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THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
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hoffte, dass die Gremlins zu dieser Tageszeit zumindest geschwächt wären. Schließlich hatte er neben dem Aufspüren der finsteren Wesen noch ein zweites Ziel, was er allerdings weder Shannon noch Huninn anvertraut hatte, als sie den düsteren Wald bei Fay Dyell betraten, um nach dem Schlupfwinkel der Gremlins zu suchen.
    Ihn interessierte der Nekromant, der geheimnisvolle Tharkarún, dessen Name Elirion Fudrigus genannt hatte. Er wollte ihn mit seinen eigenen Augen sehen und sich mit ihm messen, und das nicht nur, weil er höchstwahrscheinlich Alfargus’ Mörder war.
    Der General empfand die pure Existenz von Tharkarún als Herausforderung und Bedrohung: Im Schutz der Dunkelheit verbreitete er mehr Angst und Schrecken als die Gremlins, die ihm zu gehorchen schienen. Er wollte ihn aus der Deckung locken,
um herauszufinden, wie gefährlich er wirklich war und ob nicht vieles von seinem Schrecken nur auf Einbildung beruhte. Der General hatte keine Angst. Er fürchtete keinen Feind, dessen Kraft er nicht selbst erfahren hatte, und auch dann würde ihn die Angst nicht davon abhalten, ihn anzugreifen.
    Außerdem musste er daran denken, dass einzig und allein Tharkarún für all dies Unglück verantwortlich war. Ohne ihn wäre er jetzt immer noch in Astu Thilia und würde mit Adilean die Geburt ihres Kindes erwarten, das einzige Geschenk, welches das Leben für ihn bereitgehalten hatte. General Asduvarlun war gewöhnlich nicht nachtragend, aber das würde er diesem Mann niemals verzeihen. Seine Liebe zu Adilean und die Treue zu seinem König waren das Einzige, was er nicht zu opfern bereit war.
    Huninn Skellensgard hatte sich ihnen kommentarlos angeschlossen und bildete das Ende des Zuges. Auch er hatte schon viel erlebt und selbst vor dieser letzten Gefahr keinen Rückzieher gemacht, wortlos hatte er die Klinge seines Säbels geschärft und war mit ihnen zusammen aufgebrochen. Seine Gegenwart beruhigte die Soldaten vielleicht sogar noch mehr als die von General Asduvarlun. Es mochte an seiner unerschütterlichen Gemütsruhe liegen oder daran, dass er nicht so»unnahbar« wirkte. Unvorstellbar, dass der eiserne General einmal besiegt oder verletzt werden könnte, der Ombrier dagegen trug deutlich und für alle sichtbar viele Narben. Wenn man den General sah, fiel es nicht schwer, ihm übernatürliche Fähigkeiten zuzuschreiben, Huninn Skellensgard dagegen war eindeutig ein Mensch, wenn auch ein sehr sturer, und wild entschlossen, sich niemals zu ergeben. Er behandelte alle gleich, ob einfacher Soldat oder Offizier, und verfügte über eine angeborene Autorität, die seltsamerweise von allen anerkannt wurde. Deshalb hatte der Ombrier auch alle Titel außer dem eines Hauptmannes abgelehnt, den er fast gewohnheitsmäßig führte. Er brauchte sie nicht, denn alle fürchteten ihn, alle vertrauten ihm auch so.
    Auch jetzt, als sie sich dem Wald immer weiter näherten, beugte
er sich hin und wieder zu einem Soldaten hinüber, legte ihm eine Hand auf die Schulter und sagte ein leises Wort der Ermutigung.
    Lay Shannon hatte eine ganz andere Wirkung auf seine Umgebung. Er ging rechts von Asduvarlun und schaute ausgesprochen zufrieden drein. Von allen Befürwortern dieses Unternehmens war er der einzige, der wirklich bekommen hatte, was er wollte. Vielleicht lag ihm nicht einmal etwas am Erfolg dieser Mission, er wollte Tharkarún nicht vernichten, sondern zunächst nur aufspüren und beobachten. Er hatte den General zu seinem persönlichen Rachefeldzug überredet und ging nun auf die Suche nach dem geheimnisvollen Fremden, weil er an einem ebenbürtigen Gegner interessiert war, der all seine Fähigkeiten fordern würde.
    Asduvarlun wurde allmählich klar, dass der Ordensmeister der Schwarzen Hexer sie allein aus diesem Grund begleitete, aber nun war es zu spät, den Vorschlag zu verwerfen, den er den Herrschern der acht Reiche selbst unterbreitet hatte. Im Grunde war Lay Shannon eben doch ein Verbündeter, er war zwar nicht hundertprozentig verlässlich und vergaß hier und da schon mal etwas Wichtiges zu erwähnen, aber er war und blieb ein Partner. Immerhin hatte er für ihn das Schwert Ligiya geschmiedet, es in seinem eigenen Blut gehärtet, und das würde ihm Asduvarlun nie vergessen. Ob ihm das nun gefiel oder nicht, sie hatten das gleiche Ziel, und das durfte er nie aus den Augen verlieren. Shannon würde ihn niemals mit voller Absicht in eine ausweglose Situation treiben, zumindest hoffte er das.
    Der eiserne General blieb

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