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THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
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Fudrigus? Dazu bist du viel zu jung. Es ist möglich und es gibt auch einen Weg in das Innere des Hortes. Ich kenne ihn, die Prophetin hat ihn mir anvertraut, jemand muss sich nur auf den Weg zum Hort machen, in die Festung eindringen und den Stein zerstören. Es gibt allerdings ein Problem. Ihr dürft nicht eure besten Kämpfer mit dieser Aufgabe betrauen, daran hat die Prophetin keinen Zweifel gelassen. Für die Gruppe, die sich zum Undurchdringlichen Hort aufmachen wird, muss jedes Volk einen Vertreter entsenden, und das muss der schlimmste Schurke sein, den es in jedem Reich gibt.«
    »Der schlimmste Schurke jedes Volkes?« Gavrilus fragte sich, ob der Magus es ernst meinte. »In welcher Hinsicht der schlimmste?«
    Die Augen des Magus flackerten, als er den Elbenkönig ansah. »Der Schlimmste der Schlimmen, Gavrilus Sulpicius. Die erbärmlichste, verlogenste, hinterhältigste und gewissenloseste Kreatur, die jedes Volk hervorgebracht hat. Diebe, Mörder, Folterknechte, der übelste Abschaum, den man sich vorstellen kann. Einer aus jedem Volk. Nur eine solche Truppe von Schurken kann ins Herz des Hortes vordringen und den Weißen Stein zerstören. Das waren die Worte der Prophetin und die Prophetin irrt nie.«
    Zarak Fudrigus schnaubte verächtlich, seine Hand ruhte auf der Stuhllehne, die Sonnenstrahlen brachen sich in dem blutroten Rubin seiner Königskrone. »Und du meinst also, erhabener Magus«, sagte er mit sarkastischem Unterton in der Stimme, »dass wir uns auf diese Ausgeburten der Hölle verlassen können? Diesem Abschaum sollen wir das Schicksal der ganzen Welt anvertrauen? «
    »Oh, sie werden nichts davon wissen.« Der Magus warf Zarak einen missbilligenden Blick zu. »Solche Kreaturen verdienen kein Vertrauen und je zwielichtiger ihr Charakter ist, umso besser sind sie für unser Vorhaben geeignet. Aber mach dir keine Sorgen,
Zarak, jemand wird ein Auge auf sie haben und dafür sorgen, dass sie ihre Aufgabe erfüllen.«
    »Und wer wird das sein?«, schaltete sich der erste General des Goblinreiches ein, und man wusste nicht, ob er mehr besorgt oder empört war. »Etwa noch ein Vertreter des Elbenreiches? Wollen wir den Elben auch in dieser heiklen Mission das Kommando überlassen? Haben sie nicht schon genug angerichtet?«
    Gavrilus Sulpicius sprang empört auf, doch ein gebieterischer Blick des Magus hielt ihn zurück. Verlegen setzte sich der Elbenkönig wieder. Dhannam fragte sich, was mit ihnen allen hier vorging, noch nie hatte er seinen Vater so unbeherrscht gesehen. In diesem Moment war wenig zu spüren vom vernünftigen, diplomatischen König der Elben, er schien vollkommen verändert.
    Der Magus lächelte.
    »Mach dir keine Sorgen, Zardos Kuray, General der Goblins«, sagte er besänftigend. Lag es am wechselnden Licht, das durch die Birkenblätter fiel, dass sich die Falten um seine Augen ständig veränderten? Oder gab es dafür noch einen anderen Grund? »Der Anführer der Truppe wird absolut neutral sein. Falls es dich beruhigt: Ich habe vor, sie selbst zum Hort zu führen.« Darauf erhob sich aufgeregtes Flüstern, doch der Magus brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen, er wollte jetzt weder diskutieren noch Fragen beantworten.
    Zarak Fudrigus versuchte es trotzdem noch einmal. »Wie soll das möglich sein, allmächtiger Magus? Hast du uns nicht gerade erklärt, dass nur die Schlimmsten der Schlimmen, einer aus jedem Volke, an dieser Mission teilnehmen dürfen und niemand sonst?«
    Der Magus nickte. »Genau das habe ich gesagt, Zarak Fudrigus, und ich habe nicht die Absicht, mich Lügen zu strafen. Aber bedenke: Die Prophetin hat nicht gesagt, dass es acht sein müssen. Ich selbst werde an dieser Mission als schlimmster Schurke meines Volkes teilnehmen. Und das ist schwerlich anzufechten, denn mein Volk besteht … nur aus mir.«

VIER
    D AS AM BESTEN gesicherte Gefängnis im Reich der Menschen war vor langer Zeit errichtet worden, um dort Kreaturen wegzusperren, die nichts Menschliches an sich hatten. Man erzählte sich, dass in diesen unterirdischen, abseits von allen Ansiedlungen in einen Fels gehauenen Gewölben, die nur über einen gewundenen Pfad durch die karge Heidelandschaft zu erreichen waren, vom König bezahlte Hexer Zauberexperimente mit einheimischen Tieren durchgeführt hatten. Angeblich waren dabei wahre Monster entstanden. Und die würden in den unterirdischen Verliesen gefangen gehalten, damit sie den Menschen keinen Schaden zufügen konnten.
    Die Bewohner der

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