erfahren können, obwohl ich nicht glaube, dass uns der Magus dort rasten lässt.«
    »Wohl kaum«, sagte Morosilvo und seufzte. »Schade, hier soll es nämlich wundervolles Bier geben, habe ich gehört. Aber es wäre wohl keine gute Idee, durch die Wirtshäuser zu ziehen, wir würden zu sehr auffallen. Unser Ruf dürfte sogar bis Gahnnjar gedrungen sein, und ich fürchte, auch Pelcus’ Raubzüge sind über die Grenzen des Zwergenreichs hinaus bekannt.«
    Ametista bedachte ihn mit einem finsteren Blick. Die Wut, die sie seit der Nacht in der Festung auf ihn hatte, war noch immer nicht verraucht, sie konnte sie nur gut überspielen. Morosilvo fragte sich, ob er nicht besser weiterhin ein bisschen Abstand zu der Faunin halten sollte.
    »Sag mal, Ardrachan«, rief er, da ihm sonst nichts Vernünftiges einfiel, »bist du nicht in diesen Wäldern zu Hause?«
    Der Feenkrieger drehte sich ungläubig zu ihm um, als ob er es gar nicht fassen konnte, dass er auch einmal angesprochen wurde. »Nicht direkt«, antwortete er schließlich vorsichtig. »Vor unserer
Mission habe ich Djarkin viele Jahre nicht verlassen. Ich bin weit älter, als man vermuten könnte. Aber die Stadt ist nicht weit von hier.« Er wies mit der Hand vage nach Osten. »Ich nehme an, alle Feen sind mittlerweile zu den Waffen gerufen.«
    »Wahrscheinlich«, stimmte ihm Morosilvo zu. Das Gespräch in all seiner Banalität kam ihm immer unwirklicher vor. Einen Moment lang kam ihm der Gedanke, Ardrachan zu fragen, wo er seine neuen Waffen verborgen hatte. Doch da fiel ihm auf, wie der Magus ganz vorne an der Spitze des Zuges plötzlich stehen blieb, sich umsah und lauschte. Dann gab der Druide den Befehl anzuhalten. Morosilvo schaute sich alarmiert um.
    »Ich höre Geräusche«, verkündete der Magus. »Etwas kommt uns entgegen, aber es sind keine Gremlins und auch keine Trolle, dazu marschieren sie zu geordnet, und sie tun nichts dazu, um sich zu verbergen. Es müssen Angehörige der acht Völker sein. Wir werden hier auf sie warten.«
    Morosilvo war ganz und gar nicht begeistert. Soweit er wusste, war ihre Mission geheim, und das sollte sich besser nicht ändern. Er blieb lieber in Deckung, kein Wunder bei dem Ruf, der ihm vorauseilte. Shaka Alek und Ardrachan schienen als Einzige völlig gelassen. Das Geräusch kam immer näher. Auch Morosilvo hörte es jetzt genauer, es war Hufgetrappel. Wer auch immer ihren

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