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THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
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improvisierten Geschossen um Steine aus dem Straßenpflaster handelte und dass er besser das Fenster verließ, bevor ihn der nächste treffen konnte. Er schloss auch gleich die Läden.
    Es klopfte.
    »Herein!«, rief der Präsident mit lauter Stimme. Er versuchte sich zu fassen und ging auf seinen Schreibtisch zu. Wenn man nur einen Meter zehn groß war und es mit hochgewachsenen, unflätigen Goblins zu tun bekam, war es ganz wichtig, einen würdigen Anblick zu bieten.
    Die Tür öffnete sich und der Magus betrat den Raum – gekleidet in seinen üblichen grünen Umhang und gefolgt vom ersten General der Goblins, Zardos Kuray. Als Letzterer laut die Tür hinter ihnen zufallen ließ, unterdrückte der Präsident nur mühsam seinen Ärger.
    »Ihr seid es, Magus«, sagte er mit einem gezwungenen Lächeln. Durch die Fenster hörte man gedämpftes Geschrei. Inzwischen hatten die Demonstranten anscheinend ein Handgemenge mit der Polizei begonnen. »Wie Ihr seht, ist dies nicht gerade einer der passendsten Momente. Welchem Anlass verdanke ich diesen Besuch? Ich hoffe, es gibt nicht noch mehr schlechte Neuigkeiten? «
    »Neuigkeiten«, wiederholte der Magus knapp. Seine hohe Stirn war gerunzelt, sein Blick verhieß nichts Gutes. Der Präsident bemerkte, dass er wieder seine große Doppelaxt über der Schulter trug. »Und die sind weder gut noch schlecht. Wir müssen bald wieder los, da die Zeit knapp ist und ich von einem Reich zum anderen eilen muss, um alles zu einem guten Ende zu führen. Ihr und der General der Goblins brecht mit dem Goblin-Briganten, dem Terroristengnom und ihren Wachen zum Saal im Wald
auf, sobald ich abgereist bin. Auch Ihr dürft keine Zeit verlieren, Präsident, diese inneren Unruhen sind schlecht für das Reich, Ihr müsst die Leute unbedingt beruhigen. Euer Volk muss einig sein und bereit, gegen den Feind zu kämpfen, wenn er kommt, und wir wissen nicht, wann das geschehen wird. Vielleicht sogar früher, als wir uns vorstellen können. Wie ich Euch schon sagte, führt jemand Mächtiges die Gremlins an, und er findet jeden Tag mehr Gefolgsleute. Während meiner Reisen durch die Reiche bin ich ihnen begegnet, und mir selbst gefällt der Gedanke gar nicht, dass wir gegen sie antreten müssen. Wehe, wenn Ihr unvorbereitet auf sie trefft.« Der Magus sah den Präsidenten eindringlich an und betonte jedes einzelne Wort. »Ich rede mit Euch, aber das Gleiche gilt für alle Völker. Ich muss diesen Trupp zur Undurchdringlichen Festung bringen, und während meiner Abwesenheit sollen die Völker ihre Heere versammeln und zu einer einzigen Streitmacht vereinigen. Es muss das größte und mächtigste Heer sein, das sie aufbringen können, weil sie einer furchtbaren Macht entgegentreten müssen. Zwischen den Völkern kann und darf es keinen Zwist geben. Wir sind weiter, als ich erhofft hatte, und wir machen schnell Fortschritte.«
    Einen Moment lang erhellte ein Lächeln sein Gesicht und es schien, als höbe sich ein Schatten von seinen Augen und befreite seine Stirn von einer unbekannten Last. Doch der Moment währte nur kurz, danach verdunkelte sich sein faltenreiches Gesicht wieder.
    »Und dennoch könnte dies nicht ausreichen«, sagte er leise. »Die Faune, die Menschen, die Zwerge und die Feen sind schon auf dem Weg. Ihr habt die Rekrutierung der Truppen abgeschlossen und werdet bald abrücken. Sehr wahrscheinlich werdet Ihr sie in den Häusern des Friedens antreffen. Ich muss so schnell wie möglich ins Dämonenreich. Der Große Wächter hat mir eine Botschaft gesandt: Derjenige, den wir brauchen, sei gefunden worden, aber mein Eingreifen sei nötig, um ihn dazu zu bringen, uns zu helfen. Ihr beide brecht gemeinsam auf und lasst
ja keine Zwietracht zwischen Euch aufkommen, auch mit niemandem im Saal im Wald. Ich weiß, dass Ihr die Elben nicht gerade liebt, General, aber auch sie können gute Ideen haben, und außerdem könnt Ihr Euch nicht immer einer einvernehmlichen Lösung widersetzen. Wenn die Zeit so knapp ist wie jetzt, muss eine schnelle Lösung gefunden werden. Präsident, ich weiß sehr gut um Euren Streit mit den Faunen, aber Euch bleibt jetzt keine Zeit, um gegeneinander Krieg zu führen, und ich würde Euch raten, einander zu vertrauen, wenn Eure Truppen gemeinsam kämpfen müssen. Ihr müsst einander unterstützen oder alle gemeinsam aufgestellten Streitkräfte werden nicht ausreichen. Ich hasse Phrasen, aber diesmal trifft mehr denn je zu, dass wir alle im selben Boot sitzen und gemeinsam

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