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THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
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Weg kreuzte, es waren viele zu Fuß und zu Pferde. Schließlich tauchten zwei Reiter aus dem Wald auf und ließen ihre zierlichen Schimmel genau vor dem Magus anhalten. Sie ritten ohne Sattel und an ihrem Körperbau war unschwer zu erkennen, dass es Feen waren, deren Gesichter sich unter den Kapuzen ihrer blauen Umhänge verbargen. Hinter den beiden folgte ein schwer bewaffnetes Regiment der Feeninfanterie in grünen Gewändern; die Haut der spitzohrigen Soldaten leuchtete bronzefarben. Der Magus schlug mit seiner verzierten Lanze auf den Boden, um sie willkommen zu heißen.
    »In diesen Wäldern kommt es nicht nur zu überraschenden, sondern auch zu höchst erfreulichen Begegnungen«, sagte er und
verbeugte sich in Richtung der beiden Reiter. »Was führt Euch in diesen Zeiten durch diesen Wald?«
    Der erste Reiter drängte heran. »Die Not!«, antwortete eine Frauenstimme. Gleich darauf schlug die Fee die Kapuze nach hinten, und ihre wachen grünen Augen glitten über die Gefährten, die hinter dem Magus stehen geblieben waren, bis sie auf Ardrachan ruhten. Als ihre Begleiterin ebenfalls ihr feines, gleichwohl markantes Gesicht enthüllt hatte, sah man, dass sie einander vollkommen glichen.
    »Die Feenköniginnen«, murmelte Thix überrascht. Morosilvo beobachtete indessen Ardrachan. Beim Anblick seiner Königinnen hätte der Feenkrieger eigentlich niederknien müssen, doch das tat er nicht. Hoffentlich waren die Regentinnen nicht verärgert, denn das Regiment, das sie begleitete, machte einen schlagkräftigen Eindruck, und man sah und hörte immer weitere Soldaten eintreffen. Der Infanterie folgten nun berittene Truppen.
    »Wir haben zahlreiche Depeschen von der Heiligen Erde erhalten«, erklärte die Königin, die weiter vom Magus entfernt war. Ob es sich um Gethra oder um Gibrissa handelte, wusste man nicht. »Es heißt, unsere Vorposten im Norden leisten trotz heftiger Attacken immer noch Widerstand, und wir müssen nun alles tun, damit die Feinde nicht die Mitte unseres Kontinents überrennen. Die Reiche der Gnome und der Faune werden heftig bedrängt. Hier im Süden ist die Lage noch ruhig. Aufgrund von Hilferufen von Viyyan Lise und Ghadril Thaun, die uns um Unterstützung gebeten haben, entschieden wir uns dafür, einen Teil unserer Truppen abzustellen, um bei der Verteidigung der Großen Mauer der Ebene zu helfen. Dorthin sind wir jetzt unterwegs. Gurthrud Hunn ist als Befehlshaber bei den Truppen im Süden geblieben, die bei den Felsenbergen des Zwergenreichs stationiert sind. Ihr hattet recht, Magus: Nur gemeinsam sind wir stark. Die alten Konflikte sind Vergangenheit, und wenn dieser Krieg zu Ende sein wird, werden die acht Völker einen stabilen Frieden haben.«

    »Ich bin erfreut, das zu hören, Gethra«, antwortete der Magus lächelnd, und Morosilvo fragte sich, wie er die Zwillingsschwestern auseinanderhalten konnte. »Über wie viele Soldaten verfügt Ihr?«
    Dieses Mal antwortete Gibrissa: »Wir führen hier die Garnison von Gahnnjar an.« Damit wies sie auf die Krieger, die sich hinter ihr und ihrer Schwester im Halbkreis aufgestellt hatten. »Dazu kommen eine Gruppe von Caleth, ein Reiterregiment der Elben aus Nil’ Drasha und zwei Abteilungen Spitzhackenkämpfer der Zwerge. Andere Truppen stoßen später noch zu uns.«
    Im Hintergrund tauchte eine Schar bärtiger Zwerge mit gewaltigen Spitzhacken auf, die fast doppelt so groß wie die von Pelcus waren, und zwischen den Bäumen sah man die Reiter der Elbenkavallerie. Die beiden Feenköniginnen führten nicht nur eine Abordnung von Truppen nach Norden, das war bereits ein kleines Heer. Mochte der Widerstand der acht Völker letzten Endes vielleicht auch nicht ausreichen, zumindest wehrten sie sich verbissen.
    »Mit Euch hatten wir allerdings nicht gerechnet«, fuhr Gibrissa fort. Sie achtete sehr auf ihre Worte, wusste sie doch, dass die Mission der acht unter allen Umständen geheim bleiben sollte. Sie wollte den Soldaten nicht zu viel enthüllen. »Liegt Euer Ziel nicht viel weiter im Norden? Auch der Ort, von dem Ihr aufgebrochen seid, ist doch nördlicher, oder irre ich mich?«
    Der Magus strich sich über den roten Bart. »Ihr habt recht. Doch wie Euch zwang uns die Not dazu. Jetzt werden wir uns gen Norden wenden und durch das Faunenreich ziehen, um so schnell wie möglich zur nördlichen Grenze zu gelangen.«
    »Hütet Euch vor den Gremlins«, warnte Gethra und nahm den Zügel ihres Pferdes wieder auf. »Ihre Angriffe sind hier zwar

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