Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
Vom Netzwerk:
acht übelsten Schurken der Reiche waren, die nur eines verband, nämlich dass sie sich einander misstrauten, sondern eine Gemeinschaft von Gefährten, die zusammen unterwegs waren und sich vereint auf einen Kampf vorbereiteten.
    Er hatte noch niemals versucht, andere Leute kennenzulernen, auch dieses Mal nicht, doch die Umstände hatten ihn gezwungen, sich mit den anderen sieben näher zu befassen, und jetzt wusste er, dass er sie wirklich als seine Gefährten bezeichnen konnte. Er schämte sich fast vor sich selbst, sich darüber zu freuen – ja, es gab kein anderes Wort dafür –, dass Farik wieder der Alte war und jetzt mit seinem üblichen Waffenarsenal an der Spitze des Zuges voranging und sich über die derben Scherze von Pelcus Vynmar aufregte.
    Allmählich näherten sie sich immer mehr der nördlichen Grenze des Faunenreiches und bald würden sie ins Goblinreich eindringen. Der Moment der Prüfung, für die sie ausgewählt worden waren, rückte immer näher und alle wussten, was auf dem Spiel stand. Sie durften nicht versagen. Selbst wenn ihnen das Schicksal der
Völker nicht am Herzen lag, es konnte sie nicht kaltlassen, dass eventuell die ganze Welt, in der ja auch sie lebten, zerstört werden könnte.
    Morosilvo hatte sein ganzes Leben lang gegen Regeln verstoßen, doch jetzt wusste er, sollte Tharkarún gewinnen, würde es keine Regeln mehr geben, die man brechen konnte. Dieses Bewusstsein verlieh ihm neue Kraft. Es war wichtig, die Welt zu retten, wenn er weiter gegen sie ankämpfen wollte.
    Der Magus hatte von Anfang an recht gehabt, als er feststellte, dass der Verbrecher Morosilvo und der König Zarak dieselben Interessen verfolgten. Für beide war der Fortbestand der acht Reiche lebensnotwendig. Auch Thix Velinan war darauf angewiesen, wenn er weiter mit den Soldaten des Elbenreiches Versteck spielen wollte; so wie Shaka, wenn er seine Ziele verfolgen und seinen Stolz bewahren wollte, und Arinth, wenn er immer noch gegen die bestehende Regierung kämpfen wollte, für alle war er wichtig und jeder hatte seinen eigenen Grund dafür.
    Früher, vor der Bedrohung durch die Dunkelheit, war keinem der acht bewusst gewesen, wie sehr sie diese Welt brauchten, die sie nicht akzeptieren wollten. Morosilvo musste wieder an Pelcus denken, der sogar noch in der Festung Adamantina Kerzenhalter stahl, weil er der festen Überzeugung war, dass es immer noch jemanden geben würden, dem man sie verkaufen konnte, wenn alles vorbei war. Auch dieser völlig skrupellose Zwerg würde erbittert für das Fortbestehen der Völker kämpfen, und sei es auch nur, um seine zukünftigen Gewinne zu sichern. Die Prophetin hatte recht mit ihrer Weissagung. Vielleicht würde wirklich niemand so entschlossen die Reiche verteidigen wie sie.
    Ametista kam an seine Seite und ließ ihn sofort seine tiefsinnigen Überlegungen vergessen. Nicht etwa, weil er sich von ihr angezogen fühlte wie zu Beginn ihrer Reise, jetzt war diese Faszination zum Großteil einer höllischen Angst gewichen. Er wusste, dass Ametista ihm immer noch grollte, und seit er ihre Rachsucht kennengelernt hatte, fürchtete er zu Recht um seine Gesundheit.
Aber im Moment schien die Faunin nicht dazu aufgelegt, ihm einen Dolch in den Rücken zu jagen. Sie lächelte zwar nicht, doch alles in allem wirkte sie friedlich.
    »Der Undurchdringliche Hort ist mittlerweile sehr nah«, sagte sie. »Eigentlich müsste es hier doch nur so vor Gremlins wimmeln. Stattdessen haben wir keinen einzigen gesehen, seit wir das Lager der Shardari hinter uns gelassen haben. Wie erklärst du dir das?«
    Morosilvo wickelte sich zweifelnd in seinen Umhang. »Ich sage es wirklich nur ungern, aber ich fürchte, dass sie sich alle auf den Weg zur Großen Mauer in der Ebene gemacht haben, um sie niederzurennen. Vielleicht weiß Tharkarún ja, dass wir versuchen, ihn aufzuhalten, und fürchtet, es könnte uns gelingen, daher versucht er uns zuvorzukommen, indem er zuerst die acht Völker vernichtet. Aber es ist nicht gesagt, dass ihm das gelingt.«
    »Du bist ja ziemlich optimistisch«, sagte Ametista. »Glaubst du wirklich, dass wir es schaffen können?«
    »Na ja, ich zähle einfach eins und eins zusammen.« Morosilvo zog seine Augenbrauen hoch. »Seit wir uns auf der Straße in die Dunkelheit befinden, wurden wir nicht mehr angegriffen. Und was hat man uns vorher zugesetzt! Erinnere dich bloß an den toten Dämon, der aus dem See gekommen ist! Daher wette ich mit dir, worum du willst, Tharkarún

Weitere Kostenlose Bücher